VideoPlay - Retrogaming Geschichten (MP3 Feed)

Ein Held zu sein, kostet nur eine Mark - VideoPlay Folge #2


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  • Jürgen
    (Sprecher)

      Willkommen zu meiner ersten kleinen Zeitreise, die ich gerne monatlich veröffentlichen möchte. Heute starten wir mit einem ersten Ausflug zurück in die frühen 80er. Ich plaudere von einem typischen Wendepunkt der Interessen eines Jungen in diesem Jahrzehnt. Und eben jener Punkt war für mich die Entdeckung des (für mich) ersten Donkey Kong Arcade-Automaten in einem Getränkemarkt. In dieser unglaublich untypischen Umgebung habe ich mich verliebt und möchte mit dieser kurzen Folge den ‚frühesten Stein des Anstoßes‘ erzählen – so hat es also begonnen, genau wie dieses neue Podcast-Hobby, das hier noch ziemlich im Findungsprozess ist

      Habt bitte Nachsicht – ich freue mich jedenfalls, falls jemand Kritik oder Verbesserungsvorschläge geben mag. Ich möchte mich zwar hier auch selbst therapieren, aber das muss schließlich nicht alleine geschehen

      Bleibt verspielt und viele liebe Grüße,

      Jürgen

      Links:

      Official Site of the MAME: https://www.mamedev.org/
      Arcade Spielautomat aus dem Smartphone oder Fire TV BOX (oder andere Android Box) https://video-play.de/multiple-arcade-machine-emulator-mame/

      Das Transcript für alle, die es lesen wollen:

      „Boah Leute… es ist gerade einfach zu viel auf einmal. Kennt ihr das? Wenn das Leben einen Cheatcode brauchen könnte – aber der Joystick trotzdem im falschen Port steckt? Genau da bin ich gerade.“

      Zuerst mal: eine Woche Krankenhaus. Nicht wegen zu viel Pac-Man oder Donkey Kong – leider eher wegen meinem Lotterleben. War nicht schön, aber hat mir mal wieder klargemacht: Gesundheit ist nicht einfach da – da muss man arbeiten. Wie beim Endboss in R-Type. Von nix kommt nix. Leider!

      Und als ob das nicht reicht, wartet da ja auch noch unser Camper-Ausbau auf mich. Für meine Frau. Ihr wisst schon – eine echte RL-Quest. Ich nenn’s „Van Life – Level 1“. Ich verbaue aber eine Netzwerk Switch, dann wird der Van Lan-Party tauglich. Man muss sich ja noch ein paar neue Ziele setzen.

      Jedenfalls war ich kaum zurück im echten Leben, flattert mir auch schon die Nachricht rein: Ein YouTuber kauft sich das verdammte Commodore-Brand !!1!11

      Ich denk mir: Moment mal – ich will doch auch Retro-Content machen! Also dachte ich, in einer dieser seltenen ruhigen Minuten – so richtig schön analog, mit Kaffee, Regen draußen, keine Notifications – „Jürgen, jetzt machste das. Dein Retrogaming-Podcast wird bestimmt eine witzige Sache.“

      Und was passiert? Zack! Bevor ich am Micro sitze und Folge 1 aufnehme, kam schon die Werbung für den neuen C64!

      Der Neue! Schön und naja … teuer ist er nicht, zumindest nicht so teuer wie damals, aber das nötige Kleingeld liegt ja auch nicht gerade so rum.

      Ich denk mir noch: „Bleib stark. Du brauchst den nicht, Du hast schon einen Brotkasten“, doch dann kommt mein Freund Armin. Hat einen bestellt. Und natürlich sagt er’s mir so beiläufig, als wär’s ’ne nur ne Packung Kaugummi.

      Und als dann Stephan, ein weiterer guter Freund mir dann nochmal fasziniert erklärt, was für ein Schnäppchen der neue „Ultimate“ ist – und mich aich noch einen Tag später fragt, ob ich mir endlich auch einen bestellt hab…

      Tja. Da saß ich gerade mit dem Handy auf dem Lokus als ich die WhatsApp gecheckt hab – japp, auf der Arbeit!

      Was soll ich sagen? Ich hab bestellt. Sofort. Das Maß war voll. Und ich war bereit.

      Jetzt heißt’s: Warten bis November.

      Aber wisst ihr was? Ich überbrücke die Zeit mit dem gelegentlichen Blick in den Rückspiegel. Und vielleicht hat ja jemand von Euch Lust, diese Folge in meinem Blog zu kommentieren?

      Wer vielleicht Kritik oder Ideen da lässt, fällt in einen kleinen Lostopf – ich hab gerade zwei hübsche inoffizielle und selbstgebastelte Monkey-Island Kühlschrankmagnete hier auf dem Tisch,
      die beiden verlose ich – oha, das muss ich ja so formulieren:
      Teilnahmebedingungen: Nach dem Zufallsprinzip unter allen Kommentaren zu dieser Episode hier im Blog, die bis zum 1.8.2025 eingehen.
      Ich filme dann später einen Zufallsgenerator und poste es in meinem Mastodon Feed und vielleicht auch auf Insta … auf jeden Fall nehme ich mit dem oder der Scheiber:in dann Kontakt auf, um den Gewinn zuzuschicken.

      Aber genug jetzt… wir fangen dann mal an – am Anfang schuf der da oben wohl auch den ersten Arcade-Automaten …

      Folge 1: Donkey Kong im Getränkemarkt

      Willkommen zu meiner kleinen Zeitreise – heute will ich zuerst mal zurück in die 80er, als Münzen noch die einzigen Türöffner zu anderen Welten waren und ein Besuch im Getränkemarkt mein Leben veränderte.

      Vor Kurzem saß ich am PC, scrollte durch alte Spieletitel und plötzlich… zack! – da war sie: eine Erinnerung, tief vergraben, längst vergessen. Wie eine alte Diskettenbox, die man beim Aufräumen im Keller findet. Und auf einmal war alles wieder da: Geräusche, Bilder, Gefühle. Dieses Erlebnis hat mich so gepackt, dass ich beschlossen habe, meine schönsten Retro-Gaming-Momente endlich aufzuschreiben – oder besser gesagt: euch zu erzählen. […]

      Am Anfang war… ein Getränkemarkt

      Ich war elf. Das war irgendwann 1981 oder ’82. Und ich erinnere mich noch ganz genau: Direkt hinter dem Eingang vom EZA – dem Einkaufszentrum für alle in Speyer – stand plötzlich ein seltsamer Kasten. Mannshoch, schwarz, mit einem Bildschirm, einem Joystick und blinkenden Tasten. Vorne dran: ein Münzeinwurf.

      Das Ding sah aus wie aus einer anderen Welt. Und das war es auch. Ein Arcade-Automat. Donkey Kong. Von einer Firma namens Nintendo – nie zuvor gehört.
      Damals wusste noch niemand, was ein Emulator ist. Oder dass dieser Mario – der hüpfende Kerl mit Hammer – einmal weltberühmt werden würde. Für mich war das alles einfach nur: Magie.

      Held sein für eine Mark

      Ich erinnere mich, wie ich damals zum ersten Mal „freiwillig“ mit zum Einkaufen ging. Einkaufen! Ich hasste es eigentlich. So wirklich richtig! Vor allem gab es nichts langweiligeres als Getränkemärkte. Aber plötzlich – wollte ich nichts lieber. Wie kommts? Ich wollte zu ihm. Zu meinem neuen Helden.

      Meine Eltern verstanden das alles nicht. Aber ich? Ich stand da. Spielte. Starb. Warf Kohle nach, spielte wieder. Und mit jeder Mark, die ich in den Schlitz warf, kam ich dem nächsten Level näher. Der Moment, wenn sich Level 2 blau färbte? Der war echt unbezahlbar. Und plötzlich war man kein Noob mehr, sondern ein Highscore-Anwärter. Die anderen Kids hielten inne. Man respektierte sich. Es war der Hammer.
      Und obwohl ich nie viel Taschengeld hatte (und brauchte), fühlte sich jede Runde an, als hätte ich Eintritt in eine andere Realität bezahlt. Ich erinnere mich an keine Geräusche vom Markt. Kein Flaschenklappern. Keine Kasse. Nur dieses Piepen, dieser „8-Bit-Soundtrack“ meiner Kindheit und Donkey Kongs Ruf „Maap Maap Maap“, wenn das Spiel startete.

      Ein Rückblick mit Feuer

      Im wahrsten Sinne des Wortes. Ein oder zwei Jahre kehrte ich regelmäßig zu diesem Automaten zurück. Manchmal nur zum Spielen, manchmal einfach nur, um den Highscore zu checken. Doch irgendwann war Schluss.

      Ein Feuer in einer benachbarten Fabrik zerstörte auch das EZA. Und mit ihm: meinen Donkey Kong. Mein Tor in eine andere Welt.
      Jahrzehnte später sitze ich mit meiner Tochter vorm Fernseher und sehe „Ralph reichts“. Und ich frage mich: Haben sie’s wohl geschafft? Sind Donkey, Mario und Pauline rechtzeitig aus ihrem Kasten entkommen, bevor das Feuer alles verschlang?

      Das war nicht das Ende. Das klingt jetzt vielleicht wie ein Abschluss. Aber eigentlich war es ein Anfang. Denn was damals begann – dieses Staunen, diese Faszination – ist bis heute geblieben. Ich war Mario. Für ein paar Minuten. Und das reicht manchmal, um ein ganzes Leben zu prägen.

      Heute spiele ich Donkey Kong wieder – auf Mame. Für alle, die’s nicht kennen: Ein Emulator, der diese alten Arcade-Games wieder zum Leben erweckt. Am PC, auf dem Handy oder sogar am Fire-TV-Stick. Und ja – es ist nicht ganz dasselbe. Aber die Gefühle kommen zurück.

      Und Du? Hattest Du auch so einen Moment? Dein erstes Mal vor einem Spielautomaten? Der eine Automat, der Dich gefesselt hat?

      Schreib mir gerne – ich würde Deine Geschichte vielleicht sogar in einer der nächsten Folgen mit einbauen.
      Und falls jemand zuhört, der sich an den zweiten Arcade-Automaten im EZA Speyer erinnert – bitte melde Dich! Ich vermute, es war Centipede. Aber ich kann es einfach nicht sicher sagen… was mich wundert. Denn obwohl er direkt danebenstand, ist er aus meiner Erinnerung gelöscht worden.
      Bis zur nächsten Episode. Und denkt dran – Bleibt verspielt, das hält jung

      Jürgen

      Der Beitrag Ein Held zu sein, kostet nur eine Mark – VideoPlay Folge #2 erschien zuerst auf Rusty's Retrogaming Tavern.

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      VideoPlay - Retrogaming Geschichten (MP3 Feed)By Jürgen Jester