Über 135.000 Zuschauer im Hampden Park zu Glasgow. Perfekte Kulisse für ein perfektes Europapokal-Finale. Und doch wehte an diesem 18. Mai 1960 ein Hauch von 1. DFB-Pokalrunde durchs weite Rund. Auf der einen Seite Puskas, Di Stéfano, Gento & Co., ihnen gegenüber: Teilzeitprofis, die während des Spiels mit offenem Mund und nach Abpfiff mit leeren Händen da standen. Wobei, die unterlegenen Frankfurter waren stolz und zufrieden. Auf dem Bankett gab's Autogramme und Trikottausch und auf dem Feld hatten sie das "Weiße Ballett" zumindest kurzzeitig mit drei Gegentoren geärgert. Die Eintracht verabschiedete sich also erhobenen Hauptes aus diesem Europapokal-Finale, das sie zuvor durch eine kleine Sensation gegen die favorisierten Rangers aus der Finalstadt erreichten. Im Endspiel die Oßwald-Elf dann aber oft nicht mehr als Statist in einer bis heute beispiellosen Machtdemonstration. Die BBC wiederholt das 7:3 jedes Jahr zur Weihnachtszeit und auch bei Englands Fußballgott Sir Bobby Charlton war's tatsächlich Liebe, als er die 90 Minuten verfolgte. "Dieses Spiel ist ein Schwindel, geschnitten, ein Film, weil diese Spieler Dinge taten, die nicht möglich sind, nicht real, nicht menschlich“. Doch er irrte, es war real, mehr noch: es war Real Madrid!
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