Menschen kommen mit einem höchst unfertigen Gehirn zur Welt. Das ist vorteilhaft, denn dadurch ist unsere Spezies sehr anpassungsfähig. Entscheidend dafür sind aber nicht primär genetische Prozesse, sondern Lernprozesse. Da sich jedoch diese Prozess über einen langen Zeitraum hin entwickeln, und das Gehirn erst mit etwa 20 Jahren vollständig ausgereift ist, bilden sich Vernetzungen nur optimal aus, wenn ein Kind auch Vertrauen besitzen kann. Wenn es verunsichert ist oder Angst oder Druck verspürt oder mit ähnlichen Gefühlen klarkommen muss, breiten sich Stresshormone im Gehirn aus und es kann nichts Neues lernen. Für das Vertrauen eines Kindes sind stabile Bindungen zu seinen Bezugspersonen wichtig.