Ein Standpunkt von Markus Fiedler.
Wohin geht die Reise der Transhumanisten? Was könnte uns blühen, wenn Klaus Schwab und seine Gang von selbsternannten Philanthropen den Gang der Welt nach ihren Maßstäben umformen?
Science-Fiction
Bekannter Maßen bin ich Leser und Gucker von Science-Fiction. Dieses Genre hat schon mehrfach den Puls der Zeit vorausgeahnt. Schaut man sich beispielsweise Stanley Kubricks Meisterwerk „2001, Odyssee im Weltraum“ an, wird man in den ersten Minuten des Films eine Szene sehen, in der sich ein Computer mit künstlicher Intelligenz namens „HAL“ mit zwei Astronauten unterhält. Das Spektakuläre dabei ist, dass dieser 1968 erschienene Film eine Technik vorweg nimmt, die erst in den 2000er Jahren marktreif wurde.1 Die zwei Astronauten unterhalten sich beim Essen mit der Maschine HAL in einer Videokonferenzschaltung über zwei große Tablets, etwa in DIN A4 Größe.2 Auch das Design des Tisches sieht verdächtig bekannt aus. Man könnte meinen, die Designer von Stanley Kubricks Film haben sich bei Apple-Designern etwas abgeguckt.3 Das geht selbstverständlich nicht, Apple kam ja erst viel später mit seinen I-Phones. Der Kausalzusammenhang ist sogar sehr wahrscheinlich umgekehrt. Denn tatsächlich war diese Szene ein Beweismittel in einem Gerichtsprozess zwischen Apple und Samsung, in dem es um markenrechtlich geschütztes Design ging.4 Der aufmerksame Zuschauer könnte zum Schluss kommen, dass hier mindestens einer der Technik-Kontrahenten die Schwarz-Weiß-Hochglanzoptik mit abgerundeten Kanten bei Kubricks Film abgekupfert hat.
In dieser Szene sehen wir darüber hinaus gleich mehrere Entwicklungen vereint: Zwei Tablets, wahrscheinlich mit Touchscreen und ultraflachen farbigen LC-Displays. Eine flache große LED-Hintergrundbeleuchtung mit weißem Licht. Die WLAN-Technologie und schlussendlich eine Software für Videokonferenzen. Alles Dinge aus den 2000er Jahren oder noch spätere Entwicklungen.
Star Trek ist ein weiteres Fantasieuniversum, das ebenfalls den Anstoß zu einer der wichtigsten technischen Errungenschaften der Neuzeit gegeben hat.
Wir können dazu lesen:
„Martin Cooper leitete das Team bei Motorola, das das weltweit erste Handheld-Mobiltelefon entwickelte. […] Er hat gesagt, dass ihn die Beobachtung von Captain Kirk mit seinem Kommunikator in der Fernsehserie Star Trek zu einer erstaunlichen Idee inspiriert hat – ein tragbares Mobiltelefon zu entwickeln. Er und sein Team brauchten 1973 nur 90 Tage, um den ersten Prototyp eines tragbaren 800-MHz-Mobiltelefons zu entwickeln.“5
Für den Star-Trek-Fan unvergessen ist eine Szene aus dem Kinofilm „Star-Trek IV“. Nach einer Zeitreise in die Vergangenheit im Jahr 1986 auf der Erde gestrandet benötigt die Crew der Enterprise große Acrylglasscheiben, hat aber keinen Gegenwert, den sie als Bezahlung anbieten könnten. Geld kennt man in der Utopie Star Trek gar nicht mehr. Die amüsante Lösung im Film ist folgende: Mit Hilfe des Schiffsarztes „Pille“ mimt der Maschinist des Raumschiffs Enterprise namens „Scotty“ einen genialen Professor. Er bietet einem Firmeninhaber im Austausch für Acrylglas eine neuartige Erfindung an, das deutlich fortschrittlicher als Acrylglas sei. Bei nur 1/6 der Dicke hätte dieses Material die gleiche Stabilität wie Acrylglas. Der Chef der Acrylglas-Firma schaut gebannt auf den PC-Bildschirm, den Scotty zuvor als virtuoser Zwei-Finger-Tastatur Schnelltipper mit chemischen Formeln und einer 3-D Darstellung des neuartigen Werkstoffes gefüllt hat.
Fasziniert liest der Ingenieur den Begriff „Transparentes Aluminium“ vom Bildschirm ab.6
Ha ha, alles ein reines Phantasieprodukt, das hat nichts mit der Realität zu tun! So denken Sie jetzt vielleicht. Ja, das dachte auch ich und war daher nicht wenig überrascht, als ich Jahre später von tatsächlich auf dem Markt erscheinendem „transparenten Aluminium“ las. Es handelt sich dabei um Aluminiumoxynitrid,