Hafermilch, Haferdrink, Haferdrink, Hafermilch. Jeder sagt Hafermilch, aber eigentlich heisst es Haferdrink.
Das sagt zumindest die Europäische Union mit der EU-VERORDNUNG Nr. 1308/2013 DES EUROPÄISCHEN PARLAMENTS UND DES RATES vom 17. Dezember 2013.
Wer sich die Mühe machen möchte, diese auswendig zu lernen, wir haben sie spaßeshalber hier verlinkt (https://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/PDF/?uri=CELEX:32013R1308).
Irgendwo auf Seite (144) steht nämlich, dass (Zitat) „Milch“ ist ausschließlich dem durch ein- oder mehrmaliges Melken gewonnenen Erzeugnis der normalen Eutersekretion, ohne jeglichen Zusatz oder Entzug, vorbehalten“ ist.
Also, genauer gesagt: Milch darf Milch genannt werden, wenn sie aus dem Euter einer Kuh kommt, kommt sie aus dem Euter eines anderes Tiers ist die Tierart des Ursprungs anzugeben. Milch darf aber nicht Milch genannt werden, wenn sie pflanzlichen Ursprungs ist.
Aber warum diese Verordnung? Es scheint also einen Bedarf gegeben zu haben, diese Verordnung überhaupt zu erlassen, frei nach dem Motto: wo kein Kläger, da kein Richter.
Und da fängt es an interessant zu werden. Die Abgabemengen tierischer Milch sinken beständig, der Absatz von Milchersatzalternativen, wie Soja-, Mandel-, aber allen voran Hafermilch steigt beständig.
Die schwedische Unternehmung Oatly ist dabei an der Spitze dieser Wachstumsbewegung mit ihren Haferdrinkprodukten. Gegründet bereits in den 80er Jahren durch den Schweden Rickard Öste, der er es sich als Chemiker vorrangig zur Aufgabe gemacht hat Allergikern und Veganern eine pflanzliche Alternative zur Tiermilch zu bieten. Dabei wollte er, anders als bei Sojamilch, auf Pflanzen zurückgreifen, die auch in Europa angebaut werden können, wie eben der Hafer.
Und daraus ist eine sehenswerte Wachstumsstory geworden. Ein Wachstum, das speziell in den letzten Jahren an Fahrt aufgenommen hat und Oatly zum Weltmarktführer für Haferdrinks gemacht hat.
Und Oatly tritt dabei durchaus offensiv auf. Mit Plakaten, auf denen steht „It´s like milk, but made for humans” haben sie im Jahr 2015 in Schweden der Milchindustrie gegen das Schienbein getreten. Das Ergebnis: nach Klagen der heimischen Milchindustrie, wurde es Oatly untersagt, diese Kampagne derart fortzuführen. Anderswo, so auch in D hingegen nicht. Und es drängt sich der Eindruck auf, dass die Milchindustrie zunehmend nervös wird, ob der neuen Wettbewerber. Der Werbeeffekt der Kampagne war gigantisch, konstituierte Oatly schließlich zu DEM Haferdrinkproduzenten. Und es war der Start raus aus dem nischigen Biomarkt, rein in den Massenmarkt. Schweden, Großbritannien, die USA, China, Deutschland, das sind die größten Märkte von Oatly mit zum Teil 500%-igen Umsatzsteigerungen.
An der Spitze der deutschen Wachstumsbewegung stehen die beiden Deutschland-Geschäftsführer Tobias Goj und Helge Weitz. Und treffe ich sie in Berlin zu ihrem ersten Podcast-Interview. Also Vorhang auf für eine Weltpremiere im SlalomPodcast. Oatly, Wachstum, Nachhaltigkeit und natürlich Corona.
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