
Sign up to save your podcasts
Or


Die Friesenzeit ist zurück mit einer neuen Sage von der Nordseeküste. Heute mit der Nummer 13, die sich aber eher als Glücksfall entwickeln soll.
Ich freue mich besonders, dass ich euch heute mit nach Esens einladen darf. Ein ganz besonders charmantes Städtchen hier in Ostfriesland und nur etwas mehr als den typisch sprichwörtlichen „Steinwurf“ von der Küste entfernt. Es war auch wieder längst Zeit für eine neue Folge, leider spielt das Leben einem aber nicht immer so ideal in die Karten, wie man es gerne möchte. Trotzdem hoffe ich, ein paar Menschen da draußen an den Empfangsgeräten mit der Folge glücklich zu machen oder dazu zu bringen, in Esens einmal anzuhalten … es lohnt sich die hübsche Stadt in allen Facetten zu entdecken.
Aber genug der Worte – wer mitlesen will, hier ist der Text der von mir neu verfassten Legende, die ich wie immer für den Podcast neu ausgearbeitet habe. Das (kurze) Original findest Du am Ende in den Quellen auf der Wikipedia Seite zu Esens. Des Weiteren begegnete mir die Sage in zwei weiteren Büchern, die die diese Geschichte mit wenig Unterschieden erzählen. Daher wieder die Essenz aller in einer neuen Geschichte, viel Spaß.
Willkommen bei Friesenzeit – weiter geht es mit neuen Geschichten und Sagen unserer schönen Nordseeküste.
Die Legende stammt aus einer Zeit, als man sich noch mit Mauern vor Belagerern schützte und als Krieg und Hunger leider beinahe überall im Land zum Alltag gehörten.
Beginnen wir unsere Reise in die Vergangenheit auf dem Marktplatz des hübschen Küstenstädtchens. Hier stehen mehrere Bären und hält Wache. Viele gehen achtlos daran vorbei oder machen lustige Selfies – doch hinter diesem Tierzeichen verbirgt sich eine Geschichte, die so wunderbar ist, dass man sie kaum glauben mag.
Seiner Zeit war der tapfere Junker Balthasar der Herr von Esens. Leider lag zu jener Zeit kein Frieden über der Region. Immer wieder wurde geplündert oder geraubt, weshalb Esens zu dieser Zeit noch von hohen Mauern umgeben war.
In dieser unruhigen Zeit erschien ein Bärenführer in Esens – ein einfacher Mann, der mit seinem Tier durch die Lande zog, um die Menschen zu unterhalten. Der Bär, ein mächtiges Tier mit dunklem Fell und klugen Augen, war an Menschen gewöhnt, doch das Leben als Schausteller war hart.
Und immer wieder gerieten Nachbarn in Streit um Land, um Macht oder um Ehre. Und so kam ein neuer Krieg direkt vor die Tore der Stadt.
Der Reisende hoffte mit seinem Bären, im geschäftigen Esens ein paar Münzen zu verdienen, doch sein Besuch fiel in die schlimmste Stunde: Die Feinde des Junkers hatten die Stadt in Windeseile umzingelt. Niemand durfte mehr hinaus, niemand hinein. Und auch der Bärenführer war in der Falle – und mit ihm sein Tier.
Die Belagerung dauerte jedoch an, Tag um Tag, Woche um Woche. Die Vorräte der kleinen Stadt wurden knapp. Brot, Fleisch, selbst Wasser – alles schwand.
Der alte Turm, in dem der Bär eingesperrt war, hatte eine schmale Wendeltreppe, die sich nach oben wand – so eng, dass kaum ein Mensch sie hinaufging.
Ein Schrei, roh und tief wie Donner, rollte über die Felder.
Unten, im Lager der Belagerer, fuhren die Männer erschrocken zusammen.
„Was war das?“
„Ein großer Bär – auf dem Turm?“
Sofort wurde spekuliert: „Die Esenser haben noch so viel Nahrung, dass sie sogar einen Bären füttern!“, „Die hungern nicht – die verhöhnen uns!“
Und weil ihre eigenen Vorräte ebenfalls schwanden, glaubten sie, der Kampf sei aussichtslos. Noch in derselben Nacht packten sie ihre Waffen, löschten ihre Feuer – und zogen ab.
Am nächsten Morgen traute Ritter Balthasar seinen Augen nicht: Die Feinde waren fort und die Stadt war wieder frei.
Dann hörte man wieder das Brüllen – diesmal schwächer, müder.
Als man schließlich erkannte, warum die Belagerer aufgebrochen waren, folgte die Zeit des Bären. Man kümmerte sich natürlich bestens um das Tier und teilte die Kunde, dass dieses Tier die Stadt gerettet hatte.
Der Junker ließ den Bären im Triumph durch Esens führen. Die Menschen jubelten, Kinder stoben durch die Gassen und die Glocken läuteten zu diesem Feiertag.
Zum Dank für diese unbewusste Heldentat beschloss man, den Bären in das Stadtwappen aufzunehmen – als Zeichen des Mutes, der Standhaftigkeit und vielleicht auch des kleinen Wunders, das manchmal mitten in der Not geschieht.
Und so trägt Esens bis heute den Bären im Wappen.
Wenn man also einmal dort ist und ihn sieht – auf den Wappen, den Fahnen, oder in Form von Stauen in der ganzen Stadt, dann denk mal an diese Geschichte zurück, an dem ein vergessener, hungriger Bär zur Rettung einer Stadt wurde.
Und an die stille Botschaft, die vielleicht durch diese Legende sagen möchte:
Danke, dass Du mit mir nach Esens gekommen bist,
Für mehr Hintergundinformationen oder falls Du Lust hast,
Bis bald, wenn es wieder heißt – Willkommen zur Friesenzeit.
Quellen:
Esens auf Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Esens
Esens Homepage https://www.esens.de/
Musik: Phat Phong Studio
Der Beitrag Die Geschichte vom Bären im Stadtwappen von Esens – Friesenzeit #13 erschien zuerst auf Nakieken.
By Jürgen JesterDie Friesenzeit ist zurück mit einer neuen Sage von der Nordseeküste. Heute mit der Nummer 13, die sich aber eher als Glücksfall entwickeln soll.
Ich freue mich besonders, dass ich euch heute mit nach Esens einladen darf. Ein ganz besonders charmantes Städtchen hier in Ostfriesland und nur etwas mehr als den typisch sprichwörtlichen „Steinwurf“ von der Küste entfernt. Es war auch wieder längst Zeit für eine neue Folge, leider spielt das Leben einem aber nicht immer so ideal in die Karten, wie man es gerne möchte. Trotzdem hoffe ich, ein paar Menschen da draußen an den Empfangsgeräten mit der Folge glücklich zu machen oder dazu zu bringen, in Esens einmal anzuhalten … es lohnt sich die hübsche Stadt in allen Facetten zu entdecken.
Aber genug der Worte – wer mitlesen will, hier ist der Text der von mir neu verfassten Legende, die ich wie immer für den Podcast neu ausgearbeitet habe. Das (kurze) Original findest Du am Ende in den Quellen auf der Wikipedia Seite zu Esens. Des Weiteren begegnete mir die Sage in zwei weiteren Büchern, die die diese Geschichte mit wenig Unterschieden erzählen. Daher wieder die Essenz aller in einer neuen Geschichte, viel Spaß.
Willkommen bei Friesenzeit – weiter geht es mit neuen Geschichten und Sagen unserer schönen Nordseeküste.
Die Legende stammt aus einer Zeit, als man sich noch mit Mauern vor Belagerern schützte und als Krieg und Hunger leider beinahe überall im Land zum Alltag gehörten.
Beginnen wir unsere Reise in die Vergangenheit auf dem Marktplatz des hübschen Küstenstädtchens. Hier stehen mehrere Bären und hält Wache. Viele gehen achtlos daran vorbei oder machen lustige Selfies – doch hinter diesem Tierzeichen verbirgt sich eine Geschichte, die so wunderbar ist, dass man sie kaum glauben mag.
Seiner Zeit war der tapfere Junker Balthasar der Herr von Esens. Leider lag zu jener Zeit kein Frieden über der Region. Immer wieder wurde geplündert oder geraubt, weshalb Esens zu dieser Zeit noch von hohen Mauern umgeben war.
In dieser unruhigen Zeit erschien ein Bärenführer in Esens – ein einfacher Mann, der mit seinem Tier durch die Lande zog, um die Menschen zu unterhalten. Der Bär, ein mächtiges Tier mit dunklem Fell und klugen Augen, war an Menschen gewöhnt, doch das Leben als Schausteller war hart.
Und immer wieder gerieten Nachbarn in Streit um Land, um Macht oder um Ehre. Und so kam ein neuer Krieg direkt vor die Tore der Stadt.
Der Reisende hoffte mit seinem Bären, im geschäftigen Esens ein paar Münzen zu verdienen, doch sein Besuch fiel in die schlimmste Stunde: Die Feinde des Junkers hatten die Stadt in Windeseile umzingelt. Niemand durfte mehr hinaus, niemand hinein. Und auch der Bärenführer war in der Falle – und mit ihm sein Tier.
Die Belagerung dauerte jedoch an, Tag um Tag, Woche um Woche. Die Vorräte der kleinen Stadt wurden knapp. Brot, Fleisch, selbst Wasser – alles schwand.
Der alte Turm, in dem der Bär eingesperrt war, hatte eine schmale Wendeltreppe, die sich nach oben wand – so eng, dass kaum ein Mensch sie hinaufging.
Ein Schrei, roh und tief wie Donner, rollte über die Felder.
Unten, im Lager der Belagerer, fuhren die Männer erschrocken zusammen.
„Was war das?“
„Ein großer Bär – auf dem Turm?“
Sofort wurde spekuliert: „Die Esenser haben noch so viel Nahrung, dass sie sogar einen Bären füttern!“, „Die hungern nicht – die verhöhnen uns!“
Und weil ihre eigenen Vorräte ebenfalls schwanden, glaubten sie, der Kampf sei aussichtslos. Noch in derselben Nacht packten sie ihre Waffen, löschten ihre Feuer – und zogen ab.
Am nächsten Morgen traute Ritter Balthasar seinen Augen nicht: Die Feinde waren fort und die Stadt war wieder frei.
Dann hörte man wieder das Brüllen – diesmal schwächer, müder.
Als man schließlich erkannte, warum die Belagerer aufgebrochen waren, folgte die Zeit des Bären. Man kümmerte sich natürlich bestens um das Tier und teilte die Kunde, dass dieses Tier die Stadt gerettet hatte.
Der Junker ließ den Bären im Triumph durch Esens führen. Die Menschen jubelten, Kinder stoben durch die Gassen und die Glocken läuteten zu diesem Feiertag.
Zum Dank für diese unbewusste Heldentat beschloss man, den Bären in das Stadtwappen aufzunehmen – als Zeichen des Mutes, der Standhaftigkeit und vielleicht auch des kleinen Wunders, das manchmal mitten in der Not geschieht.
Und so trägt Esens bis heute den Bären im Wappen.
Wenn man also einmal dort ist und ihn sieht – auf den Wappen, den Fahnen, oder in Form von Stauen in der ganzen Stadt, dann denk mal an diese Geschichte zurück, an dem ein vergessener, hungriger Bär zur Rettung einer Stadt wurde.
Und an die stille Botschaft, die vielleicht durch diese Legende sagen möchte:
Danke, dass Du mit mir nach Esens gekommen bist,
Für mehr Hintergundinformationen oder falls Du Lust hast,
Bis bald, wenn es wieder heißt – Willkommen zur Friesenzeit.
Quellen:
Esens auf Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Esens
Esens Homepage https://www.esens.de/
Musik: Phat Phong Studio
Der Beitrag Die Geschichte vom Bären im Stadtwappen von Esens – Friesenzeit #13 erschien zuerst auf Nakieken.