Ein Kommentar von Hendrik Sodenkamp.
Sie bestimmen die Schlagzeilen: die Multi-Milliardäre William Henry »Bill« Gates der Dritte und Elon Reeve Musk. Millionen hängen an ihren Lippen und orakeln, was die Zukunft bringt, denn beide treten an, die Menschheit zu retten. Jeder auf seine Weise – der eine im Stil eines apokalyptischen Sektenführers, der andere als Rockstar.
Die »Vorzüge« Bill Gates’ sind bekannt: Er ließ für die Verwaltung Computerprogramme produzieren, die andauernd abstürzten und wurde damit der reichste Mann der Welt. Mit diesem Geld kaufte er sich in die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ein, tingelte durch Militärkongresse, wo er die virale Kriegführung ankündigte und organisierte Spritzenkampagnen auf der ganzen Welt. Dabei ließ er sich nicht beirren, wenn sich Frauen oder katholische Geistliche über Unfruchtbarkeit erregten – schließlich ist er Protestant durch und durch und kann sich auf die Überzeugungen seiner Ahnen berufen, die einfach zu viele Menschen auf dem Erdball zu sehen vermochten. Seine Drohung – »Die nächste Pandemie wird richtig beeindruckend« – schwingt immer noch nach.
Bill Gates als »Selenski des Jahres« 2020 und 2021, vertreten auf allen Bildschirmen der Welt, ist der größte Besitzer von Farmland in den USA und will selbstverständlich »das Klima retten«. Das geht für den Tech-Guru nur mit der Weiterentwicklung der Atomkraft. Kein Wunder also, dass nach dem jahrelang propagierten Ausstieg aus der Atomenergie in Deutschland direkt die Debatte losging, ob die von Gates’ beworbenen Minireaktoren für Städte wie Duisburg nicht geeignet seien.
Die Autoren des Konspirationistischen Manifests aus Frankreich, dem europäischen Land mit dem größten Anteil an Atomenergie bei der Stromversorgung, äußerten hierzu, dass die technokratische Elite ihres Landes sich quasi nur noch mit dem Verweis auf die Verwaltung dieser Technik an der Macht halten kann: Wer sonst könnte mit dieser gefährlichen Technik umgehen? Ein Austausch der Machthaber sei ausgeschlossen, so die Ingenieure des Regierungskartells. Bei Aufständen, Revolten oder Revolutionen werde die Menschheit in den Industrienationen ausgelöscht, so die Drohung.
Inkasso aus dem Valley
Der andere Westoligarch, Elon Musk, wurde als klassischer Banker reich. Mit seiner Firma Paypal, deren Geschäftsmodell im Kern daraus besteht, Inkasso-Unternehmen auf der gesamten Welt, meist im Gewand von Juristen, zur Verfügung zu haben, um nicht gedeckte Überweisungen verfolgen und ahnden zu können, schoss er sich in die Umlaufbahn der reichsten ein Prozent der Welt.
Jede seiner ökonomischen Vorstöße war getragen von Wellen des Zeitgeists, die andere geschaffen hatten, und mit deren Vermarktung er sich – mal hier, mal dort – Sympathien einheimste. Sein Weltrettungsprogramm besteht wahlweise in der Eroberung des Weltalls, dem Hochladen von menschlichen Gedanken in ominöse Wolken, die rasend schnelle Produktion von Batterie-Autos (fürs »Klima« natürlich) in brandenburgischen Sandgruben oder die »Bewahrung der freien Rede« im Gruselkabinett der gelangweilten Großstädter.
Zuletzt punktete er damit, dass er den verbreiteten demokratischen Turn nahm, und sich gegen Zensurmaßnahmen der Digitalunternehmen aussprach, die Ideologie von »Hassrede im Internet« in Frage stellte und offenlegte, wie sein Unternehmen Twitter – jetzt X, nach dem Erfolg des russischen Buchstaben Z –vor seinem Kauf mit US-Geheimdiensten zusammenarbeitete. Seine Rolle ist die des Volkstribuns – der von niemandem gewählt wurde. Man könnte meinen, dass sich Musk auf ein politisches Amt in den USA vorbereitet.
Horror Vacui
Einer US-Präsidentschaftskandidatur des gebürtigen Südafrikaners steht ausschließlich eine klitzekleine Änderung des passiven Wahlrechts entgegen. Musk besitzt zwar die US-Staatsbürgerschaft,