Retain Young Professionals Podcast

019 Fünf Start-Up-Methoden, die Deinen HR-Alltag erleichtern

12.08.2017 - By Daniel WalzerPlay

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Vor kurzem war ich beim Start-up sipgate in Düsseldorf eingeladen und durfte dort einen exklusiven Einblick in die Arbeitsweise der Start-up-Welt genießen. Ich möchte Dir natürlich meine Erkenntnisse nicht vorenthalten und präsentiere Dir deshalb heute 5 Methoden aus der Start-up-Welt, die Deinen HR-Alltag erheblich erleichtern können.   Das MVP: Minimal Viable Product   Das Minimal Viable Product (MVP) ist ein start-up-typisches Testverfahren, um zu ermitteln, wie gut ein Produkt am Markt ankommen könnte.   Früher hat man üblicherweise große Marktforschung betrieben; die Start-up-Welt geht hier einen radikaleren Weg: Der Produkt-Prototyp soll insgesamt nur eine einzige Funktion enthalten (die anderen Funktionen werden ausgespart) und zwar eine, die neu ist am Markt – eine, die es so also noch nicht gibt.   Auf diese Weise hast Du eine äußerst präzise Testmethode, die exakt über das Feature Auskunft gibt, das für Dich wichtig ist.   Dein Nutzen für HR: Du solltest bei allen neuen Vorhaben Dich fragen: Was ist das wirklich Neue daran? Welche Funktion willst Du testen? Wichtig ist, dabei zu wissen, wer Deine Zielgruppe ist und in welchem Medium Du sie finden kannst.   Hole Dir dazu Feedback ein: Stimmt meine Hypothese über das Neuartige (und dessen Nutzen)? Was funktioniert gut? Was sollte ergänzt werden?   Sprints   Sprints sind eines der beliebtesten Mittel im Start-up-Bereich und eines, das ich selbst nur allzu gern übernommen habe.   Einfach gesagt, sind Sprints klar definierte Zeiträume, innerhalb derer Du ein klar definiertes Ziel erreichen sollst.   Die Länge der einzelnen Sprints variiert je nach Gusto, allerdings überschreiten sie selten zwei Wochen.   Der Vorteil dieser Methode liegt auf der Hand: Um einen Sprint durchführen zu können, musst Du genau wissen, was Dein Ziel ist. Zielloses Vor-sich-Hinwerkeln gehört also der Vergangenheit an. Gleiches gilt für die Zeit: Ein konkreter Zeitrahmen sorgt dafür, dass Deine Projekte nicht ausufern.   Doch was, wenn Du Dein Ziel innerhalb der gesetzten Zeit nicht erreichst? Was solltest Du dann tun? Das nächste Tool aus der Start-up-Welt kann Dir dabei helfen.   Das Sunk-Costs-Prinzip   Das Sunk-Costs-Prinzip ist ein Instrument, mit dem Du messen kannst, ob es sich noch lohnt, weiterhin Ressourcen in ein Projekt bzw. Vorhaben zu stecken, oder ob Du angesichts der bis dato noch nicht erreichten Ziele das Projekt aufgeben solltest.   Unter Ressourcen verstehe ich alles, was Du investieren kannst: Geld, Zeit, Arbeit usw. Das Sunk-Costs-Prinzip lässt sich also problemlos auf jedes Vorhaben anwenden, das Dir im HR-Alltag begegnet.   Meistens neigt der Mensch dazu, auf Teufel komm raus Ressourcen weiterhin in ein Projekt zu stecken, eben weil er schon so viel investiert hat. Da kommt es nicht in Frage, jetzt aufzuhören und quasi Ressourcen in die Tonne getreten zu haben. So wird aus einem Projekt meist ein Fass ohne Boden. Bekannte Beispiele wären Stuttgart21 oder der Berliner Flughafen.   Retrospektiven   Retrospektiven sind so etwas wie spontan durchgeführte und zeitlich (eng) begrenzte Evaluationen.   Du schaust, z. B. nach einem Meeting, kurz in der Gruppe zurück und fragst: Was war gut am Meeting, was nicht? Jeder der Teilnehmer soll sein Urteil abgeben.   Wichtig ist, dass das Ganze nicht zu lange dauert – 20 Minuten wären m. E. völlig ausreichend.    Außerdem könntest Du z. B. Arbeitsfortschritte auf einer Skala auf einem Flipchart festhalten. Du zeichnest eine Skala von 0-10. Jeder soll einen jeweiligen Status quo dort eintragen. Dann können folgende Fragen gestellt werden:  Wie sieht seine Entwicklung bislang aus? Was genau braucht er, um auf den nächsten Schritt (und zwar nur auf den nächsten Schritt) zukommen?   Mentoren anheuern   Eine weitere beliebte Methode, die ich bei sipgate kennenlernen durfte, ist, Mentoren anzuheuern.   Wenn Du ein bestimmtes Projekt oder Vorhaben hast, kannst Du Dir für einen gewissen Zeitraum externe Experten in Dein Unternehmen oder Deine Abteilung als Berater holen.   Sie bringen das Know-how mit und können als Ansprechpartner im Unternehmen fungieren.   Der Vorteil liegt nicht nur im Wissenstransfer und Erfahrungsaustausch, sondern auch darin, dass Du kurze Wege etablierst: Keine langen Frageketten mehr, sondern ein kurzer Gang des betreffenden Mitarbeiters zum Mentor, der die Frage kurz und bündig klären kann.   Zum Abschluss möchte ich Dir noch ein Buch von sipgate empfehlen, das ich in Düsseldorf gekauft und mit großer Freude gelesen habe: „24 Work-Hacks, auf die wir gerne früher gekommen wären.“ Super Tipps, sehr anschaulich und locker zu lesen. Auch für HR-ler empfehlenswert, wie ich finde.

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