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Digitale Identitäts-Wallets – Ansätze für den privaten und unternehmerischen Einsatz


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    Karsten Treiber

    Die digitale Transformation macht auch vor der Verwaltung von Identitäten nicht halt. Dabei gibt es grundsätzlich zwei unterschiedliche Ansätze, wie Wallets für digitale Identitäten umgesetzt werden können. Einerseits gibt es mobile Wallets, die direkt auf dem Smartphone installiert sind. Diese Lösungen eignen sich vor allem für natürliche Personen im privaten Kontext – sie bieten einen schnellen, persönlichen Zugang und erlauben es, sowohl persönliche als auch unternehmensbezogene Identitätsdaten zu verwalten. So kann beispielsweise eine vertretungsberechtigte Person über die mobile Wallet per WebApp oder Kassenterminal den Kommunikationskanal zu einem Geschäftspartner eröffnen, der KYC-Daten (Know Your Customer) anfordert. Dabei werden in einem Onboarding-Prozess gleichzeitig die digitale Identität des Unternehmens und der natürlichen Person bereitgestellt, sodass das Geschäft zügig weitergeführt werden kann.

    Im Gegensatz dazu stehen Web-Wallets, die vor allem im unternehmerischen Kontext eine wesentliche Rolle spielen. Unternehmen haben oft schützenswerte Daten, die zentral verwaltet und kontrolliert werden müssen – ein Aspekt, der bei dezentralen, an Mitarbeitende verteilten Mobile Wallets zu administrativen Herausforderungen und höheren Sicherheitsrisiken führen kann. Bei Web-Wallets erfolgt die Verwaltung zentral: Bei einem Geschäftsanbahnungsvorgang fordert der Geschäftspartner zunächst die unternehmensbezogenen Identitätsdaten an, die aus der Web-Wallet übermittelt werden. Dabei wird zusätzlich eine Referenz auf den Datensatz der digitalen Identität der handlungsberechtigten natürlichen Person weitergegeben, ohne deren konkrete Identitätsdaten preiszugeben. Um den eigentlichen Geschäftsvorgang nun abschließen zu können, muss sich die vom Unternehmen benannte handlungsberechtigte Person abschließend mit ihrer digitalen Identität authentifizieren. Dieser mehrstufige Prozess stellt sicher, dass der Datenschutz gewahrt bleibt und sensible Informationen kontrolliert weitergegeben werden. Somit kann auch ein KYC Prozess mit höchsten Anforderungen durchgeführt werden.

    Beide Ansätze haben ihre Vor- und Nachteile: Während mobile Wallets insbesondere für kleinere Unternehmen oder Handwerksbetriebe mit geringem Administrationsaufwand attraktiv sein können, bieten Web-Wallets bei Großkonzernen den Vorteil der zentralen Steuerung und höheren Sicherheit. Gerade in komplexen Geschäftsprozessen ist es entscheidend, dass Unternehmen selbst die Kontrolle über ihre identitätsbezogenen Daten behalten und so eine einheitliche, sichere Weitergabe an Geschäftspartner gewährleisten können.

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    blockFUNK (MP3 Feed)By Karsten Treiber