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Ob nun mobil oder, wie früher, stationär und mit Kabel dran – Telefone wurden in den vergangenen Jahrhunderten immer wichtiger. Auch in der Literatur. Man denke etwa an all die populär gewordenen Detektivromane – ohne Telefon lief da gar nichts. Doch das gilt nicht für die Kafka-Figur Harras. „Harras braucht kein Telefon, er benutzt meines“, heißt es in „Der Nachbar“. Hier wird ein junger Mann beschrieben, der womöglich die Telefongespräche des Ich-Erzählers durch die dünne Wand, die die Wohnungen der beiden trennt, mithört. Das sind geschäftliche Gespräche! Und laut der inzwischen eingeholten Erkundigungen scheint der Nachbar im gleichen Gewerbe zu arbeiten wie der Erzähler. Dieser malt sich nun aus, wie das Ganze ablaufen könnte, und das ist so anschaulich geschildert, dass es dann tatsächlich abläuft – im Kopf des Hörers/Lesers!
Zu Beginn des Kafka-Jubiläumsjahres präsentieren wir heute diese kleine Angst-Erzählung, die durchaus die Existenz des Erzählers betrifft und dessen leicht paranoide Züge offenbart, auch eine gewisse Verzweiflung ausdrückt, aber zugleich im besten Sinne komisch und originell ist – wie so viele Kafka-Geschichten. „Der Nachbar“ entstand 1917, erschien postum und wird vorgelesen von Volker Drüke.
Ob nun mobil oder, wie früher, stationär und mit Kabel dran – Telefone wurden in den vergangenen Jahrhunderten immer wichtiger. Auch in der Literatur. Man denke etwa an all die populär gewordenen Detektivromane – ohne Telefon lief da gar nichts. Doch das gilt nicht für die Kafka-Figur Harras. „Harras braucht kein Telefon, er benutzt meines“, heißt es in „Der Nachbar“. Hier wird ein junger Mann beschrieben, der womöglich die Telefongespräche des Ich-Erzählers durch die dünne Wand, die die Wohnungen der beiden trennt, mithört. Das sind geschäftliche Gespräche! Und laut der inzwischen eingeholten Erkundigungen scheint der Nachbar im gleichen Gewerbe zu arbeiten wie der Erzähler. Dieser malt sich nun aus, wie das Ganze ablaufen könnte, und das ist so anschaulich geschildert, dass es dann tatsächlich abläuft – im Kopf des Hörers/Lesers!
Zu Beginn des Kafka-Jubiläumsjahres präsentieren wir heute diese kleine Angst-Erzählung, die durchaus die Existenz des Erzählers betrifft und dessen leicht paranoide Züge offenbart, auch eine gewisse Verzweiflung ausdrückt, aber zugleich im besten Sinne komisch und originell ist – wie so viele Kafka-Geschichten. „Der Nachbar“ entstand 1917, erschien postum und wird vorgelesen von Volker Drüke.