Nach der Wahl ist vor der Wahl. Es wird vielleicht nicht ganz so spektakulär wie das Brexit-Votum der Briten oder die US-Präsidentschaftswahl. Aber auch nach dem italienischen Referendum dürften die Urnengänge in der Eurozone in diesem Jahr noch spannend werden.

Wenn im Fernsehen die Jahresrückblicke laufen, ist es auch wieder an der Zeit die Entwicklung an den Kapitalmärkten Revue passieren zu lassen.

Nach dem vollkommen verpatzten Start ins Börsenjahr 2016 haben sich die Aktienmärkte bis hierher unter nennenswerten Schwankungen berappelt.

Die jüngere Erfahrung lehrt, dass Wahlergebnisse in den USA mit Blick auf die vorherigen Meinungsumfragen überraschen können. Stellt sich also die Frage: Womit müssen Anleger in Abhängigkeit vom Wahlergebnis rechnen?

Auch wenn man alles in allem bei den Rohstoffpreisen derzeit von einer ausgeprägten Talsohle sprechen kann, haben sich diese im bisherigen Jahresverlauf recht robust gezeigt. Seit Jahresanfang liegen die meisten Rohstoffpreise im Plus.

Wenn die Zinsen am Nullpunkt liegen, bleiben im Wesentlichen noch zwei Anlageklassen, die sowohl mit Preissteigerungen als auch mit laufenden Erträgen aufwarten können: Aktien und Immobilien.

Nach der globalen Wirtschafts- und Finanzkrise 2008/2009 fanden die Schwellenländer sehr schnell zu kräftigem Wirtschaftswachstum zurück.

Irgendwann müssen die Zinsen doch mal wieder steigen, mögen sich viele Anleger in Deutschland denken. Eine Welt ohne Zinsen ist doch nicht normal. Diesen Gedanken mag man zustimmen und sie mit den besten Wünschen versehen. Doch ist das Leben an den Kapitalmärkten ebenso wie das wahre Leben kein Wunschkonzert.

Konnte es tatsächlich sein, dass sich das Vereinigte Königreich mehrheitlich gegen den Verbleib in der Europäischen Union entschieden hatte? Ja, und da die Meinungsumfragen zuletzt eher auf einen Verbleib hingedeutet hatten, war dieses Votum ein Schock für die Finanzmärkte.

Am 23. Juni stimmt Großbritannien über seine Mitgliedschaft in der Europäischen Union ab. Kommt es zum inzwischen sprichwörtlichen Brexit oder stimmen die Briten doch für einen Verbleib in der EU?