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Ungeschminkt und unzensiert geht es heute zur Sache, denn wir decken auf, was Erdlern den Schlaf raubt. Getreu der Journalisten-Regel Numero Uno: Vergiss beim Dreh die Liebe nicht! Denn die Presse(tm) hat sich angekündigt. Oder eben nicht. Stattdessen steht schlagartig der schmierige Sensationsreporter stets selbstüberschätzend im Sicherheitsbereich und salbeiert herum. Weil er sein Gepäck nicht öffnen möchte.
Was uns wieder einmal über die laxen Stationssicherheitsvorschriften wundern lässt. Denn Privatsphäre gibt man ja heutzutage gleich am Kofferband des Flughafens mit ab.
Sascha:
Und wenn wir einmal dabei sind, schlechte Laune zu verbreiten. Wir hätten da noch ein paar Downer im Angebot:
Sascha:
Aber kommen wir mal zurück in die Gegenwart und retten ein paar Buckelwale. Ach nee, das ist ja sowas von 80er. Gehen wir also wieder in die 90er, als Terrorwahn, Überwachungsstaat und Neofaschismus tatsächlich noch Zukunftsmusik waren. Wir sehen also das, was momentan in so jedem Staat auf der Welt passiert: Politische Wirrköpfe übernehmen die Kontrolle über die Medien und wer nicht spurt, findet sich zwar vor der Kamera wieder, aber als unfreiwilliger Protagonist einer Propaganda-Schau
Trotz alledem kauft Sheridan dem angereisten Journalisten seine Räuberpistole, man könne doch die Wahrheit(tm) in kleinen Häppchen zwischen die beauftragte Lügengeschichte einbauen und trifft medientechnisch so jede Fehlentscheidung, die man nur treffen kann. Die Idee, das Kameradrohnenteam nicht unbeaufsichtigt auf der Station herumschleichen zu lassen, ist prinzipiell schonmal ganz gut. Aber dem mit allen Wassern gewaschenen Randall ausgerechnet den naiven Klosterjungen Lennier zur Seite zu stellen, der
a) nicht lügen kann
ist sagen wir mal ungewöhnlich. Wir bemängeln an dieser Stelle erneut das Fehlen eines Pressoffiziers (m/w/n) an Bord und hätten an Sheridans Stelle die gute Lyta mitgeschickt.
Sascha:
Statt dessen sehen wir, wie Lennier das vorurteilsbeladene Team nahezu als erstes nach Down Below führt, das laute Geräusch waren zwei Köpfe im Rheinland und der Lausitz, die vor Verzweiflung auf die Tischplatten knallten.
Sascha:
Und die Reihe an Fehlentscheidungen setzt sich fort, denn dass das Interview mit Freund Schmierlapp in die Hose gehen und jedes Wort im Mund umgedreht werden wird, das war doch mit Ansage. Bekommen Führungskräfte der Erdstreitkräfte nicht wenigstens eine Grundschulung in Sachen Umgang mit Medien?
Mary:
Der Einzige, der halbwegs Ansätze von (Medien)Kompetenz zeigt ist ausgerechnet Garibaldi, der sichtbar damit hadert, dem Schmierlapp ein Interview zu geben, weil er sich als einziger der Konsequenz bewusst ist. Apropos Garibaldi. Der hat inzwischen im Café seines geringsten Misstrauens ein Büro eingerichtet und empfängt dort einen Klienten, bei dem wir nicht so recht wissen, was wir von ihm halten sollen.
Mary:
Aber guck selbst:
Auch wenn die Szene eigentlich nur als Lückenfüller dient, ist sie doch ausgesprochen gut geschrieben. Wir lernen viel über Garibaldi, die Irrungen des kürzlich absolvierten Krieges und Religion der Drasi.
Und während es sich Susan, Sheridan und Delenn bei einem Fernseh-Frühstück/Mittagessen/Abendbrot vor der Glotze gemütlich machen, lernen wir ein paar nützliche Lektionen über die Medien, hier referiert von unserer nackten Werbetexterin:
Mary:
Mary:
Mary:
Gut, das waren nicht die Grundsätze, die uns Schleimbacke selbstgefällig aufs Brötchen schmiert, sondern die wahren Regeln des Journalismus, über die die ISN-Systemmedien natürlich schweigen (müssen)
Was Randale-Randall nämlich aus dem gesammelten Material zusammenschnippelt hat am Ende mit der Wahrheit(tm) so wenig zu tun wie gutes Schreiben mit „Discovery“. Dafür ist es ein Lehrstück, welche wirksame Mittel skrupellosen Medienschaffenden zur Verfügung stehen und wie man jedes Interview so schneiden kann, dass am Ende das Gegenteil des Gesagten bei herauskommt. Selbst, wenn sich alle Beteiligten deutlich cleverer angestellt hätten als unsere doch sehr naive Gurkentruppe der Stationsleitung. Und zum Abschluss gibt es noch den endgültigen Schlag in die Magengrube: Wir erfahren, dass die Farm von Sheridans Vater abgebrannt ist und selbiger als vermisst gilt. Aber wir wissen: auch der verlorene Sohn wird irgendwann in den Schlafschafstall zurückfinden:
Sascha:
Und wir kehren jetzt auch. Nämlich zusammen. Und das führt uns direktemang in unsere Bewertung der Folge:
Sascha:
Apropos Baby: Der Podcast-Nachwuchs meldet sich im Laufe der Aufnahme mehrfach zu Wort, was den Süßheitsfaktor natürlich ins Unermessliche steigert.
War sonst noch was? Achja! Wir hätten gerne das gleiche Spieltzeug wie Sheridan
Und wir haben da offenbar was verpasst im letzten Jahr:
Aber zurück zur Folge:
Die fällt irgendwie aus dem Rahmen, aber auch nur halb. Während die „36 Stunden auf Babylon 5“ komplett als Dokumentation über die Station gedreht ist, ist „Lügenpropaganda“ wortwörtlich zweigeteilt. Wir sehen unseren Enthüllungstschurnalisten bei der Arbeit und das Ergebnis selbiger im zweiten Teil der Folge. Und es ist schon ein kleines Vergnügen, dem Typen bei der Arbeit zuzugucken und dann zu vergleichen, was er aufgenommen und was gesendet hat. Grade für Mary und Sascha, die ja beide „Was mit Medien“ machen. Als Parabel, wie Medien missbraucht werden können, funktioniert die Folge daher großartig, passt aber irgendwie nur so halb ins Gesamtgefüge der Serie.
Stephen Furst hat hier sein Regiedebüt bei „Babylon 5“ abgeliefert und das hat er hervorragend gemacht. Man sollte diese Folge eigentlich viel öfter zeigen, gerne auch an Schulen. Und wieder mal tut „Babylon 5“ weh beim Gucken. Aber nicht, weil es schlecht gemacht ist, sondern weil die Dystonie aus den 90ern wieder mal schneller Wirklichkeit geworden ist, als uns lieb ist.
Und so vergeben wir am Ende
(wir runden diesmal nicht auf, weil Mary zwischen 4 und 4,5 schwankt)
Und das hier solltest Du Dir noch angucken:
Folgende Podcaster waren an dieser Episode beteiligt:
Wenn Ihr mögt, schmeißt uns doch was in den Hut:
By Der graue RatUngeschminkt und unzensiert geht es heute zur Sache, denn wir decken auf, was Erdlern den Schlaf raubt. Getreu der Journalisten-Regel Numero Uno: Vergiss beim Dreh die Liebe nicht! Denn die Presse(tm) hat sich angekündigt. Oder eben nicht. Stattdessen steht schlagartig der schmierige Sensationsreporter stets selbstüberschätzend im Sicherheitsbereich und salbeiert herum. Weil er sein Gepäck nicht öffnen möchte.
Was uns wieder einmal über die laxen Stationssicherheitsvorschriften wundern lässt. Denn Privatsphäre gibt man ja heutzutage gleich am Kofferband des Flughafens mit ab.
Sascha:
Und wenn wir einmal dabei sind, schlechte Laune zu verbreiten. Wir hätten da noch ein paar Downer im Angebot:
Sascha:
Aber kommen wir mal zurück in die Gegenwart und retten ein paar Buckelwale. Ach nee, das ist ja sowas von 80er. Gehen wir also wieder in die 90er, als Terrorwahn, Überwachungsstaat und Neofaschismus tatsächlich noch Zukunftsmusik waren. Wir sehen also das, was momentan in so jedem Staat auf der Welt passiert: Politische Wirrköpfe übernehmen die Kontrolle über die Medien und wer nicht spurt, findet sich zwar vor der Kamera wieder, aber als unfreiwilliger Protagonist einer Propaganda-Schau
Trotz alledem kauft Sheridan dem angereisten Journalisten seine Räuberpistole, man könne doch die Wahrheit(tm) in kleinen Häppchen zwischen die beauftragte Lügengeschichte einbauen und trifft medientechnisch so jede Fehlentscheidung, die man nur treffen kann. Die Idee, das Kameradrohnenteam nicht unbeaufsichtigt auf der Station herumschleichen zu lassen, ist prinzipiell schonmal ganz gut. Aber dem mit allen Wassern gewaschenen Randall ausgerechnet den naiven Klosterjungen Lennier zur Seite zu stellen, der
a) nicht lügen kann
ist sagen wir mal ungewöhnlich. Wir bemängeln an dieser Stelle erneut das Fehlen eines Pressoffiziers (m/w/n) an Bord und hätten an Sheridans Stelle die gute Lyta mitgeschickt.
Sascha:
Statt dessen sehen wir, wie Lennier das vorurteilsbeladene Team nahezu als erstes nach Down Below führt, das laute Geräusch waren zwei Köpfe im Rheinland und der Lausitz, die vor Verzweiflung auf die Tischplatten knallten.
Sascha:
Und die Reihe an Fehlentscheidungen setzt sich fort, denn dass das Interview mit Freund Schmierlapp in die Hose gehen und jedes Wort im Mund umgedreht werden wird, das war doch mit Ansage. Bekommen Führungskräfte der Erdstreitkräfte nicht wenigstens eine Grundschulung in Sachen Umgang mit Medien?
Mary:
Der Einzige, der halbwegs Ansätze von (Medien)Kompetenz zeigt ist ausgerechnet Garibaldi, der sichtbar damit hadert, dem Schmierlapp ein Interview zu geben, weil er sich als einziger der Konsequenz bewusst ist. Apropos Garibaldi. Der hat inzwischen im Café seines geringsten Misstrauens ein Büro eingerichtet und empfängt dort einen Klienten, bei dem wir nicht so recht wissen, was wir von ihm halten sollen.
Mary:
Aber guck selbst:
Auch wenn die Szene eigentlich nur als Lückenfüller dient, ist sie doch ausgesprochen gut geschrieben. Wir lernen viel über Garibaldi, die Irrungen des kürzlich absolvierten Krieges und Religion der Drasi.
Und während es sich Susan, Sheridan und Delenn bei einem Fernseh-Frühstück/Mittagessen/Abendbrot vor der Glotze gemütlich machen, lernen wir ein paar nützliche Lektionen über die Medien, hier referiert von unserer nackten Werbetexterin:
Mary:
Mary:
Mary:
Gut, das waren nicht die Grundsätze, die uns Schleimbacke selbstgefällig aufs Brötchen schmiert, sondern die wahren Regeln des Journalismus, über die die ISN-Systemmedien natürlich schweigen (müssen)
Was Randale-Randall nämlich aus dem gesammelten Material zusammenschnippelt hat am Ende mit der Wahrheit(tm) so wenig zu tun wie gutes Schreiben mit „Discovery“. Dafür ist es ein Lehrstück, welche wirksame Mittel skrupellosen Medienschaffenden zur Verfügung stehen und wie man jedes Interview so schneiden kann, dass am Ende das Gegenteil des Gesagten bei herauskommt. Selbst, wenn sich alle Beteiligten deutlich cleverer angestellt hätten als unsere doch sehr naive Gurkentruppe der Stationsleitung. Und zum Abschluss gibt es noch den endgültigen Schlag in die Magengrube: Wir erfahren, dass die Farm von Sheridans Vater abgebrannt ist und selbiger als vermisst gilt. Aber wir wissen: auch der verlorene Sohn wird irgendwann in den Schlafschafstall zurückfinden:
Sascha:
Und wir kehren jetzt auch. Nämlich zusammen. Und das führt uns direktemang in unsere Bewertung der Folge:
Sascha:
Apropos Baby: Der Podcast-Nachwuchs meldet sich im Laufe der Aufnahme mehrfach zu Wort, was den Süßheitsfaktor natürlich ins Unermessliche steigert.
War sonst noch was? Achja! Wir hätten gerne das gleiche Spieltzeug wie Sheridan
Und wir haben da offenbar was verpasst im letzten Jahr:
Aber zurück zur Folge:
Die fällt irgendwie aus dem Rahmen, aber auch nur halb. Während die „36 Stunden auf Babylon 5“ komplett als Dokumentation über die Station gedreht ist, ist „Lügenpropaganda“ wortwörtlich zweigeteilt. Wir sehen unseren Enthüllungstschurnalisten bei der Arbeit und das Ergebnis selbiger im zweiten Teil der Folge. Und es ist schon ein kleines Vergnügen, dem Typen bei der Arbeit zuzugucken und dann zu vergleichen, was er aufgenommen und was gesendet hat. Grade für Mary und Sascha, die ja beide „Was mit Medien“ machen. Als Parabel, wie Medien missbraucht werden können, funktioniert die Folge daher großartig, passt aber irgendwie nur so halb ins Gesamtgefüge der Serie.
Stephen Furst hat hier sein Regiedebüt bei „Babylon 5“ abgeliefert und das hat er hervorragend gemacht. Man sollte diese Folge eigentlich viel öfter zeigen, gerne auch an Schulen. Und wieder mal tut „Babylon 5“ weh beim Gucken. Aber nicht, weil es schlecht gemacht ist, sondern weil die Dystonie aus den 90ern wieder mal schneller Wirklichkeit geworden ist, als uns lieb ist.
Und so vergeben wir am Ende
(wir runden diesmal nicht auf, weil Mary zwischen 4 und 4,5 schwankt)
Und das hier solltest Du Dir noch angucken:
Folgende Podcaster waren an dieser Episode beteiligt:
Wenn Ihr mögt, schmeißt uns doch was in den Hut:

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