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Gebr. Grimm (1850) – Märchen 100 – Gast: Lars N. (Auf Distanz)
Podcasts: Auf Distanz – Podcast über Astronomie und Raumfahrt
https://de.wikisource.org/wiki/DesTeufelsrußigerBruder(1850)
Plötzlich Pirat:in, Akte Aurora, Puerto Patida, Der will doch nur spielen! auf lanoinc.de
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100. Des Teufels rußiger Bruder.
Sobald er nun wieder oben im Wald war, hob er seinen Ranzen vom Rücken und wollt ihn ausschütten: wie er ihn aber öffnete, so war der Kehrdreck pures Gold geworden. Bei diesem Anblick war er vergnügt und gieng in die Stadt hinein. Vor dem Wirthshaus stand der Wirth, und wie ihn der heran kommen sah, erschrack er, weil Hans so entsetzlich aussah, ärger als eine Vogelscheu. Er rief ihn an und fragte „woher kommst du?“ „Aus der Hölle.“ „Wer bist du?“ „Dem Teufel sein rußiger Bruder, und mein König auch.“ Nun wollte der Wirth ihn nicht einlassen, wie er ihm aber das Gold zeigte, gieng er und klinkte selber die Thüre auf. Da ließ sich Hans die beste Stube geben und köstlich aufwarten, aß und trank sich satt, wusch sich aber nicht und kämmte sich nicht, wie ihm der Teufel geheißen hatte, und legte sich endlich schlafen. Dem Wirth aber stand der Ranzen voll Gold vor Augen und ließ ihm keine Ruhe, bis er in der Nacht hinschlich und ihn wegstahl.
Wie nun Hans am andern Morgen aufstand, den Wirth bezahlen und weiter gehen wollte, da war sein Ranzen weg. Er faßte sich aber kurz, dachte, „du bist ohne Schuld unglücklich gewesen,“ und kehrte wieder um, geradezu in die Hölle: da klagte er dem alten Teufel seine Noth und bat ihn um Hülfe. Der Teufel sagte „setze dich, ich will dich waschen, kämmen, schnippen, die Haare und Nägel schneiden und die Augen auswischen,“ und als er mit ihm fertig war, gab er ihm den Ranzen wieder voll Kehrdreck und sprach „geh hin, und sage dem Wirth er sollte dir dein Gold wieder herausgeben, sonst wollt ich kommen und ihn abholen, und er sollte an deinem Platz das Feuer schüren.“ Hans gieng hinauf und sprach zum Wirth „du hast mein Gold gestohlen, gibst dus nicht wieder, so kommst du in die Hölle an meinen Platz, und sollst aussehen so gräulich wie ich.“ Da gab ihm der Wirth das Gold und noch mehr dazu, und bat ihn nur still davon zu sein; und Hans war nun ein reicher Mann.
Hans machte sich auf den Weg heim zu seinem Vater, kaufte sich einen schlechten Linnenkittel auf den Leib, gieng herum und machte Musik, denn das hatte er bei dem Teufel in der Hölle gelernt. Es war aber ein alter König im Land, vor dem mußt er spielen, und der gerieth darüber in solche Freude, daß er dem Hans seine älteste Tochter zur Ehe versprach. Als die aber hörte daß sie so einen gemeinen Kerl im weißen Kittel heirathen sollte, sprach sie „eh ich das thät, wollt ich lieber ins tiefste Wasser gehen.“ Da gab ihm der König die jüngste, die wollts ihrem Vater zu Liebe gerne thun; und also bekam des Teufels rußiger Bruder die Königstochter und als der alte König gestorben war auch das ganze Reich.
By Johannes WolfGebr. Grimm (1850) – Märchen 100 – Gast: Lars N. (Auf Distanz)
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100. Des Teufels rußiger Bruder.
Sobald er nun wieder oben im Wald war, hob er seinen Ranzen vom Rücken und wollt ihn ausschütten: wie er ihn aber öffnete, so war der Kehrdreck pures Gold geworden. Bei diesem Anblick war er vergnügt und gieng in die Stadt hinein. Vor dem Wirthshaus stand der Wirth, und wie ihn der heran kommen sah, erschrack er, weil Hans so entsetzlich aussah, ärger als eine Vogelscheu. Er rief ihn an und fragte „woher kommst du?“ „Aus der Hölle.“ „Wer bist du?“ „Dem Teufel sein rußiger Bruder, und mein König auch.“ Nun wollte der Wirth ihn nicht einlassen, wie er ihm aber das Gold zeigte, gieng er und klinkte selber die Thüre auf. Da ließ sich Hans die beste Stube geben und köstlich aufwarten, aß und trank sich satt, wusch sich aber nicht und kämmte sich nicht, wie ihm der Teufel geheißen hatte, und legte sich endlich schlafen. Dem Wirth aber stand der Ranzen voll Gold vor Augen und ließ ihm keine Ruhe, bis er in der Nacht hinschlich und ihn wegstahl.
Wie nun Hans am andern Morgen aufstand, den Wirth bezahlen und weiter gehen wollte, da war sein Ranzen weg. Er faßte sich aber kurz, dachte, „du bist ohne Schuld unglücklich gewesen,“ und kehrte wieder um, geradezu in die Hölle: da klagte er dem alten Teufel seine Noth und bat ihn um Hülfe. Der Teufel sagte „setze dich, ich will dich waschen, kämmen, schnippen, die Haare und Nägel schneiden und die Augen auswischen,“ und als er mit ihm fertig war, gab er ihm den Ranzen wieder voll Kehrdreck und sprach „geh hin, und sage dem Wirth er sollte dir dein Gold wieder herausgeben, sonst wollt ich kommen und ihn abholen, und er sollte an deinem Platz das Feuer schüren.“ Hans gieng hinauf und sprach zum Wirth „du hast mein Gold gestohlen, gibst dus nicht wieder, so kommst du in die Hölle an meinen Platz, und sollst aussehen so gräulich wie ich.“ Da gab ihm der Wirth das Gold und noch mehr dazu, und bat ihn nur still davon zu sein; und Hans war nun ein reicher Mann.
Hans machte sich auf den Weg heim zu seinem Vater, kaufte sich einen schlechten Linnenkittel auf den Leib, gieng herum und machte Musik, denn das hatte er bei dem Teufel in der Hölle gelernt. Es war aber ein alter König im Land, vor dem mußt er spielen, und der gerieth darüber in solche Freude, daß er dem Hans seine älteste Tochter zur Ehe versprach. Als die aber hörte daß sie so einen gemeinen Kerl im weißen Kittel heirathen sollte, sprach sie „eh ich das thät, wollt ich lieber ins tiefste Wasser gehen.“ Da gab ihm der König die jüngste, die wollts ihrem Vater zu Liebe gerne thun; und also bekam des Teufels rußiger Bruder die Königstochter und als der alte König gestorben war auch das ganze Reich.

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