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Die Test-Orgie | Von Walter van Rossum (Podcast)


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Hinweis zum Beitrag: Der vorliegende Text erschien zuerst im „Rubikon – Magazin für die kritische Masse“, in dessen Beirat unter anderem Daniele Ganser und Rainer Mausfeld aktiv sind. Da die Veröffentlichung unter freier Lizenz (Creative Commons) erfolgte, übernimmt KenFM diesen Text in der Zweitverwertung und weist explizit darauf hin, dass auch der Rubikon auf Spenden angewiesen ist und Unterstützung braucht. Wir brauchen viele alternative Medien!

Die Corona-Schnelltests im Selbstversuch werden von der Politik als Ausweg aus dem Lockdown verkauft. Aber das RKI fürchtet um seine Testpfründe und -zahlen.
Von Walter van Rossum, Autor des soeben im Rubikon-Verlag erschienen Buches „Meine Pandemie mit Professor Drosten“.
Nun soll es den PCR-Test in der Do-it-yourself-Variante für Jedermann geben. Das RKI erläutert den Umgang mit solchen Tests — in Wahrheit verdammt es sie und lässt sich dabei tief in die Karten schauen.
Man kann sich eine gewisse Bewunderung nicht ganz verkneifen. Die Art und Weise, wie Professor Christian Drosten als PCR-Sieger durchs Ziel schoss, weltweiten Ruhm erntete und mit einiger Wahrscheinlichkeit dafür den Palmarès der Drittmittelbeschaffung verdiente, war schon ein Husarenstück sondergleichen (1).
Nun gut, Drosten ist eine Nummer für sich. Aber wie steht es mit der wissenschaftlichen, der journalistischen und der politischen Elite, die ihm seinen Quatsch ungeprüft abgekauft hat?
Die Polymerase-Kettenreaktion (PCR) ist eine gängige Methode in der Molekularbiologie oder Biochemie.
Jeder, der damit zu tun hat, weiß, dass dieser sogenannte Inhouse-Test ein Werkzeug der Forschung ist, aber von diversen Gesundheitsbehörden, Herstellern und gar vom Erfinder dieses Tools, Kary Mullis, ausdrücklich als nicht zu diagnostischen Zwecken geeignet bezeichnet wird — es sei denn in Verbindung mit einer eingehenden klinischen Untersuchung. Und da die verbreitetsten Symptome von Covid-19 Husten, Schnupfen, Heiserkeit sind, müsste diese klinische Untersuchung schon ziemlich gründlich sein. Vermutlich durchgeführt wurde sie aber wohl nur bei jenen vom „neuartigen“ Coronavirus Befallenen, die schwer erkrankt waren. So wurde ein PCR-Test, der nie molekularbiologisch validiert (2) und fast immer missbräuchlich angewandt wurde, zum Maß einer Pandemie, deren Management gerade für den Kollaps der irdischen Realitäten sorgt.
Mittlerweile hat sich herumgesprochen, dass man mit PCR-Tests fast alles finden kann — wie schon der Nobelpreisträger Kary Mullis warnend festgestellt hatte. Doch gegebenenfalls kann man auch nichts finden — alles eine Sache der Einstellung, mit der man Pandemien aufblasen, aber auch wieder abschwellen lassen kann.
Das ist vermutlich auch der entscheidende Grund, warum das Robert Koch-Institut (RKI) und artverwandte „Experten“ unverdrossen behaupten: „Der Nachweis von SARS-CoV-2 mittels RTPCR ist der Goldstandard“ (3).
Wie kann etwas zum Goldstandard erhoben werden, das 80 Prozent der Fälle zu Infizierten ohne Symptome macht beziehungsweise leichte Allerweltssymptome zur Infektion erhebt — auch wenn diese nicht infektiös sind?
Was heißt überhaupt „Goldstandard“? Was wäre der Goldstandard bei einer Blinddarmentzündung oder einem Herzinfarkt? Bei Fieber würde man vermutlich das Thermometer zum Goldstandard erklären. Was natürlich Unfug wäre, denn ein Thermometer misst Temperatur, aber von Fieber spricht man erst bei einer Körpertemperatur über 37,5 Grad.
Um ein infektiöses Virus nachzuweisen, müsste man den PCR-Test bei ca. 30 Ct abriegeln. Ct ist der Amplifikationswert der PCR-Methode. Man könnte es eine chemische Lupe nennen. Bei einem Ct von 30 hat man es mit einer Vergrößerung von 1 Milliarde zu tun, bei 40 Ct-Zyklen geht es um eine Vergrößerung von 1 Billion der gesuchten Moleküle. Zu Beginn des Auftretens ernstzunehmender Symptome ist die Viruslast am höchsten, nämlich circa 100 Millionen RNAs pro Mikroliter (=...
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