Ein Kommentar von Andrea Schuberth.
Sobald kritische Denker mit politisch unliebsamen Positionen eine gewisse Reichweite erzielen, ziehen die Leitmedien gegen diese mit Schmutzkampagnen zu Felde.
Wie gefährlich sind die Medien — in Deutschland und auch in anderen Ländern? Eines jedenfalls macht die Berichterstattung um Daniele Ganser deutlich: Wenn einflussreiche Kreise wissen, dass es keinerlei rechtliche Handhabe gegen einen Kritiker gibt, wenn Fakten belegbar und Fragen legitim sind, dann braucht es einen medialen Kreuzzug der besonderen Art! Dann werden alle Hebel in Bewegung gesetzt, um den Anschein zu erwecken, dass der Gebrandmarkte Unwahrheiten verbreite, Menschen manipuliere und spalte. Doch was ist dran an all den Vorwürfen, die man mit rhetorisch spitzer Zunge über Daniele Ganser verbreitet?
Der NDR widmete dem „skandalösen“ Auftritt von Ganser in Hannover ganze 5 Minuten, gefüllt mit fragwürdigen Aussagen und Experten (1). Yvgen Bruckmann beispielsweise erzählt von den menschenverachtenden Inhalten und von sehr viel Antisemitismus in Gansers Vorträgen. Man könnte meinen, dass solche Aussagen in einem öffentlich-rechtlichen Medium gut begründet sein sollten. Wer jedoch wissen möchte, um welche Vorträge es sich handelt oder welche konkreten Beispiele diese Behauptung untermauern, den lässt man dann doch lieber im Dunkeln tappen. Solche sachlichen Anfragen, auch von Journalisten, bleiben unbeantwortet und werden schlicht ignoriert. Selbst nach telefonischen Nachfragen.
Da es anscheinend auch keinen Ausschnitt von Gansers Vortrag gibt, der den Antisemitismus und die Menschenverachtung belegen würde, begnügt man sich mit einer Szene, in der Ganser erklärt, dass Selenskyj früher Schauspieler war.
Jaaa! Und? Frage ich an dieser Stelle. Die simple Antwort lieferte während der Recherche ausgerechnet der BR selbst:
„Eine Studie habe gezeigt, dass Schauspielern, die bestimmte Texte vortragen, mehr Glauben geschenkt wird, als einem ausdrücklich als solchem benannten Bank- und Finanzexperten, der sich jedoch nicht so gut schauspielerisch darstellen konnte.“
Unter diesen Umständen ist es natürlich kritisch zu erwähnen, dass Selenskyj früher Schauspieler war und sogar den ukrainischen Präsidenten spielte (2). Ist es verwerflich, das zu erwähnen, oder so unangenehm, dass man es vergessen möchte? So wie viele weitere historische Fakten und Entwicklungen in Sachen Ukrainekrieg? Ein weiterer Aussschnitt des Vortrages: Vom Putsch ist kurz die Rede und Ganser thematisiert weitere Fakten, die das derzeit gewünschte Narrativ durch wichtige Sichtweisen und geschichtliche Vorgänge ergänzen. Wenn der NDR nun behauptet, es handle sich um Verschwörungsmythen, dann sollte er sich an die große Schwester ARD wenden, die diese dann wohl mit ihrem Beitrag „Scharfschützen auf dem Maidan-Platz“ (3) in die Welt gesetzt hat. All das Berichterstattungen, die man zu gerne vergessen möchte und deswegen nicht mehr thematisiert. Auch das saloppe „Fuck EU“ von Victoria Nuland (4), (5) ist in Vergessenheit geraten. Im Orwell’schen Gedankenloch verschwunden. So ganz klappt es aber dann doch nicht, mit dem kollektiven Gedächtnisschwund.
Etwas als Verschwörungstheorie abzutun, ist das Totschlagargument des frühen 21. Jahrhunderts. Jede Diskussion soll so obsolet gemacht und der Anhänger ein...