
Sign up to save your podcasts
Or
Über das NICHTS kann man lange philosophieren. Manche tun das jahrelang und dann wundern sie sich irgendwann, wenn ihnen NICHTS mehr bleibt vom Leben. Deshalb sollte man es damit nicht übertreiben.
Ein schöner Ort, um mal ein paar Minütchen über das NICHTS nachzudenken, ist unter einer Freileitung. Da fragt man sich: Was befindet sich eigentlich zwischen den Leitungen? Warum sind die Abstände so groß? Könnte man die ganzen Apparaturen nicht kleiner bauen, damit sie sich besser ins Landschaftsbild einfügen?
Das NICHTS zwischen den Leitungen ist Luft. Und Luft ist keinesfalls NICHTS, sonst wäre es ein Vakuum oder das Weltall. Luft besteht aus zahlreichen chemischen Verbindungen. Sauerstoff macht nur ein Fünftel der Bestandteile aus, der Großteil ist Stickstoff. Der spärliche Rest setzt sich aus Kohlendioxid, Schwefel, Wasserdampf, Staub und ein paar Edelgasen zusammen.
Dieses Gemisch ist ziemlich stabil. Alle Elektronen sind fest an ihren Atomkern gebunden, es können also keine Elektronen zwischen Plus- und Minuspolen hin- und herflitzen. Trockene Luft wird daher als Nichtleiter bezeichnet. Sie ist elektrotechnisch also NICHTS. Und das ist natürlich super, anderenfalls könnte man überhaupt keine elektrischen Geräte betreiben, ohne dass es ständig zum Kurzschluss kommt.
Wenn Luft also keinen Strom leitet, warum muss man dann die Abstände zwischen Leiterseilen so groß machen? Die Antwort lautet: wegen der Ionisierung. Blitze sind ein typisches Beispiel für Ionisierung der Luft. Aber auch die starken elektrischen Felder einer Hoch- oder Höchstspannungsleitung können aus den stabilen Molekülverbindungen einzelne Elektronen herauskicken, sodass die Luft plötzlich doch leitfähig wird, sobald ein leitendes Material zu tief in das NICHTS eindringt und dem Leitersaal zu nahe kommt. Ein Mensch zum Beispiel ist physikalisch kein NICHTS, selbst wenn er sich manchmal so fühlt. Über all das spreche ich mit Flavia Wiese, Expertin für Freileitungen bei 50Hertz, insbesondere für den sogenannten witterungsabhängigen Freileitungsbetrieb (WAFB).
Blog: https://www.linkedin.com/pulse/nichts-25-volker-gustedt/
Weitere Informationen zum Thema Strom und Stromnetze gibt es auf diesen Internetseiten von 50Hertz und den anderen deutschen Übertragungsnetzbetreibern Amprion, TenneT und TransnetBW.
http://www.50hertz.com/
Netzentwicklungsplan Strom : https://www.netzentwicklungsplan.de/
Wer sich für Zahlen, Daten, Fakten interessiert, dem empfehle ich die Energy-Charts des Fraunhofer Instituts für solare Energiesysteme.
www.energy-charts.info
Ich wünsche Euch viel Spaß beim Entdecken der wundersamen Welt des Stroms.
Der Podcast „Strom zum Anfassen“ ist eine Produktion von Klangkantine Studios im Auftrag von 50Hertz.
Impressum:
Über das NICHTS kann man lange philosophieren. Manche tun das jahrelang und dann wundern sie sich irgendwann, wenn ihnen NICHTS mehr bleibt vom Leben. Deshalb sollte man es damit nicht übertreiben.
Ein schöner Ort, um mal ein paar Minütchen über das NICHTS nachzudenken, ist unter einer Freileitung. Da fragt man sich: Was befindet sich eigentlich zwischen den Leitungen? Warum sind die Abstände so groß? Könnte man die ganzen Apparaturen nicht kleiner bauen, damit sie sich besser ins Landschaftsbild einfügen?
Das NICHTS zwischen den Leitungen ist Luft. Und Luft ist keinesfalls NICHTS, sonst wäre es ein Vakuum oder das Weltall. Luft besteht aus zahlreichen chemischen Verbindungen. Sauerstoff macht nur ein Fünftel der Bestandteile aus, der Großteil ist Stickstoff. Der spärliche Rest setzt sich aus Kohlendioxid, Schwefel, Wasserdampf, Staub und ein paar Edelgasen zusammen.
Dieses Gemisch ist ziemlich stabil. Alle Elektronen sind fest an ihren Atomkern gebunden, es können also keine Elektronen zwischen Plus- und Minuspolen hin- und herflitzen. Trockene Luft wird daher als Nichtleiter bezeichnet. Sie ist elektrotechnisch also NICHTS. Und das ist natürlich super, anderenfalls könnte man überhaupt keine elektrischen Geräte betreiben, ohne dass es ständig zum Kurzschluss kommt.
Wenn Luft also keinen Strom leitet, warum muss man dann die Abstände zwischen Leiterseilen so groß machen? Die Antwort lautet: wegen der Ionisierung. Blitze sind ein typisches Beispiel für Ionisierung der Luft. Aber auch die starken elektrischen Felder einer Hoch- oder Höchstspannungsleitung können aus den stabilen Molekülverbindungen einzelne Elektronen herauskicken, sodass die Luft plötzlich doch leitfähig wird, sobald ein leitendes Material zu tief in das NICHTS eindringt und dem Leitersaal zu nahe kommt. Ein Mensch zum Beispiel ist physikalisch kein NICHTS, selbst wenn er sich manchmal so fühlt. Über all das spreche ich mit Flavia Wiese, Expertin für Freileitungen bei 50Hertz, insbesondere für den sogenannten witterungsabhängigen Freileitungsbetrieb (WAFB).
Blog: https://www.linkedin.com/pulse/nichts-25-volker-gustedt/
Weitere Informationen zum Thema Strom und Stromnetze gibt es auf diesen Internetseiten von 50Hertz und den anderen deutschen Übertragungsnetzbetreibern Amprion, TenneT und TransnetBW.
http://www.50hertz.com/
Netzentwicklungsplan Strom : https://www.netzentwicklungsplan.de/
Wer sich für Zahlen, Daten, Fakten interessiert, dem empfehle ich die Energy-Charts des Fraunhofer Instituts für solare Energiesysteme.
www.energy-charts.info
Ich wünsche Euch viel Spaß beim Entdecken der wundersamen Welt des Stroms.
Der Podcast „Strom zum Anfassen“ ist eine Produktion von Klangkantine Studios im Auftrag von 50Hertz.
Impressum: