In “Das Zeitalter des Überwachungskapitalismus” nimmt Harvard-Ökonomin Shoshana Zuboff die Wirtschafts- und Gesellschaftsdynamiken unserer Gegenwart auseinander und zeigt auf, wie die Verbreitung von Methoden der Datenauswertung und Verhaltensmanipulation ökonomische und soziale Veränderungen vorantreibt, die den Menschen auf einen Lieferanten von Verhaltensdaten reduzieren. Das Buch macht eindrücklich, warum es um soviel mehr geht als Datenschutz oder Wettbewerbsverzerrung durch Plattform-Riesen. Es geht um Manipulation; um das zielgerichtete Eingreifen in die Realitätserfahrung des Einzelnen als logische Folge eines datengetriebenen Wirtschaftszweiges, der sich nicht länger mit Tracking und Vorhersage von menschlichem Verhalten zufrieden stellt. Es geht um menschliche Souveränität, Autonomie und das Recht auf eine selbstbestimmte Zukunft, welche durch wachsenden Druck verhaltensoptimierender Systeme bedroht sind.