Ein Kommentar von Rüdiger Lenz.
Vorbemerkung: Dies ist der zweite Teil eines Beitrags über “Gedankenbrecher” dessen erster Teil erschien auf apolut.net
Der Lernerfolg der Deutschen ist gleich null
Man braucht stets Mitläufer mit dem richtigen regierungskonformen Feindbild, damit die eigene innere Wirklichkeit völlig versperrt wird und folglich einzig das Gute im Außen verheißt. Jedem Menschen fällt dies heute wie Schuppen vor die Augen, wenn man die Beweggründe der derzeitigen politischen Elite nachzuempfinden versucht. Nach dem Öffnen der Sowjetrepubliken ab 1989 durch Michael Gorbatschow und Boris Jelzin waren Russendeutsche und Russen in Deutschland hochgelobt. Man kümmerte sich um sie wie heute um die Ukrainer und sie integrierten sich schnell.
Mein Sohn wurde damals ein Jahr alt und wir versuchten, in Herford eine größere Wohnung zu finden. Wir gingen überall hin, wo man Wohnungen hätte finden können. Fehlanzeige. Man sagte uns direkt ins Gesicht, dass man Russendeutsche aus den ehemaligen Sowjetrepubliken bevorzugt vermitteln werde.
Heute werden die alteingesessenen Russen, viele von ihnen haben deutsche Pässe und ebenfalls deutsche Vorfahren, teilweise verfolgt, beschimpft und rassistisch angegangen, von Deutschen, weil sie dazu von den Medien und den Politikern ermuntert und angehalten werden. Es ist schlichtweg ein Bruch der deutschen Vergangenheitsbewältigung im Gang, und zwar von denen, die diese Vergangenheitsbewältigung früher mit Argusaugen bewacht hatten. Doch viele Deutsche durchschauen das nicht, obwohl der deutsche Antifaschismus und Antirassismus überdeutlich in Deutschland gelehrt wurde und wird. Noch nie gab es so viele Antifa-Vereinigungen wie heute. Doch gerade sie unterstützen heute in großem Maß ethnischen und sozialen Rassismus und sogar Faschismus über die deutsche Ukrainepolitik nach dem 24. Februar 2022 in der Ukraine.
Wie also ist es möglich, dass Russen in diesem Land angegangen werden, und zwar unterstützt durch fast die gleichen Organe, die auch in der Plandemie alles unhinterfragt unterstützten?
Wie kann es sein, dass das üble Spiel von den Feinden und den Freunden noch immer so gut funktioniert, wie früher?
Haben die Deutschen nichts aus ihrer Geschichte gelernt? Und wenn nein, wie ist es möglich, obwohl so viele Arbeiten über den Faschismus in diesem Land geschrieben und gelehrt wurden und Geschichtsvergessenheit bei den Mehrheitsdeutschen in Mode kommt?
Wie kann es sein, dass Rassismus von oben herunter im Jahr 2022 gepredigt wird und die Masse dieses Spiel schon wieder mitmacht und den Vorgang nicht durchschaut?
Spricht man sie darauf an, dass das, was sie da gerade mit den Russen machen, Rassismus ist, so bügeln sie es ab und nennen den Russen einen Rassisten, weil Putin einen Angriffskrieg mit der Ukraine führt. Doch was haben die hier lebenden Russen(deutsche) mit der Politik Putins zu tun? Es gibt keine kollektive Schuld, auch keine Übertragung oder Vererbung von Schuld. Das wissen doch gerade wir Deutschen sehr gut. Wo aber bleibt das Verständnis dazu, der Aufschrei, wenn selbst ein Jürgen Habermas dazu rät, dass die Ukraine den Krieg nicht verlieren darf, aber sich verweigert die passende Strategie dazu zu erklären. Und kein Wort dazu, dass die missliche Lage in der Ukraine ein gewisser Joe Biden 2014 erst herbeigeschossen hat und die Russische Föderation seit 1990 nie ernst genommen und eingebunden wurde in die westliche Weltpolitik. Putin hat im Deutschen Bundestag, unter Bundeskanzler Gerhard Schröder, eine Rede auf Deutsch gehalten, indem er beide Arme öffnete. Bundeskanzlerin Merkel kehrte dies alles wieder unter den Teppich. Deutsche Außenpolitik wird in Washington gemacht und angeordnet. Das ist schon lange kein Geheimnis mehr. Die westliche Feindbild-Politik, um die Bevölkerungen von einem völlig falschen Weltszenario medial zu überzeugen und sie damit auf falsche Linie zu bringen, muss aufhören.