Das russische Fernsehen über die Kosten der Energiewende und den „tödlichen Winter“
Eine Standpunkt von Thomas Röper.
Die Energiepolitik der deutschen Regierung ist bemerkenswert, denn in die Energiewende wurden über 100 Milliarden gesteckt, nur damit Deutschland nun vor dem Energiekollaps steht. Die Korrespondentenberichte des russischen Fernsehens aus Deutschland werden immer deutlicher, vor allem an die Adresse der Grünen. Und ihrer Energiepolitik. Man merkt dem russischen Korrespondenten an, dass er immer mehr das Gefühl hat, aus einem Irrenhaus zu berichten, wie sein Bericht aus dem wöchentlichen Nachrichtenrückblick des russischen Fernsehens vom Sonntag einmal mehr gezeigt hat. Ich habe den Bericht übersetzt, damit Sie selbst entscheiden können, ob ich das zu hart formuliert habe, oder ob der Bericht auch auf Sie den Eindruck macht, dass dem russischen Korrespondenten mehr und mehr die Worte fehlen.
Beginn der Übersetzung:
Das Ergebnis des europäischen Energieexperiments ist ein tödlicher Winter
Eine erfrischende Nachricht für Europa kam am Donnerstag vom Pressedienst der russischen Gazprom. Ab dem 31. August wird der letzte Gaskompressor für drei Tage zur planmäßigen Wartung abgeschaltet: „Gemäß der technischen Dokumentation von Siemens muss das Aggregat alle 1.000 Stunden gewartet werden, was Folgendes umfasst: Inspektion des Gehäuses auf Risse, Löcher, Verformungen, Brandflecken und Reinigung des Gehäuses; Inspektion der Ölversorgungs-, Luft- und Verbrennungsprodukt-Entlüftungssysteme auf Lecks, Prüfung der Verbindungen und Beseitigung von Leckageursachen; Überprüfung der Funktion von Sicherheitsventilen und der Einstellung des Luftstromkontrollsystems“, heißt es in der Erklärung von Gazprom.
Damit wird die Durchleitung von russischem Gas durch die Nord Stream-Pipeline vorerst vollständig eingestellt. Und das ist nicht Russlands Schuld, schließlich wurde die andere Turbine nach der Reparatur in Kanada nicht offiziell unter Erfüllung aller vertraglichen Formalitäten an Gazprom zurückgegeben. Auch sind die Deutschen nicht bereit, die brandneue Nord Stream 2 mit neuen Turbinen in Betrieb zu nehmen. (Anm. d. Übers.: Details dazu, warum die Turbine nicht aus Deutschland nach Russland gebracht werden kann, finden Sie hier)
Eine Bericht unseres Deutschland-Korrespondenten.
Die Nachricht, dass die einzige in Betrieb befindliche Turbine von Nord Stream 1 am 31. August für Wartungsarbeiten, die bis zum 2. September dauern werden, abgeschaltet wird, führte zu einem sofortigen Anstieg der Gaspreise in Europa um 200 US-Dollar auf 2.700 US-Dollar pro tausend Kubikmeter. Aber auch 2.500 waren praktisch unbezahlbar, so dass man sagen kann, dass sich nichts geändert hat.
Mit genau demselben Ergebnis war Bundeskanzler Scholz in der Woche zuvor nach Norwegen gereist – er dachte, dort zusätzliche Gasmengen zu finden. Die Norweger sagten, sie hätten keine, also gab es auch keine. Die höfliche Absage und die Enttäuschung klingen wie folgt: „Norwegen stellt das Maximum zur Verfügung, das wir bereitstellen können, und wir waren in der Lage, es im Vergleich zu dem, was vorgesehen war, zu erhöhen.“
„Ich bin der norwegischen Regierung und Ihnen sehr dankbar, dass Sie so schnell die Bereitschaft gezeigt haben, die Förderkapazitäten zu erweitern und das technisch Machbare bis an die Grenzen zu treiben“, sagte Scholz. Er plant, Ende August sein Glück in Kanada zu versuchen, aber Kollege Trudeau hat seine Erwartungen drastisch heruntergeschraubt und gewarnt, dass Kanada Deutschland zwar gute Wünsche, aber kein Gas schicken kann.
Der Kanzler schafft es einfach nicht, der Bevölkerung eine Freude zu machen, und das hat Folgen – bei Treffen mit Bürgern kann sich Scholz nur schwer verständlich m...