Der Podcast DIGITAL LIFE TALK nimmt weiter Fahrt auf.
Mit Johann von Bülow hatte ich nun den ersten Gast, der einer breiteren Öffentlichkeit bekannt ist.
Dank der Vermittlung durch Peter Quitmann hatte ich die Gelegenheit zu einem großartigen Gedankenaustausch über die Veränderungen und die Konstanten im Beruf des Schauspielers durch die Digitalisierung zu sprechen.
Das Gespräch fand am 15.04.2020 statt – also mitten in Zeiten des Corona-Lock-Downs in Deutschland. Daher haben Johann und ich natürlich über die Auswirkungen des Lock Downs auf ihn persönlich und auf die Ausübung seines Berufs gesprochen. Corona hat Filmaufnahmen unterbrochen, Auftritte im Theater und Lesungen finden im Moment nicht statt.
Auch wenn sich die Vermarktung als Schauspieler durch die Sozialen Medien verändert, der Kern der Arbeit des Schauspielers bleibt nach seiner Ansicht unverändert.
Johann ist der Meinung es geht darum, was einen als Schauspieler bewegt und was man vermitteln will.
Dennoch ist es so, dass die Vielfalt der Formate im Digitalen dazu führen, dass es für Schauspieler unheimlich schwer ist wahrgenommen zu werden. Früher hat eine Sendung am Samstag Abend dafür ausgereicht, am nächsten Tag beim Bäcker erkannt zu werden. Heute braucht es häufigere Auftritte und mehr Präsenz in den zersplitterten Medien.
Wenn der Schauspieler sich aber mehr Gedanken über die Vermarktung auf den Sozialen Medien als über die nächste Rolle macht, dann verliert er viel der Energie die er braucht um ein guter Schauspieler zu sein.
Die Diskussion der Rolle des Schauspielers in der Gesellschaft und seine Möglichkeiten der Einflussnahme auf gesellschaftliche Entwicklungen hat viel Raum eingenommen.
In Rahmen dieses Gedankenaustausch sagte Johann den schönen Satz „Wir sind nur Inhaltstransporteure“. Er sieht also die Möglichkeiten der Beeinflussung der gesellschaftlichen Entwicklung als sehr sehr begrenzt an, gerade wenn es um die Digitale Transformation geht. Wenngleich Schauspieler auf Grund der durch ihren Beruf der erlangten Bekanntheit über eine gewisse Macht verfügen, die gerade auch in Diktaturen gefürchtet sind.
Wir sind „Second Hand Künstler“ – wir kommen erst wenn etwas aufgeschrieben ist – eben Inhaltsinterpreteure ist eines der tollen Zitate von Johann, das mir im Kopf geblieben ist.
Gerade auch wegen dieser Diskussion freue ich mich schon auf meinen nächsten Gast am 28.5.2020. Es wird ein Bestseller Autor von Sience Fiction Romanen sein. Ihm werde ich auf jeden Fall die Frage stellen, wie er seinen Rolle als Autor im Zusammenspiel mit Schauspielern sieht.
Es war Corona-bedingt auch mein erster Podcast via Skype (sogar inklusive einem für Video-Konferenzen typischen Freeze-Moment), die Gebläse unserer Rechner hört man daher sehr - laßt Euch vom Sound nicht ablenken, der Inhalt zählt.
An der Stelle muss es einfach auch noch einmal gesagt werden: Danke an Peer Quednau der es mit seinem Talent geschafft hat, das Rauschen der Gebläse weitestgehend zu eliminieren. Auch als Wertschätzung gegenüber seiner Arbeit haben wir am Schluß einen lockeren Austausch über die Bedeutung des Schnitts drin gelassen. Ohne die feine Hand derjenigen die das Rohmaterial schneiden wäre der Podcast DIGITAL LIFE TALK ungenießbar.
Laßt Euch inspirieren!
Feedback und Anregungen gerne an [email protected]