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Gender-Ideologie und Transhumanismus | Von Paul Soldan


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Ein Standpunkt von Paul Soldan.
Ist die Gender-Ideologie eine versteckte psychologische Vorbereitung auf den Transhumanismus?
Was ist die größte Angst des Menschen? Die Angst vor dem Tod? Die Angst vor Krankheit? Die Angst vor Krieg? Womöglich aber auch die Angst, nicht das allmächtigste Wesen des Universums zu sein, wodurch er sein Alleinstellungsmerkmal verlieren würde. Oder ist es die Angst, die Grenzen der Natur nicht überwinden zu können und damit auf immer ein „fehlerhaftes“ Wesen bleiben zu müssen? Der Transhumanismus scheint einen Ausweg aus all diesen Ängsten bieten zu können.
Die Verschmelzung von Mensch und Technologie – die Überwindung des Menschlichen hin zum Übermenschlichen – soll diese unvollkommene Spezies endlich vollkommen machen. Naturgegebene Grenzen müssen zukünftig nicht mehr akzeptiert werden.


Dort, wo die Biologie „Stopp“ sagt, reagieren Wissenschaft und Technik mit „Los“. Das fehlerbehaftete Wesen „Mensch“ kann dadurch nicht nur übermenschlich werden, sondern sogar gottgleich und damit die Schöpfung in den eigenen Händen halten.

Diesem Traum: der Loslösung, ja, der Befreiung des Menschen von seinem biologischen Körper, der Einleitung des posthumanen Zeitalters hin zum göttlichen muss sich nun alles unterordnen. Damit eines Tages nicht nur die Lebensspanne erweitert, sondern der Tod als solcher überwunden werden kann. Dies wird die Ära des neuen perfekten Menschen!
Perspektivwechsel
Angesichts all dieser hinter Euphemismen verpackten Allmachtsfantasien stellt sich die Frage, was die transhumanistische Entwicklung eigentlich konkret bewirkt. Den Förderern und Gestaltern dieser Ideologie gibt sie freilich das Gefühl eines Schöpfers, eines Gottes; alles wäre demnach form- und veränderbar, es wäre der Weg hin zur absoluten Kontrolle. Was bewirkt diese Entwicklung aber bei denjenigen, die nicht zu den Gestaltern der neuen transhumanistischen Welt gehören, sondern bei jenen, die gestaltet werden? Sollte es tatsächlich eines Tages ganz natürlich sein, Menschen technologische Bausteine zu implementieren, werden aus ihnen nämlich keine Götter, sondern biologisch-technische Hybride, kurz: Cyborgs.
Ein Cyborg ist am Ende nichts anderes als ein Bio-Roboter. In Vollendung würde dieser keine Persönlichkeit und keine Individualität mehr benötigen. Weder besäße er einen freien Willen, noch wäre er Herr über sich und seinen Körper. Persönliche Entscheidungen würden ihm von der Technik abgenommen werden; Kommunikation erfüllte nur noch eine rein technische Aufgabe, jedoch keine soziale mehr. Mimik und Gestik, Emotionen und auch Wünsche wären für einen Bio-Roboter überflüssig, ebenso wie Geschlechter; die Fortpflanzung würde dann ohnehin außerhalb des Körpers stattfinden. Letztlich existierte er nur noch zum Zweck, Aufträge zu empfangen und auszuführen. Denkt man diese „Cyborgisierung“ des Menschen konsequent zu Ende, käme etwa solch eine seelenlose Kreatur dabei heraus. Der Transhumanismus hat somit nicht die Verbesserung – im Sinne von tatsächlicher Weiterentwicklung – des Menschen im Sinn, sondern die Entmenschlichung des Menschen: die Entfremdung von seiner natürlichen Beschaffenheit auf sämtlichen Ebenen. Denn der „alte“ Mensch ist nun einmal ein Wesen der Natur. Und hinter dem Versuch, ihn von dieser zu entkoppeln, steht eindeutig eine antihumanistische Haltung.
Cyborgisierung des Menschen
Die technische Cyborgisierung – also die unmittelbare Verschmelzung von Mensch und Technik – ist zwar noch nicht so weit fortgeschritten wie die psychologische, jedoch ist davon auszugehen, dass diese in den kommenden Jahren mit Siebenmeilenstiefeln voranschreiten wird. Die psychologische Cyborgisierung – also die Umprogrammierung von Gefühls- und Geisteswelt – wird dagegen bereits seit Längerem praktiziert. Diese geschieht subtil und im Verborgenen. Sie zielt auf das menschliche Unterbewusstsein und Verhalten ab,
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