In dieser Folge blicken wir auf die Geschichte sozialer Bewegungen zurück. Das Jahr 1968 gilt oft als Höhepunkt der Studierendenbewegung in Westberlin. Jenseits der Universitäts-Hörsäle existiert jedoch eine vergessene Seite der 68er: Die Lehrlings- und Jugendzentrumsbewegung, in der sich damals junge Arbeiter*innen gegen schlechte Lebensbedingungen und kulturelle Einfalt zur Wehr setzten. Die Galionsfigur dieser Bewegung ist eine noch heute sehr beliebte Musikgruppe: Ton Steine Scherben. Die Band mobilisierte das junge Proletariat jenseits der Unis; doch es kam auch zu Zusammenarbeit mit linken Studierenden. Die Zusammenarbeit mit der linken Szene war allerdings immer mehr von Frust geprägt, denn diese spielte sich der Band gegenüber häufig als Moralapostel auf. Im Feature kommen mehrere ehemalige Bandmitglieder zu Wort, ua. Schlagzeuger Wolfgang Seidel, Saxophonist Nikel Pallat und Trompeter Bernhard Käßner.
Foto: Jutta Matthes