Unter den Tier-Emojis gehören die drei Affen mit den Händen vor dem Mund, den Ohren oder den Augen zu den beliebtesten Emoticons. Aber was bedeuten diese drei Affen🙊🙉🙈, wenn man sie bei WhatsApp oder einem anderen Messenger von einem Freund oder Flirt geschickt bekommt?
Die Bedeutung der drei Affen bei WhatsApp und Co.: 🙊🙉🙈
Fast jeder hat sie schon mal benutzt oder irgendwo gesehen: die drei kleinen Affen-Emojis 🙊🙉🙈. In der Kombination mit den drei verschiedenen Varianten sind die Affen nicht bloß ausgedachte Symbole. Stattdessen haben die drei Köpfe Wurzeln in einer asiatischen Weisheit. Die drei Emojis stehen jeweils für eine bestimmte Haltung gegenüber schlechten oder unangenehmen Dingen:
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„Nichts sehen“: Der Affe hält sich die Augen zu. Er steht für das Vermeiden von bösen oder unschönen Anblicken. Er wird gern gepostet, wenn man sich für etwas schämt oder sich auch peinlich berührt fremdschämt. Viele reagieren mit diesem Äffchen auch auf ein Kompliment, denn der WhatsApp-Affe scheint auch ein wenig zu lächeln. 🙉
„Nichts hören“: Der Affe hält sich die Ohren zu. Er will keine schlechten Worte oder unangenehme Nachrichten hören. Im Chat erhält man ihn oft, wenn man etwas nicht hören beziehungsweise lesen möchte. Alternativ wird er auch eingesetzt, wenn die vorherige Nachricht geheim bleiben wird, weil man ja „Nichts gehört“ hat.🙊
„Nichts sagen“: Der Affe hält sich den Mund zu. Er schweigt und sagt nichts Böses oder Verbotenes. Wenn euch etwas herausgerutscht ist, könnt ihr die Situation vielleicht mit diesem Affen-Bild retten. Manchmal wird er auch gepostet, wenn jemandem übel ist. Da der WhatsApp-Affe auch die Nase zuhält, kann man auch ausdrücken, dass etwas stinkt. Auch er wird genutzt, wenn ein Geheimnis bewahrt werden soll.Link
Im Alltag werden die Emojis häufig auch ein wenig humorvoll eingesetzt. Bekommt ihr sie bei WhatsApp geschickt, will euer Chat-Partner etwa eine peinliche Situation kommentieren oder ausdrücken, dass man lieber nichts dazu sagt oder weghört. Die Affen-Emojis werden von jedem Nutzer unterschiedlich interpretiert. So kann die Bedeutung des Affens mit den Händen auf den Augen auch einfach genutzt werden, um zu sagen „Ich sehe dich nicht“ oder auch als Facepalm.
Woher kommen die drei Affen ursprünglich?
Der Ursprung dieser Symbolik liegt in der japanischen Kultur. Die drei Affen sind als „die drei weisen Affen“ (japanisch: 三猿, san'en oder 三匹の猿, sambiki no saru ) bekannt. Die Wurzeln der drei Affen liegen in Japan und im Buddhismus, speziell in der Lehre der Selbstdisziplin und ethischen Zurückhaltung (Quelle: Wenig-Originell.de). Der berühmteste Ort, an dem sie verewigt sind, ist das Tosho-gu-Schrein in Nikko, Japan (bei Google Maps ansehen). Dort findet man ein Holzrelief aus dem 17. Jahrhundert mit den drei Affen.
Die drei Affen am Toshogu-Schrein in Nikko, Japan
Die Inschrift dazu lautet „Mizaru, Kikazaru, Iwazaru“ – was so viel bedeutet wie „nichts Böses sehen, nichts Böses hören, nichts Böses sagen“.
Spannend dabei: Das japanische Wort für „Affe“ ist „saru“, und das Wortspiel mit den negativen Formen der Verben ergibt einen lautlichen Bezug zu den Affen-Namen:
Mizaru: nicht sehen 🙈
Kikazaru: nicht hören 🙉
Iwazaru: nicht sprechen 🙊Warum sind sie heute als Emoji bei WhatsApp so beliebt?
Hierzulande finden sich die drei Affen auf Postkarten oder als kleine Statuen in Wohnungen. Motive der drei Affen sind zumeist mit den englischen Worten: „See no evil, hear no evil, speak no evil“ untertitelt. Dabei können die Äffchen hier auch auf mangelnde Zivilcourage hinweisen. Das Schlechte wird einfach ausgeblendet und ignoriert, anstatt etwas zu ändern oder einzugreifen. In westlichen Kulturen wurde das Motiv später auch politisch oder gesellschaftskritisch verwendet, etwa als Symbol für ignoriertes Unrecht oder Wegschauen vor Missständen.
LinkIch kann diese Emoticons nicht mehr sehen!
Mit der Einführung der Emojis auf Smartphones und in Chat-Apps fanden auch die drei Affen ihren Weg in die digitale Welt. Ihre bildhafte Darstellung macht sie perfekt, um Gefühle und Reaktionen auszudrücken. Damit kann man also neben dem reinen Text Emotionen wie Verlegenheit bis „Ich habe nichts gesehen!“ zeigen.
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