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Die Europäer wollen Frieden in der Ukraine, Biden aber nicht | Von Thomas Röper


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Ein Standpunkt von Thomas Röper.
Seymour Hersh hat einen neuen Artikel mit den Erkenntnissen seiner Quellen in den US-Geheimdiensten veröffentlicht. Darin berichtet Hersh, dass viele Europäer ein Ende des Krieges in der Ukraine wollen, dass Biden das jedoch nicht will. Biden werde unvollständig informiert.
Der neue Artikel von Seymour Hersh über das, was ihm seine Quellen bei den US-Geheimdiensten erzählt haben, ist nicht sehr lang, aber dafür umso aufschlussreicher. Offenbar werden hinter den Kulissen ganz andere Ziele verfolgt, als europäische Politiker vor den Kameras verkünden. Europa sei kriegsmüde und wolle ein Ende des Krieges, Biden – der demnach falsch und unvollständig informiert wird – wolle das nicht. Ein wichtiger Streitpunkt scheint auch das persönliche Schicksal von Wladimit Selensky zu sein.
Ich habe den neuen Hersh-Artikel <1> komplett übersetzt.
Beginn der Übersetzung:
Die ukrainische Flüchtlingsfrage
Die Nachbarn der Ukraine drängen Selensky zum Frieden, während Millionen von Vertriebenen nach Europa strömen.
Am vergangenen Samstag veröffentlichte die Washington Post ein Exposé geheimer amerikanischer Geheimdienstdokumente, aus denen hervorgeht, dass der ukrainische Präsident Wladimir Selensky hinter dem Rücken des Weißen Hauses Biden Anfang des Jahres auf eine erweiterte Serie von Raketenangriffen auf Russland drängte. Die Dokumente waren Teil eines umfangreichen Verschlusssachenpakets, das von einem inzwischen inhaftierten Angehörigen der Luftwaffe ins Internet gestellt wurde. Ein hochrangiger Beamter der Biden-Administration, der von der Washington Post um eine Stellungnahme zu den neu aufgedeckten Geheimdienstinformationen gebeten wurde, sagte, Selensky habe nie gegen sein Versprechen verstoßen, niemals amerikanische Waffen für Angriffe auf Gebiete innerhalb Russlands einzusetzen. Nach Ansicht des Weißen Hauses kann Selensky nichts falsch machen.
Selenskys Wunsch, den Krieg nach Russland zu tragen, mag dem Präsidenten und den ranghohen außenpolitischen Beratern im Weißen Haus nicht klar sein, wohl aber jenen in der amerikanischen Geheimdienstgemeinschaft, die Schwierigkeiten hatten, ihren Informationen und Einschätzungen im Oval Office Gehör zu verschaffen. Unterdessen geht das Gemetzel in der Stadt Bachmut weiter. Es ähnelt in seiner Idiotie, wenn auch nicht in der Zahl der Opfer, dem Gemetzel in Verdun und an der Somme während des Ersten Weltkriegs. Die für den heutigen Krieg verantwortlichen Männer in Moskau, Kiew und Washington haben nicht einmal an vorübergehenden Waffenstillstandsgesprächen Interesse gezeigt, die als Auftakt zu etwas Dauerhaftem dienen könnten. Zurzeit wird nur über die Möglichkeit einer Offensive im späten Frühjahr oder Sommer durch eine der beiden Parteien gesprochen.
Wie einige amerikanische Geheimdienstler wissen und im Geheimen berichtet haben, wird auf Betreiben von Regierungsvertretern auf verschiedenen Ebenen in Polen, Ungarn, Litauen, Estland, der Tschechoslowakei und Lettland jedoch noch etwas anderes vorbereitet. Diese Länder sind allesamt Verbündete der Ukraine und erklärte Feinde von Wladimir Putin.
Angeführt wird diese Gruppe von Polen, dessen Führung die russische Armee nicht mehr fürchtet, weil ihr Auftritt in der Ukraine den Glanz ihres Erfolgs bei Stalingrad im Zweiten Weltkrieg vergessen lässt. Sie hat Selensky im Stillen dazu gedrängt, einen Weg zu finden, den Krieg zu beenden – notfalls auch durch seinen Rücktritt – und den Wiederaufbau seines Landes in Angriff zu nehmen. Selensky lässt sich nicht beirren, wie aus abgehörten Nachrichten und anderen Daten hervorgeht, die der CIA bekannt sind, aber er beginnt, die private Unterstützung seiner Nachbarn zu verlieren.
Eine der treibenden Kräfte für die stillen europäischen Gespräche mit Selensky sind die mehr als...
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