Kommt nach dem Abschied der Kater?
Ein Standpunkt von Jochen Mitschka.
Der Titel lässt schon vermuten, dass die letzten Hürden der Abreise überwunden wurden. Und in den letzten Tagen in Deutschland hatten sich viele Freunde als solche gezeigt. Und am Ende sind fast Tränen geflossen. Wie wir die letzten Probleme ausräumen konnten, nach zwei schlaflosen Nächten endlich in Swakopmund ankamen dann auf unsere Hunde warten und wie der Empfang hier war, soll dieser PodCast berichten.
Wir hatten Glück. Der Amtstierarzt war unglaublich hilfsbereit und die Papiere waren schnell zum zweiten Mal ausgefüllt und abgestempelt. Dann in der Nacht eine WhatsApp-Mitteilung: Die Genehmigungsnummer von Südafrika war vergessen worden einzutragen. Was die letzte Nacht vor dem Flug noch zu einer schlaflosen machte. Aber dann stellte sich heraus, dass der Tierspediteur sie schon nachgetragen hatte, bevor er die Papiere zur Lufthansa und nach Südafrika schickte. Am nächsten Morgen kamen auch die negativen PCR-Test-Ergebnisse. Es lief gut. Der preiswerte Shuttle Hoffman in Flammersfeld kam überaus pünktlich und brachte uns trotz Stau rechtzeitig nach Kelsterbach zum Tierspediteur, wo drei Personen bereits vor der Tür standen und auf uns warteten.
Verabschiedung und weiter ging es zum Terminal 1 in Frankfurt. Nun waren wir ja viele Stunden zu früh, nämlich vor 14 Uhr dort angekommen, während der Flug erst um 21:45 Uhr starten sollte. Und beim letzten Abgeben des Gepäcks hatten wir bis auf die Minute genau zwei Stunden vor Abflug warten müssen. Diesmal war es anders. Wir konnten sofort unser Gepäck loswerden. Aber dabei bekam unsere Euphorie den ersten Dämpfer. Die Maschine war überbucht. Es gab keine Möglichkeit des Upgrades. An Bord vergaß man dann uns Getränke zu bringen, was nach einer Reklamation dazu führte, dass Sekt und Bier kostenlos waren. Und so verlief der Flug ereignislos aber auch schlaflos. Denn weder Kniefreiheit noch Rückenlehne ließen einen Schlaf zu. Aber zumindest liefen keine Stewardessen in der Nacht durch das Flugzeug um Passagiere zu ermahnen, die Maske über der Nase zu tragen.
Aber kaum hatten wir das deutsche Flugzeug in Windhoek verlassen, erfasste uns die Namibische Freundlichkeit und Toleranz. Nach zwei Nächten ohne Schlaf und zu warm angezogen fielen wir bei der Temperaturkontrolle vor der Passkontrolle auf. Man empfahl uns einfach etwas auszuziehen und einen Moment zu warten, damit man eine erneute Messung vornehmen konnte. Und so huschten wir auch über diese Hürde. Dann kam die Kontrolle des PCR-Tests – auch ohne Probleme. Dann die Passkontrolle mit Visum.
Touristen dürfen im Laufe eines Jahres 90 Tage ohne besonderes Visum im Land bleiben. Nun waren wir aber in diesem Jahr schon zehn Tage in Namibia gewesen, also erwarteten nur 80 Tage. Aber falsch. Wir wollten 90 Tage bleiben, also erhielten wir 90 Tage. Grinsend und freundlich die Touristen begrüßend.
Dann zum Geldwechsel und danach zu WTC, dem wichtigsten Mobilfunkanbieter in Namibia. Die nette Dame erkannte uns sogar wieder und bestätigte, dass die SIM-Karten vom Januar noch aktiv waren. Allerdings hatten wir die entscheidenden PIN-Daten verlegt. Also mussten wir neue SIM-Karten kaufen und dabei für drei Wochen je 3 Gigabyte Internet. Was zusammen ca. 25 Euro kostete. Wie beim letzten Mal bewunderte ich die Schnelligkeit und Zielstrebigkeit, mit der die Mitarbeiterin die Tastatur bediente, die Karte einführte, uns den Vorgang, wie wir die Folgewochen aktivieren konnten, schnell erklärte. Trotzdem dauerte es natürlich. Und so drehte ich mich um und entschuldigte mich bei nachfolgend Wartenden. Aber Namibia schien auch auf Touristen zu wirken. „Ach macht nichts, hier in Afrika gibt es keine Hetze.“
Der Fahrer des Shuttle kam pünktlich um 10 Uhr und hatte sicherheitshalber doch noch ein Schild mit unseren Namen dabei, obwohl sein Chef uns ein Foto von ihm geschickt hatte.