Der Superbösewicht Dr. Graf Ernst von Deslebens saß in der Küche vor seinem Fenster. Es schneite. Verträumt saß er vor seinem heißen Kakao und im Hintergrund plätscherte andächtig eine kleine Klaviersonate vor sich hin. Als er den Flocken beim Niederrieseln zusah, begann er an früher zu denken. Er erinnerte sich an seine Kindheit und daran, wie es früher so war. Doch er schob diese sentimentalen Gedankenbilder sofort wieder beiseite. Derart kitschiges Gedankengut war für ihn nicht zielführend. Er nippte an seiner Tasse. Aaaaah - Cheatday. Was für ein Gefühl. Erschrocken setzte er die Tasse ab und begann zu weinen. Was war bloß aus ihm geworden? All die Muskeln machten ihn zwar äußerlich Hart, aber im Inneren fühlte er sich verletzlich und einsam. Ob da nur der Lockdown aus ihm sprach? Oder waren es die traurigen Erinnerungen an seine verkorkste Jugend im Internat? Die vielen Geburtstage, die seine Eltern vergessen hatten? Dieser unheilbare Schmerz tief in seinem Körper und das Gefühl nicht geliebt zu werden, konnte er die meiste Zeit gut verdrängen. Seine üblen Pläne waren eine gute Ablenkung. Aber aktuell hatte er aufgrund des Lockdowns nichts zu tuen. Es machte ihn traurig das Corona nicht seine Idee gewesen war. Er schüttelte sich, atmete tief durch und ging zum Radio und schaltete es an, um schleunigst auf Andere Gedanken zu kommen. Er setzte sich wieder ans Fenster, nippte an seinem Kakao und im Radio liefen … DIE VERLORENEN JUNGS!