Ein Kommentar von Bernd Lukoschik.
Eine gerechtigkeitspolitische Debatte?
Zuerst dachte ich, bei einer verkehrspolitischen Debatte des Bundestags gelandet zu sein. Von B A 5 war die Rede. Also wohl von einer Autonummer. Komisch, dass sich der Bundestag mit so etwas beschäftigt. Dann fiel mir ein, dass hier anscheinend die überbordenden Umsätze und Gewinne von Mercedes Benz im Jahre 2021 und die für 2022 zu erwartenden ebenfalls überbordenden thematisiert werden. Das Hohe Haus wundert sich wohl genauso wie das Bürgerlein, dass so viele Neukunden der Luxuskarossen auf den Plan getreten sind, und das, wo durch Corona die Verarmung der Gesellschaft doch außerordentlich vorangetrieben worden ist!
Nun, die Gewinne aus den Maskenverkäufen und den Impforgien müssen ja irgendwie angelegt werden. Das scheint auch den Volksvertretern aufzustoßen. Löblich. Also eine Art gerechtigkeitspolitische Debatte, in die der Zuschauer geraten war.
Dann ein genauerer Blick. Da stand am Pult unser aller Minister für Gesundheit. Also muss BA5 den neuen Virussprössling meinen, von dem ich kurz hatte läuten hören, als ich aus Versehen in die Tagesschau getappt war. Und ganz aufgeregt, dennoch gefasst, lauter und klar, wie der Sozialdemokrat nun mal so ist, entwickelte der Mann fürs Gesunde wie ein Gockel vor seinen ihm beifällig zugackernden Hühnern seinen Sieben-Punkte-Plan, wie der neuen Drohung BA5 im Herbst 2022 zu begegnen sei. Hauptmenü der ministeriellen Speisenfolge: Weiterimpfen, was sonst! Natürlich schaltete ich sofort aus.
Allerdings wirkte dieser Morgenschock nach und hemmte noch lange den natürlichen Gedankenfluss. Hat das denn nie ein Ende? Die Virologie ist doch gar keine Wissenschaft! Der Impfstoff ist doch gar kein Impfstoff! Die Pandemie ist doch gar keine Pandemie! Lauterbach ist doch gar kein Mediziner! Unsere Legislative ist doch gar keine Legislative! Wie oft muss sich denn noch darüber ausgelassen werden!
So wandte ich mich erneut dem sehr guten Vortrag über das Immunsystem und die Impfung von Professor Ulrike Kämmerer im Corona-Ausschuss zu (1). Wieder einmal wollte ich mich vergewissern, dass es mit den Aussagen „Die Virologie ist doch gar keine Wissenschaft! ...“ stimmt. Angesichts so dreister Selbstgefälligkeiten, wie etwa der des Ministers, kommt auch der überzeugte Coronaleugner schon ab und zu ins Zweifeln, und da tut ein Blick in einen sachlichen und wissenschaftlichen Vortrag gut.
Forschen und Impfen
Wie haben sich das unsere Biotechprofessoren vom Schlage eines Sahin oder einer nobelpreisverdächtigen Kariko mit der „Impfung“ also gedacht?
Man knallt die Spritze in den Oberarmmuskel (das ist übrigens die einzige Gemeinsamkeit zwischen dem klassischen Impfen mit Tot- oder Lebendimpfstoffen und dem mRNA-„Impfen“). Die vielen Millionen mRNA-Nanopartikelchen sollen nun zu dem Zielort, den dendritischen Zellen in den Lymphknoten eilen. So ist es angedacht.
Millionen sind nötig, weil so manches Partikelchen eben nicht seinen Weg zum Ziel finden wird, sondern nur paar wenige. Es sind eben noch keine selbststeuernden Nanointelligenzen. Was sicherlich irgendwann auch einmal produziert werden wird. Wenn nämlich Biotech- und Softwareindustrien noch enger zusammenarbeiten werden! Heute muss man sich noch mit dem blinden „Suchen“ der Partikelchen begnügen. Und da sind also Millionen Partikel nötig, damit einige wenige Hundert oder Tausend dort oben ankommen. Die Nanopartikel strömen also durch die Blutbahnen. Am Ziel angekommen, nehmen die dendritischen Zellen die mRNA auf. Diese bewegen sich zu den innerzellischen Protein-„Fabriken“, werden abgelesen, Spikeproteine werden synthetisiert, diese dann aus der Zelle transportiert. Die Spikes reizen das Immunsystem, Antikörper werden gebildet usw.
Hört sich alles wunderbar wissenschaftlich an – wenn man nicht so genau hinhört. Alles erforscht, was dabei an Nebeneffekten passieren kann,