Ein Interview [ˈɪntɐvjuː] ist als Anglizismus im Journalismus eine Form der Befragung mit dem Ziel, persönliche Informationen, Sachverhalte oder Meinungen zu ermitteln.
Journalistische Interviews werden nach Walther von La Roche unterschieden nach:
- Interview zur Person,
- Interview zur Sache,
- Interview zur Meinung.
Beim journalistischen Interview geht es nicht nur um das Was, sondern auch um das Wie. So wird beim Interviewen zwischen kontroversem und nicht-kontroversem Vorgehen differenziert. In manchen Redaktionen spricht man auch von harten oder weichen Interviews.
- Das kontroverse Interview
Das kontroverse Interview kommt vor allem beim Meinungs-Interview zur Anwendung. Der Interviewpartner oder die Interviewpartnerin wird mit Gegenargumenten konfrontiert. Der Interviewende ist in der Rolle des Anwalts der Gegenpartei. Er kann auch Widerspruch und Einwände im Namen des Publikums erheben. Im kontroversen Interview wird überprüft, wie stichhaltig die Position der Interviewten ist.
- Das nicht-kontroverse Interview
Das nicht-kontroverse Verfahren eignet sich besonders beim Interview zur Person. Da führt eine offene, mehr empathische Haltung der Interviewenden zum Ziel. Zweckmässig im nicht-kontroversen Interview sind offene Fragetechniken und Elemente der nicht-direktiven Gesprächsführung.[3]
Je nach Medium erfährt das Interview spezifische Ausprägungen: Online und in der Presse steht bei Interviews vor allem der Text im Mittelpunkt, beim Radio geht es um die Stimme, Betonung und Aussprache. Fernseh- und Video-Interviews erfüllen zudem eine unterhaltende Funktion.
Bekannte Interviewer im Deutschen Fernsehen waren bzw. sind z. B.: Günter Gaus („Zur Person“), Sandra Maischberger, Johannes B. Kerner und Reinhold Beckmann.