Retain Young Professionals Podcast

007 Employer Branding: Wie triggerst Du intrinsische Motivation?

10.27.2017 - By Daniel WalzerPlay

Download our free app to listen on your phone

Download on the App StoreGet it on Google Play

Employer Branding: Wie triggerst Du intrinsische Motivation?   Es gibt zwei Arten von Motivation: die intrinsische und die extrinsische Motivation. Was ist der Unterschied? Extrinsische Motivation: Der Anreiz, etwas zu tun, kommt von außen. Das kann eine Belohnung ebenso wie die Angst vor einer Bestrafung sein. Das Zuckerbrot-und-Peitsche-Prinzip ist ein gutes Beispiel für den Extrinsische-Motivation-Ansatz. Intrinsische Motivation: Der Impuls, etwas zu tun, kommt aus mir selbst heraus. Ich möchte etwas tun, weil ich es von mir aus will, nicht weil mir eine äußere Belohnung winkt, z. B. weil es mir Spaß macht.   Die harte Wahrheit zuerst: Du kannst niemanden intrinsisch motivieren. Das muss jeder Einzelne selbst tun. Was Du aber tun kannst, das ist für günstige Rahmenbedingungen sorgen. Aus diesen Rahmenbedingungen entsteht dann die intrinsische Motivation. Das beginnt schon bei der Ehrlichkeit, die im Unternehmen gelebt wird. Hier sollten sich besonders die Führungskräfte löblich hervortun.   Hier die drei wichtigsten Rahmenbedingungen:   Rahmenbedingung 1: Kennen Deine Mitarbeiter die Vision, für die sie arbeiten?   Dank der hohen Spezialisierung, die sich aus der Arbeitsteilung unserer Wirtschaftsordnung ergibt, weiß eigentlich kaum mehr einer, weshalb bzw. wofür er diese oder jene Arbeit verrichtet. Alle nehmen sich als ein Zahnrad im großen Getriebe wahr, ohne aber zu wissen, was dieses große Getriebe ist und wofür es sich dreht.   Du kennst das sicherlich noch aus meiner Podcast-Folge, in der ich Lars Hartenstein interviewt habe. Er brachte das wunderschöne Beispiel der mittelalterlichen Steinmetze: Befragt man einen Steinmetz, was er da tue, antwortet er, er meißele einen Stein in einen Quader. Der zweite Steinmetz antwortet auf die Frage schon anders: „Ich wirke mit meinem Steinen an der Errichtung eines Portals mit.“ Beim dritten Steinmetz aber sind wir beim großen Ganzen: Er bearbeitet keine Steine für irgendwelche Portale: „Ich arbeite an der schönsten und größten Kathedrale dieses Landes mit.“ Welcher der Steinmetze wird wohl am motiviertesten sein?   Genauso musst Du es machen: Mach Deinen Mitarbeitern die Vision Deines Unternehmens transparent. Zeige ihnen auf, worin ihr persönlicher Beitrag zu dieser Vision liegt.   Umsatzziele eignen sich hierfür gar nicht, denn hinter ihnen stehen einfach keine Emotionen. Wo ist der Mehrwert des Unternehmens hinter den Umsatzzielen? Was ist denn bitte die Vision hinter „mehr Umsatz“?   Rahmenbedingung 2: Lasse Deinen Mitarbeitern Freiräume   Vor allem Young Professionals sind unglücklich, wenn sie in allem beschnitten werden durch rigide Vorschriften. Die kündigen deshalb schneller als Du gucken kannst. Lass ihnen Freiräume zur Selbstentscheidung. Biete ihnen die Möglichkeit, selbstbestimmt zu arbeiten und Ideen einzubringen (und diese dann auch verwirklichen zu können).   Klar, Prozesse sind unabdingbar für ein funktionierendes Unternehmen. Aber sie sind kein Selbstzweck. Sie müssen effizient sein und dafür sollten sie ab und an auf Herz und Nieren geprüft werden. Warum sollten das nicht Deine Mitarbeiter tun? Gib ihnen die Freiheit, die Prozesse infragestellen zu können und ihre eigenen Optimierungsideen einzubringen.   Rahmenbedingung 3: Bringe die persönlichen Ziele Deiner Mitarbeiter mit denen Deines Unternehmens in Einklang   Mitarbeiter knien sich vielmehr rein, wenn sie sehen, dass sie hier nicht nur für irgendein abstraktes Firmeninteresse arbeiten, sondern für sich selbst. Wenn ihre privaten Ziele übereinstimmen mit denen des Unternehmens. So entsteht Identifikation.    Die Ziele sind oftmals recht bodenständig, z. B. der Bau eines eigenen Hauses. Hilf Deinen Mitarbeitern dabei. Ich möchte Dir ein Beispiel geben, das ich jüngst selbst erlebt habe: Ich war zu Gast bei einem englischen Unternehmen mit ca. 1.000-2.000 Angestellten. Dort ist extra ein interner Immobilienmakler beschäftigt, der sich ausschließlich darum kümmert, den Angestellten beim Finden und Kaufen eines eigenen Hauses zu helfen – oder gar die ganze Arbeit selbst für sie zu erledigen. Dasselbe gilt in diesem Unternehmen für den Kauf von Privatautos, worum sich dieser Makler ebenfalls kümmert. Er handelt für die Angestellten gute Konditionen raus über die bestehenden Kontrakte, die ohnehin schon wegen der Firmenwägen existieren. Warum solltest Du nicht auch so etwas anbieten, wenn Dein Unternehmen Firmenautos braucht?   Oftmals wissen die Mitarbeiter selbst nicht so recht Bescheid über ihre privaten Ziele. Da hilft ein Workshop meist, in dem es darum geht, sich die eigenen Ziele erst einmal bewusst zu machen. Wenn die Mitarbeiter dann sehen, dass ihre eigenen Ziele in den Unternehmenszielen aufgehen, steigt die Motivation rapide an. Ich rate Dir, eine externe Kraft für diese Workshops heranzuziehen. Mitarbeiter sind einem externen Berater gegenüber viel offener und ehrlicher als gegenüber einer Führungskraft, weil von ihrer Ehrlichkeit weder Karriere noch Job gefährdet sind.   In solchen Workshops kristallisieren sich recht schnell die Mitarbeiter heraus, die bestens zu Dir und Deinem Unternehmen passen, weil Eure Ziele in dieselbe Richtung gehen. So findest Du auch die Mitarbeiter raus, die nicht so gut zu Dir passen. Von ihnen solltest Du Dich recht bald trennen.   Ich stehe Dir gern als unabhängiger Berater für solche Workshops und Screanings zur Verfügung. Schreib mir einfach eine Mail an [email protected] und wir finden einen unverbindlichen Termin, um zu überprüfen, worin die Ziele Deines Unternehmens und die Deiner Mitarbeiter liegen und wie beide in Einklang zueinander gebracht werden können.   Nach der Implementierung: Dranbleiben!   Ich rate Dir: Halte alle vier bis sechs Wochen eine Mastermind-Gruppe mit Deinen Mitarbeitern ab. Darin wird überprüft und diskutiert: Wie steht es im die Zielerreichung, sowohl die private als auch die unternehmerische? Wo gibt’s Probleme? Wie sähen mögliche Lösungen dafür aus?   Mache Dir also die Schwarmintelligenz der Gruppe zunutze, um Problemlösungen zu finden.   Ein kontinuierliches Controlling führt zu einer sauberen Stringenz in der Zielsetzung und -erreichung, wodurch zugleich auch die Motivation wie die Effizienz steigen.

More episodes from Retain Young Professionals Podcast