Ein Standpunkt von Bernd Lukoschnik.
Vorbemerkung
Die Koch’schen Postulate
1. Der Erreger muss in allen Krankheitsfällen gleicher Symptomatik detektiert werden können, bei Gesunden jedoch nicht.
2. Der Erreger kann aus dem Erkrankten in eine Reinkultur überführt werden (Isolation).
3. Ein zuvor Gesunder zeigt nach Infektion mit dem Erreger aus der Reinkultur dieselben Symptome wie der, aus dem der Erreger stammt.
4. Der Erreger kann aus den infizierten und erkrankten Individuen wieder in eine Reinkultur überführt werden.
Was ist los mit der Virologie?
Die seit einem Jahr wuchernde intellektuelle Selbstverstümmelung der heutigen Starwissenschaft Virologie ist erschreckend – und rätselhaft.
Warum werden Gegenpositionen nicht gehört, in religionskriegerischer Weise sogar verketzert? Für jede Wissenschaft, also auch für die Virologie, ist es notwendig, jede Denkrichtung zuzulassen und zu diskutieren, für einen fruchtbaren Forschungsprozess war es immer schon unabdingbar, dass die eine Theorie, vor allem die tonangebende, sich an den ihr entgegengesetzten reiben musste. Allein das brachte die Wissenschaft voran. Warum geschieht das in Coronazeiten nicht?
Verschiedene Gründe fallen einem dazu ein: Letztlich wirken auf den Wissenschaftler das große Geld und die Politik und/oder sein Streben nach Karriere und/oder die Notwendigkeit, für das eigene Institut Drittmittel eintreiben zu müssen. Da könne man biotechnikschädliche Denkansätze einfach nicht zulassen!
Das alles mag der Fall sein. Die Wissenschaft ist längst zum Geschäft verkommen, ein Unternehmen unter anderen.
Doch um den tatsächlich vorliegenden katastrophalen Erkenntnisverfall in den Viruswissenschaften zu erklären, muss man wohl tiefer bohren: nämlich den schleichenden Wandel der Wissenschaftslogik der Virologie nachverfolgen.
Der Platonismus in der Physik
In seinem „Gespräch über die zwei hauptsächlichen Weltsysteme“, das kopernikanische und das ptolemäische, entwickelt Galilei die naturphilosophischen und methodologischen Grundlagen der modernen Physik in der Auseinandersetzung mit der aristotelischen Naturbetrachtung.
Prägnant bringt dabei der Aristoteliker in der Gesprächsrunde die Naturphilosophie Galileis und dessen Sicht, was die neue Physik charakterisiere, auf den Punkt, wenn er sagt (2):
„Ich habe mehrere Male auf Eure Weise, zu diskutieren, mein Augenmerk gerichtet und bin dadurch zu der Meinung veranlasst, dass Ihr der platonischen Ansicht zuneigt, unser Wissen sei eine Art von Wiedererinnerung.“
Wissen und Erklären im Sinne Platons ist im Kern Wiedererinnerung. Man erkennt und erklärt den zu erforschenden Naturprozess, der sich der Sinneswahrnehmung bietet, indem man sich der einst geschauten „Idee“, an der das sinnlich Gegebene „teilhat“, wieder erinnert.
Die Wahrheit über Naturvorgänge entnimmt der Platoniker nicht der Wahrnehmung, also der Empirie. Im Gegenteil, der platonische Wissenschaftler muss, um vom bloßen Meinen und vom Sinnenschein loszukommen, sich von den konkreten Naturvorgängen abwenden, sich dem „Geist“ zuwenden und in einer Art „Wesensschau“ den Ideen nachspüren. Dabei sind die für das Erkennen der Natur wichtigsten Ideen die Zahlen, Zahlenverhältnisse und Formeln. In ihnen spiegele sich das Wesen der Naturvorgänge und Wahrnehmungsgegenstände.
Platonische Aufspaltung in wahres Sein und dessen Abschattung
Aber nicht nur Erkenntnisgrund für die angeschaute Natur sind die Ideen, die Zahlen, der Geist. Wichtiger noch für Platon: Die Ideen sind darüber hinaus der Seinsgrund des in Raum und Zeit Existierenden. Den Ideen kommt die eigentliche Wirklichkeit zu, sie sind das eigentlich Seiende, das, was tatsächlich wirklich ist. Während die wahrnehmbare Realität nur eine Art abgeschattete Wirklichkeit ist, die ihr Existieren allein von der Ideenwelt empfängt.
Diese Zweiteiligkeit der Natur in eine seinssta...