Bei mobilem Arbeiten oder der Arbeit aus dem Home Office fehlt der informelle und persönliche Austausch mit den Kollegen. Wieso dieser so enorm wichtig ist und wie es gelingen kann auch digital persönliche Nähe aufzubauen – darum geht es in dieser Ausgabe.
Inhalt der Folge
Eine gesunde Arbeitskultur und eine Bindung zum Unternehmen sind nur möglich, wenn sich die Mitarbeiter persönlich wertgeschätzt fühlen und sie ihre Position innerhalb der Organisation im Sozialgefüge kennen. Und das kann nur über informelle und persönliche Kommunikation entstehen. Wie kann das aber auch bei digitaler Arbeit sichergestellt werden?
Persönlich, Interessiert, Offen
Das Gallup Institute hat 2020 für eine Studie rund 200.000 amerikanische Arbeitnehmer befragt. Von ihnen waren nur knapp 40% überzeugt, dass ihr Vorgesetzter sich für sie als Person interessiert. Bei Firmen, in denen rund 80% dieses Gefühl hatten, waren die Fehlzeiten um 41% geringer und es gab 32% weniger Betriebsunfälle als bei den Durchschnittsunternehmen.
Auch für das Vorzeige-Digitalunternehmen Google ist das Persönliche, also digitale Nähe, ganz wichtig. Das Unternehmen hat in einer mehrjährigen Studie mehr als 181 Teams untersucht und dabei herausgefunden, dass nicht die Zusammenstellung des Teams und die Mitglieder den entscheidenden Unterschied machen, sondern das dort herrschende Klima. Wenn alle Mitarbeiter das Gefühl haben, offen und geschützt beitragen und kommunizieren zu können, bringen sich die meisten ein – und die Teams sind am produktivsten. Psychologisch gesprochen muss Sicherheit herrschen, dass niemand Angst haben muss, etwas Falsches zu sagen. An diesem angstfreien Klima muss aber aktiv gearbeitet werden. Weil jedoch in den meisten Unternehmen informelle Kommunikation häufig nur an der Kaffeemaschine stattfindet, ist aktive Förderung und Aufmerksamkeit nötig.
Gefahren durch Kommunikationslücken
Vor allem bei überwiegend digitaler Kommunikation und Zusammenarbeit können Gespräche schnell sehr rational und trocken werden. Psychologen sprechen von der Enthemmung, die darauf zurückzuführen ist, dass das Gesicht des Gegenübers häufig nicht sichtbar ist. Das führt dazu, weniger empathisch, schneller impulsiv oder hauptsächlich negativ zu kommunizieren. Oft wird die Kommunikation sehr einseitig, weil man die Reaktion des anderen nicht sieht. Das führt zu Konflikten und Missverständnissen.
Möglichkeiten digitale Nähe und persönlichen Kontakt zu schaffen
Was sich in Offline-Unternehmen schon etabliert hat, muss auch bewusst ins Digitale eingeführt werden, um so eine persönliche Nähe herzustellen. Dabei können die folgenden Techniken helfen:
Kommunikationskanäle
Stellen Sie sicher, dass die Kommunikation nicht abreißt, auch wenn man sich nicht den ganzen Tag sieht. Hierzu sind alle erdenklichen Kommunikationskanäle nötig. Dazu gehören ein internes Chat-Tool und ein internes Enterprise Social Network. Die Hochschule Macromedia Köln hat herausgefunden, dass bei 58% der befragten Unternehmen, die ein internes Social Network eingeführt haben, eine Zunahme der Unternehmens-Kommunikation stattgefunden hat.
Der Vorteil der Chat-Tools und Enterprise Social Networks ist, dass die Benutzung bei den Mitarbeitern schon bekannt, vertraut und beliebt ist. Setzen Sie dafür ein dezidiertes Unternehmenstool ein, keine öffentliche FB-Gruppe oder WhatsApp, denn dort sind die Daten und die Kommunikation nicht kontrollierbar und geschützt.
Persönliche Kommunikation