Das Hockeyteam und seine Datenmassagen für den Hockeystick
Teil 2 von 3
Ein Standpunkt von Markus Fiedler.
Wunschkonzert beim IPCC
Kann es wirklich sein, dass der Weltklimarat gar nicht umfassend sondern nur selektiv Berichte in seine zusammenfassenden Klimaberichte aufnimmt? Das klingt unglaublich und wäre das Gegenteil von ergebnisoffener Forschung.
Zum dritten Sachstandsbericht aus dem Jahr 2001 wird vom einigen Autoren ein noch viel schwerwiegenderer Vorwurf erhoben. Dieser lautet, dass der IPCC bereits im Vorfeld eine Idee gehabt hätte, wie der Bericht ausfallen sollte. Es sollen konkret Forscher beauftragt worden sein, bestimmte Passagen des Berichts auszuformulieren, weil man gewusst habe, dass diese Forscher in etwa das vertreten, was vom IPCC gewollt war.(1) Ein schwerwiegender Vorwurf, der von „Climate Discussion Nexus“ (CDN) erhoben wird.
Eine Person wurde hier konkret benannt. Die Rede ist von Michael E. Mann, dem Mann, der im Jahr 1998 mit Kollegen die berühmt-berüchtigte Hockeystickkurve erstellt hat.
Diese Hockeystickkurve von Mann, Bradley und Hughes basierte u.a. auf sogenannten Proxydaten aus Baumringen, Korallen und Eisbohrkernen. Man versucht aus dem Wuchs von Bäumen und Daten aus Korallen und Gletschern herauszulesen, wie sich die Temperaturen in der Vergangenheit entwickelt haben. Es handelt sich dabei um sogenannte Proxydaten. Diese sind je nach Analysemethode mehr oder minder genau. Temperaturmessungen aus Eisbohrkernen auf Basis der Konzentration eines Sauerstoffisotops 18O im Verhältnis zum normalen Sauerstoff 16O erbringen sehr genaue Ergebnisse.
Allerdings ergeben sich bei Baumringdaten massive Probleme. Die Wachstumsgeschwindigkeit von Bäumen ist keineswegs monokausal auf den Temperaturverlauf sondern insbesondere auch auf Wasserversorgung, Lichtintensität bzw. -qualität und Nährsalze wie Nitrate und Phosphate zurückzuführen. Und nicht zuletzt führt eine höhere Kohlenstoffdioxidkonzentration zu einer höheren Photosyntheseleistung und damit auch zu vermehrtem Wachstum der Bäume. Es gab neben dem Hockeystick der Forscher Mann, Bradley und Hughes auch andere Baumring-Daten, z.B. eine Temperaturkurve von Keith Briffa, die sich in wesentlichen Bereichen von Manns Kurve unterschied.(2)
Der Temperaturverlauf der Kurve von Michael E. Mann und Kollegen zeigte eine nahezu gleichbleibend niedrige Temperatur mit leicht abnehmender Tendenz zwischen 1000 nach Christus und etwa 1900. Ab dort stiegen die Temperaturdaten schlagartig an. Die Temperaturkurve folgte dabei dem Profil eines liegenden Hockeyschlägers. Daher der Spitzname. Schon früh nach der Publikation des „Hockeysticks“ kamen Zweifel an der Korrektheit der zugrunde liegenden Daten auf.
Der Climategate Skandal
Der Mathemathiker Steven McIntyre beschäftigte sich etwa ab dem Jahr 2003 mit der Hockeystickkurve und versuchte erfolglos, das Diagramm auf Basis der vorhandenen Daten zu reporduzieren. McIntyre bat das „Hockeyteam“ um weitere Daten. „Hockeyteam“, so nannte man inzwischen mit Spitznamen die Arbeitsgruppe um Michael E. Mann und Kollegen. Ein wichtiger Akteur im Hockeyteam war Phil Jones, Leiter der „Climate Research Unit“ (CRU) an der East Anglia-University in Ost-England. Laut Steven McIntyre habe das Hockeyteam Anfragen abgeblockt. Er sei hingehalten worden, habe zunächst einen falschen bzw. unvollständigen Datensatz bekommen.
Michael E. Mann widerspricht dem und sagte, es seien Daten geliefert worden. Es findet sich im Netz ein FTP Verzeichnis mit Roh-Daten zum Hockeystick aus dem Jahr 2005.(3) (4) In wie weit dieses Verzeichnis vollständige Datensätze enthält,