Teil 3 von 3
Die Wikipedia deutet Geschichte um
Ein Standpunkt von Markus Fiedler.
In der Wikipedia wird der Skandal um unredliches Arbeiten in der Klimaforschung umgedeutet als böser Angriff eines Hackers auf die privaten Daten von Forschern am Klimaforschungszentrum der „University of East Anglia“, die im Osten von England liegt.
Zitat des allerersten Satzes aus dem Artikel:
„Beim Hackerzwischenfall am Klimaforschungszentrum der University of East Anglia, von Klimawandelskeptikern und manchen Medienschaffenden auch als Climategate bezeichnet, wurden im November 2009 Dokumente von Forschern der Climatic Research Unit (CRU) der University of East Anglia im Vereinigten Königreich durch Hacker gestohlen, selektiv zitiert, um den Eindruck von Betrug zu erwecken, und ins Internet gestellt.“(1)
„Gehen Sie bitte weiter, hier gibt es nichts zu sehen!“
Dieser Text ist eine Aneinanderreihung von Framing, Desinformationen und handfesten Lügen. Es gibt keine Klimawandelskeptiker in nennenswerter Zahl. Niemand negiert die Tatsache des Temperaturanstiegs im letzten Jahrhundert. Es handelt sich allenfalls um Fachleute, die das Narrativ des menschengemachten Klimawandels bzw. die Dimension des menschlichen Anteils am veränderten Klima anzweifeln. Es geht also um den Grund für den Klimawandel und nicht um die Klimaveränderung als solches. Das Wort „Klimawandelskeptiker“ ist demnach vollkommen deplatziert. Es dient zum Erstellen einer negativen Rahmenerzählung, zur Herabwürdigung und Stigmatisierung der Zielpersonen und ist die allererste und auffälligste Lüge im zitierten Textabschnitt.
Übrigens ist die Begriffsverwirrung beim „Klimawandel“ kein Zufall. Abseits der eigentlichen Wortbedeutung, die keinen Bezug zum Menschen impliziert, definiert die UN in ihrer Rahmenkonvention den Begriff einfach um als „menschgemachter Klimawandel“, wie man beispielsweise in den „häufig gestellten Fragen“ (FAQ) zum fünften Klimabericht (Annual Report, AR5) von 2014 nachlesen kann.(2)
Dort steht:
„Die Klimarahmenkonvention (UNFCCC) definiert in ihrem Artikel 1 Klimawandel als: ‚Änderungen des Klimas, die unmittelbar oder mittelbar menschlicher Aktivität zugeordnet sind und die Zusammensetzung der globalen Atmosphäre verändern und die zu der über vergleichbare Zeiträume beobachteten natürlichen Klimavariabilität hinzukommen.‘“
Dabei müsste man eigentlich Wörter wie „Klimavariation“ oder „Klimaveränderung“ nutzen. Denn schon der Begriff „Wandel“ ist keineswegs neutral sondern negativ konnotiert und sollte im naturwissenschaftlichen Umfeld generell vermieden werden. Man erinnere sich an dieser Stelle an die einleitend bedeutungsschwanger geflüsterten Sätze aus dem Epos „Herr der Ringe“:
„Die Welt ist im Wandel. Ich spüre es im Wasser, ich spüre es in der Erde, ich rieche es in der Luft.“(3)
Wir erkennen also schon in der Wortwahl, dass das Thema „Klimawandel“ eindeutig eine dominierende politische Konnotation hat. Man kann an dieser Stelle schon trefflich vermuten, dass es hier nur vordergründig um Naturwissenschaft geht. In Wirklichkeit geht es um die Deutungshoheit über das Thema „Klima“ in der Gesellschaft.
Wie man darüber hinaus laut Wikipedia mittels Kopieren Texte und Emails stehlen kann, wie im Zitat behauptet, müssen Winkeladvokaten erklären. Einem Durchschnittsleser erschließt sich das nicht. An den Daten besteht ein erhebliches Interesse der Öffentlichkeit und deswegen ist das öffentliche Zugänglichmachen solch brisanter Informationen beispielsweise das täglich Brot für investigative Journalisten.
Die erwähnte selektive Zitierung liegt tatsächlich vor,