Share Deutscher Kinderverein e.V.
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By #Kinderschutz #Kinderrechte #Kindesmisshandlung #Kindesmissbrauch #Courage
The podcast currently has 16 episodes available.
„Im Lauf der Zeit wurde ich immer kleiner, habe nur noch funktioniert aus Angst vor Bestrafungen durch die Täter.“ Jasmin, 25, die den Ausstieg aus der Cybergrooming-Falle schaffte
Oft fängt es mit einer unverfänglichen Nachricht an, einem harmlosen Chat, einem Kompliment. Und geht dann weiter mit sexueller Belästigung und der Forderung nach pornografischen Bildern oder Videos. Immer mehr Kinder und Jugendliche werden Opfer von Cybergrooming, also das Anbahnen von Kontakten zu Kindern und Jugendlichen im Netz mit dem Ziel, ihnen sexualisierte Gewalt anzutun. Z. B. in Chats oder über Online-Spiele. Eine junge Frau, die es geschafft hat, aus dem Teufelskreis auszubrechen, ist Jasmin, die zuvor schon Gewalt und Hass durch ihre Mutter erfahren hatte und so ein leichtes Opfer war für die Täter im Netz. Im Courage Cast erzählt sie, wie sie in die Falle hineingerutscht ist, wie ihr Schicksal über lange Jahre unentdeckt blieb und wie sie es überhaupt schaffte, zu überleben. Trigger-Warnung: Es werden Gewalterfahrungen thematisiert, durch die Jasmin traumatisiert wurde.
Jasmins Instagram-Kanal:
Hier geht’s zur HR-Doku mit Jasmin:
„Die Schule mitten im Leben verankern“ – Daniel Götte
100.000 Schulabbrecher pro Jahr in Deutschland. Das war die Realität vor Corona. 2020 waren es doppelt so viele. Für 2021 rechnen die Jugendämter infolge der Pandemie mit ähnlich hohen Zahlen. Einer, der seit 20 Jahren Schulverweigerern eine Perspektive gibt, ist Daniel Götte, Geschäftsführer der Stiftung TimeOut. „Angefangen hat alles mit einem Kind und einer Kuh“ erinnert sich der gelernte Landwirt und ehemalige Waldorf-Lehrer. 2002 hat er die erste Jugendhilfeeinrichtung in Breitnau im Schwarzwald gegründet. Im Courage Cast spricht er darüber, wie die Jugendlichen bei TimeOut allmählich wieder Orientierung und Halt finden und was gute Bedingungen für das Lernen sind.
Mehr Informationen zur Timeout-Stiftung: https://timeout.eu
„Es gibt ein großes Machtgefälle zwischen Jugendamtsmitarbeitern und Pflegeeltern“ – Michael Lezius
Michael Lezius war lange Jahre Pflegevater, noch immer engagiert er sich ehrenamtlich im Kinderschutz. Nachdem die dreijährige Yagmur durch Schläge ihrer Mutter 2013 in Hamburg getötet wurde, gründete der ehemalige Diplom-Kaufmann die Yagmur-Gedächtnisstiftung. Jedes Jahr organisiert er einen Gedenkveranstaltung mit Fachvorträgen zum Thema Kinderschutz. Für seinen Einsatz wurde Michael Lezius im Februar 2020 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Im Courage Cast spricht der 79-Jährige darüber, was ihn seit über 40 Jahren antreibt, über seine Erfahrungen als Pflegevater und über noch immer bestehende Defizite im Kinderschutz.
Mehr Informationen über die Yagmur-Gedächtnisstiftung gibt es hier: http://yagmur-stiftung.hamburg/
„Kinder brauchen die Wahrheit, auch wenn sie schmerzhaft ist“ – Caroline Fetscher
Las Vegas, 1. Oktober 2017. Ein 64-jähriger wohlhabender Immobilienbesitzer schießt aus zwei Hotelfenstern in eine Menschenmenge. 58 Menschen sterben, Hunderte werden verletzt. Der psychologische Abschlussbericht des FBI hält fest: Es gibt kein Motiv. Die Journalistin Caroline Fetscher hat das Umfeld des Täters, Stephen Paddock, sozialpsychologisch anaylsiert und ein Buch darüber geschrieben. Über Hypothesen dafür, wie es zu der Tat kam, wie der spätere Attentäter in einer Lügenwolke aufwuchs und wie er sich unerkannt psychisch radikalisieren konnte, darüber spricht Caroline Fetscher in dieser Podcast-Folge.
Zum Buch: „Das Paddock Puzzle – zur Psychologie der Amoktat von Las Vegas“, 2021, Psychosozial-Verlag, Gießen, 163 Seiten, Preis: 19,90 Euro
„Viele Menschen kennen die Hilfsangebote im Kinderschutz von Jugendämtern und Schulsozialarbeit gar nicht“ – Petra Boberg
Petra Boberg arbeitet als Journalistin für „hr-INFO“. Für die Multimedia-Reportage „Opfer ohne Stimme“, die sie zusammen mit einem Team im Auftrag von hr info gemacht hat, wurde sie mit dem Deutschen Reporterpreis ausgezeichnet. Seit 2018 berichtet sie regelmäßig über Gewalt gegen Kinder. Aktuell dreht sie eine Dokumentation für Arte Re: über die Kinderschutzsituation während der Corona-Pandemie. Über ihre Motivation, die Herausforderungen bei der Berichterstattung und über die drängendsten Probleme im Kinderschutz spricht Petra Boberg in dieser Podcast-Folge.
„Kinderschutz ist unser aller Pflicht, ganz egal ob wir selbst Eltern sind oder nicht“ – Magdalena Rogl
Magdalena Rogl ist Head of Digital Channels bei Microsoft Deutschland – eine ungewöhnliche Frau mit einer ungewöhnlichen Karriere. Neben ihrem Beruf und ihrer Patchwork-Familie engagiert sie sich unter anderem als Botschafterin des Deutschen Kindervereins. Das Thema Kinderschutz liegt ihr am Herzen, weil sie selbst als Kind Gewalt erfahren musste. Sie hatte aber das Glück, dass sie immer wieder Erzieher*innen und Lehrer*innen um sich hatte, die sie stärkten. Magdalena Rogl machte eine Ausbildung zur Kinderpflegerin, orientierte sich dann aber um in Richtung digitale Kommunikation. Über ihre Biografie, ihre Motivation für den Kinderschutz einzutreten und über ihr eigenes Muttersein erzählt Magdalena Rogl in dieser Podcast-Folge.
„Wir wollen, dass die Opfer von sexualisierter Gewalt gehört und gesehen werden“ – Ina und Andreas Tolksdorf
Die Verbrechen an den Kindern von Lügde gingen ihnen unter die Haut. Seit vielen Jahren sind Ina und Andrea Tolksdorf Pflegeeltern in Hameln. Für eines der Pflegekinder, denen in Lügde sexualisierte Gewalt angetan wurde, war das Jugendamt Hameln zuständig, mit dem die Tolksdorfs selbst seit Jahren zu tun haben. Durch diese Nähe zu dem Fall wurde das Paar wachgerüttelt. Sie fühlten, dass sie etwas tun mussten für die Kinder von Lügde. Zusammen mit Gleichgesinnten initiierten sie Schweigeaktionen mitten in der Stadt, stellten Kinderschühchen zum Gedenken auf. Sie organisierten Demos, wurden im Landtag gehört und riefen eine Selbsthilfegruppe ins Leben. Auch das Projekt GEBORgENGARTEN ist daraus entstanden – ein Ort in Hameln für Menschen, denen sexualisierte Gewalt angetan wurde. Über dieses Projekt, die Rolle von Prävention im Kinderschutz, die Herausforderungen für die Jugendämter und ihre Aufgabe als Pflegeeltern erzählen Ina und Andrea Tolksdorf in dieser Podcast-Folge.
Mehr Informationen zum GEBORgENGARTEN gibt es unter: https://www.geborgengarten.de
„Traumata sind herausfordernde Lebensumstände, die bewältigt werden können“ – sagt die Traumapädagogin Wilma Weiß
Nicole ritzt sich, Jana kotet ein, Philipp schlägt um sich. Solche Verhaltensweisen gehören zum Alltag in Einrichtungen der Jugendhilfe. Kinder und Jugendliche wie Nicole, Jana und Philipp brauchen Menschen an ihrer Seite, die ihr Verhalten als mögliche Folgen traumatischer Lebenserfahrungen bewerten können. Wie man Kinder und Jugendliche in die Lage versetzt, ihre Erfahrungen und ihr Verhalten selbst zu verstehen und zu korrigieren, beschreibt die Diplom-Pädagogin Wilma Weiß in ihrem Buch „Philipp sucht sein Ich“. Darin geht es auch um die Bedeutung des gemeinsamen Verstehens in der Gruppe und die Anerkennung des Schmerzes.
„Philipp sucht sein Ich – Zum pädagogischen Umgang mit Traumata in den Erziehungshilfen“, Wilma Weiß, 9. Auflage, Beltz Juventa, 2021
„Wir müssen unsere Kinder stark machen“ – fordert die NRW-Landtagsabgeordnete Christina Schulze Föcking
Münster, Lügde, Bergisch-Gladbach. Alles drei monströse Fälle von sexualisierter Gewalt gegen Kinder. Die Orte liegen alle in Nordrhein-Westfalen. 2019 erklärte NRW-Innenminister Herbert Reul das Thema Kinderschutz zur Chefsache. Welche Strategien die Landesregierung in Düsseldorf verfolgt, erläutert Christina Schulze Föcking im Courage Cast. Sie ist CDU-Sprecherin der Kinderschutzkommission des Landtages. Wir sprechen mit ihr über diese Kommission und das Handlungs- und Maßnahmenkonzept der Landesregierung, aber auch darüber, wie man Kinder und Jugendliche über soziale Medien mit Hilfsangeboten erreicht und über Täterstrategien wie das Cybergrooming, also wenn sich Erwachsene mit Missbrauchsabsicht im Internet an Kinder heranmachen.
„Emotionale Misshandlung wird von Fachleuten und Gerichten häufig unterschätzt“ – mahnt der Psychologe Martin Janning.
Im zweiten Teil des Gesprächs mit dem Psychologen Martin Janning vom Caritas-Kinder- und Jugendheim in Rheine geht es darum, welche Herausforderungen sich ihm und seinem Team in der täglichen Arbeit mit traumatisierten Kindern und Jugendlichen stellen. Wie funktioniert Elternarbeit mit Müttern und Vätern, die ihren Kindern körperliche oder seelische Gewalt angetan haben? Außerdem unterhalten wir uns über emotionale Misshandlung, die in unserer Gesellschaft unterschätzt wird. Und darüber, was die Politik tun kann, um die Strukturen im Kinderschutz zu verbessern. Trigger-Warnung: Es werden Gewalttaten thematisiert, durch die Kinder und Jugendliche traumatisiert wurden.
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