DiEMobilisten - Insights zur Elektromobilität

Folge #051 - Warum 800 Volt besser sind als 400 ⚡️


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In dieser Folge widmen sich die DiEMobilisten den grundlegenden Konzepten der Elektrotechnik, die für das Verständnis von Elektrofahrzeugen und deren Ladetechnologien wichtig sind. Zu Gast ist Jonas Beckmann, Ingenieur im Bereich erneuerbare Energien, der Klarheit in oft missverstandene technische Begriffe bringt.

Die Episode beginnt mit einer Erklärung der fundamentalen Unterschiede zwischen Strom, Spannung und Leistung. Jonas erläutert diese Konzepte anhand einer verständlichen Wasseranalogie: Spannung entspricht dem Höhenunterschied zwischen zwei Wasserbecken, Strom ist die Wassermenge, die durch eine Verbindung fliesst, und Leistung ist das Produkt aus beiden. Diese Grundlagen werden später auf Elektrofahrzeuge übertragen, wobei erklärt wird, warum moderne E-Autos zunehmend auf höhere Spannungen (800 Volt statt 400 Volt) setzen - sie ermöglichen dünnere Kabel und damit Gewichtsersparnis.

Ein weiteres wichtiges Thema ist der Unterschied zwischen Nenn- und Spitzenleistung bei Elektrofahrzeugen. Während in Werbeprospekten oft die Spitzenleistung (z.B. 150 kW) angegeben wird, zeigt der Fahrzeugschein die deutlich niedrigere Dauerleistung (z.B. 57 kW). Jonas erklärt, dass diese Spitzenleistung nur kurzzeitig abgerufen werden kann, bevor Komponenten überhitzen würden.

Die Moderatoren und ihr Gast klären auch den Unterschied zwischen Kilowatt (kW) und Kilowattstunden (kWh) - während kW die Leistung angibt, misst kWh den Energieinhalt, vergleichbar mit der Tankgrösse bei Verbrennern.

Zum Abschluss wird der Unterschied zwischen AC-Laden (Wechselstrom) und DC-Laden (Gleichstrom) erläutert. Da Autobatterien nur Gleichstrom speichern können, müssen E-Autos beim AC-Laden den Wechselstrom aus dem Netz über einen "Onboard-Charger" umwandeln, was die Ladeleistung auf meist 11 kW begrenzt. Bei DC-Schnellladesäulen erfolgt diese Umwandlung bereits in der Ladesäule, wodurch deutlich höhere Ladeleistungen möglich sind.

Die Folge schliesst mit einer Einladung an die Hörer, sich mit Fragen oder Korrekturen zu melden, und Jonas bietet seine Expertise im Bereich erneuerbare Energien, insbesondere für Photovoltaik und Wallbox-Kombinationen, an.


Key Takeaways:

  • Spannung (Volt) entspricht dem Potenzialunterschied, Strom (Ampere) der Energiemenge, und Leistung (Watt) ist das Produkt aus beiden
  • Höhere Spannungen in E-Autos (800V statt 400V) ermöglichen dünnere Kabel und damit Gewichtsersparnis bei gleicher Leistung
  • Die in Werbeprospekten angegebene Spitzenleistung (z.B. 150 kW) kann ein E-Auto nur kurzzeitig abrufen, im Fahrzeugschein steht die niedrigere Dauerleistung (z.B. 57 kW)
  • Kilowatt (kW) misst die Leistung, Kilowattstunden (kWh) den Energieinhalt - analog zu PS vs. Tankgrösse bei Verbrennern
  • Beim AC-Laden wandelt der "Onboard-Charger" im Auto Wechselstrom in Gleichstrom um, was meist auf 11 kW begrenzt ist
  • Beim DC-Schnellladen erfolgt diese Umwandlung bereits in der Ladesäule, wodurch deutlich höhere Ladeleistungen möglich sind
  • Die Effizienz steigt quadratisch mit sinkender Stromstärke, weshalb höhere Spannungen bei gleicher Leistung deutlich effizienter sind


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DiEMobilisten - Insights zur ElektromobilitätBy Julián Ucrós & Volker Fröse