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By Kirche im NDR
The podcast currently has 60 episodes available.
Ich bin in die Falle getappt. Sabrina Görlitz ist Sterbebegleiterin. In ihrem Buch „Letzte Gefühle“ schreibt sie über den Tod ihres Vaters. Das wird doch wohl die Beschreibung eines sanften, gut begleitenden, irgendwie schönen Todes sein? Ganz und gar nicht. Es war ein harter, schmerzhafter Tod. Sabrina Görlitz hat kein typisches Trostbuch geschrieben. Sie will anregen, ehrlich über den Tod zu reden. Eben. Über den Tod und das Sterben zu reden! Tröstlich ist es dann doch, dass jede Lebensgeschichte es wert ist, erzählt zu werden. Auch darüber schreibt sie und auch über eine leise Hoffnung – über den Tod hinaus.
Theresa Brückner ist die erste Pastorin für die Kirche im digitalen Raum. In diesem Rahmen macht sie auch Gottesdienste und spricht über Glaubensthemen.
Und sie ist „Sinnfluencerin“, eine Influencerin in Glaubensdingen. Als „Theresaliebt“ ist sie auf Socialmedia unterwegs und erzählt über ihren Glauben im Alltag.
Im Gegensatz zu vielen Gemeinden, die um ihre Mitgliedszahlen kämpfen, hat Theresa großen Zulauf. Zu ihr kommen auch die Leute, die man sonst eher wenig in der Kirche trifft. Vor allem jüngere Frauen und Menschen mittleren Alters folgen Theresa Brückner. Woran liegt das?
Was auffällt: Theresa redet ehrlich von ihrem Alltag, „normal“ wie eine Freundin, sie predigt nicht, kein „Kirchensprech“. Ihre Botschaften kommen aus dem Alltag in den Alltag. Kleine positive Botschaften, Glaubensnachrichten nach Hause. Nicht um 10h am Sonntag, sondern zwischendrin, wenn man es möchte. Wie Kirche sich auf die verändere Lebenswelt der Menschen einstellen kann, dazu gibt Theresa Brückner auch interessante Impulse in ihrem Buch „Loslassen, durchatmen, ausprobieren:
"Die Zukunft der Kirche beginnt nicht nur im Kopf". Ein ehrliches Buch, das zeigt, wo wir ansetzen können, um Kirche zu erneuern. Theresa Brückner macht das schon. Hört mal rein!
Es steckt viel Wut in Edith Löhle – und viel Fröhlichkeit. Frauengeschichten sind ihre Sache: Edith Löhle hat schon über saudi-arabische Frauenrechtlerinnen geschrieben, über Altenpflegerinnen, einer Frau, die Sklavin des IS war, über ihre Freundschaft zu einer 40 Jahre älteren Frau und den Frauen, die schon vor 100 Jahren gegen die Arbeitsbedingungen in der Textilindustrie demonstriert haben. „Bible bad ass“ heißt ihr erster Roman. Ein Titel, den man nicht wörtlich übersetzen kann.
Ludger Iske ist Musiker, Singer und Songwriter. Er ist Arzt mit einer Praxis im Schleswig-Holsteinischen Eutin. Und: Er ist ordinierter Buddhist.
Ich lerne Ludger Iske kennen, als er bei einem Rundfunkgottesdienst mit seinem Freund und Bandkollegen Pastor Henning Ernst nicht nur den Gottesdienst musikalisch gestaltet, sondern auch die Predigt hält. Berührungsschwierigkeiten in Weltanschauungsfragen hat Ludger Iske also nicht. Nach dem Gottesdienst erfahre ich, dass er seit einiger Zeit sogenannte „Wartezimmerkonzerte“ veranstalte: Mal mit Band, mal solo geht Ludger Iske mit Einladung in Arztpraxen und macht Musik. Denn Musik kann eine Rolle spielen bei dem Weg zur Heilung.
Ich verabrede mich mit Ludger Iske zu einem Treffen in seiner Praxis. Seine Räume sind einladend. Statt sterilem Weiß gib es hier viele interessante Gegenstände zu entdecken. Steine, kleine Erinnerungsstücke, die alle eine Bedeutung haben. Über sie kommt man schnell ins Gespräch. Und mein Interviewpartner kann wunderbar erzählen und auch zuhören. Mich interessiert natürlich, welche Beziehung Medizin und Musik miteinander haben können. Inwieweit Medizin heilen kann. Woher er die Kraft für seine Arbeit nimmt. Spannend ist, inwieweit sich der Buddhismus und das Christentum in Fragen auch unterscheiden.
Und wo sie ähnlich sind.
Ausgerechnet bei einem Interview zum Thema Nichts-Tun. Ich habe den Termin vergessen und zwinge Yvonne Robel so, 30 Minuten auf mich zu warten. Sie begrüßt mich trotzdem freundlich fröhlich. Und eine Frage ist schnell geklärt: Ja, sie kennt inzwischen jeden Kalauer, den man machen kann, wenn ein Mensch so viel Arbeit aufwendet, um ein Buch über die Wahrnehmungsgeschichte des Nichts-Tuns zu schreiben.
Frank Karpa ist neuer Pilgerpastor der Nordkirche. Er begleitet Pilger, plant Touren und Treffen für Interessierte und bietet Gottesdienste in der Haupt- und Pilgerkirche St. Jacobi in Hamburg an. Oft ist er auch selbst unterwegs. Seit Hape Kerkeling vor zwanzig Jahren sein Buch „Ich bin dann mal weg“ geschrieben hat, gibt es einen richtigen Pilgerboom. Nicht nur auf den großen Pilgertouren nach Santiago de Compostela sind immer mehr Leute unterwegs. Die Strecken durch Skandinavien sind auch beliebt. Ebenso die kleinen Touren durch Norddeutschland. „Ich glaube nicht, dass man diese Entwicklung noch auf den Kerkeling-Effekt zurückführen kann“, sagt Frank Karpa. Er glaubt, dass Glauben auf so eine leibliche Weise ansteckend wirkt. „Wenn Menschen so strahlend von ihrem Weg zurückkommen, dann macht das neugierig“. Wandern mögen viele Menschen und Pilgern hat noch den spirituellen Charakter. Man kann einfach dazukommen. Egal, welche religiöse Prägung man hat. Pilgern ist sehr niedrigschwellig und interreligiös. Oft kommen Menschen, wenn sie sich in Orientierungsphasen ihres Lebens befinden. „Der Weg macht dabei wirklich etwas mit uns“, sagt Frank Karpa. „Dabei lernen wir auch durchzuhalten. Dass es hart ist und man sich verläuft. Aber irgendwann kommt man an.“
Bei der Vorstellung des Podcast „Entstörungsmeldungen“ im Kinderkrankenhaus Wilhelmstift in Hamburg Rahlstedt sind auch einige Patientinnen. Und wer sieht, wie sie sich sofort um Eva scharen, auf deren Idee der Podcast fußt, der weiß sofort, dass es eine gute Idee war. Eva glaubt, dass es ihr als Patientin geholfen hätte, wenn eine inzwischen gesundete junge Frau ihr erzählt hätte, dass es einen Weg aus der Krankheit gibt, auch wenn es ein langer Weg sein kann. Chefärztin Imke Neemann sieht das mit Freude. Und erzählt mir dann, was sie mit dem Podcast erreichen will.
Glauben und Kirche waren ihr total fremd. Die Sängerin Nina Brunetto hat seit Kindesbeinen an eine sehr kritische Beziehung zum Thema Glauben. Wenn sie gehört hat, dass Menschen religiös sind, hat sie die Verbrechen von religiösen Institutionen aufgezählt. Eine Sehnsucht nach etwas, was „mehr“ ist und sie hält, gab es trotzdem. Nina Brunetto konnte es nur gar nicht in Verbindung mit Gott bringen. Dann aber wurde sie als Begleiterin mitgenommen zu einem Autor*innen-Treffen nach Münsterschwarzach. Und Nina wurde direkt neben den Abt gesetzt. Alle Vorurteile, die sie im Laufe der Jahre in Bezug auf Glaubensthemen angesammelt hat, sind an diesem Abend in Frage gestellt worden. Damit begann mein Umweg zum Glauben, sagt sie. Und so heißt auch ihr Buch: Dinner mit dem Abt. Mein Umweg zum Glauben. Mit mir spricht Nina Brunetto darüber, was sich seit dem Dinner verändert hat. Was genau ihre Vorurteile waren. Und: Wo sie jetzt ihren Platz gefunden hat. Hört doch mal rein!
Die deutsche Bischofskonferenz erklärte im Februar: „Rechtsextreme Parteien … können für Christinnen und Christen … kein Ort ihrer politischen Betätigung sein und sind auch nicht wählbar.“ Eine klare Abgrenzung. Aber es gibt auch innerhalb der Kirche Menschen mit rechtsextremem Gedankengut. Zu denen forscht die Theologin Sonja Strube. Was ist denn eigentlich rechts oder rechtsextrem?
Vielleicht kennt man drei Architekten mit Namen, sicher einige Malerinnen. Jeder und jede kann einige der schönsten Gebäude in Hamburg und Schleswig-Holstein auflisten. Aber wenn ich frage, wo die schönsten Kirchenfenster sind und wer sie gestaltet hat? Da muss fast jeder Mensch passen. Jan Petersen kennt sie fast alle. Denn er hat für das Buch „Kirchenglasmalereien in Hamburg und Schleswig-Holstein“ rund 400 Kirchen und Kapellenfenster fotografiert. Was für eine Fleißarbeit! Was für ein wunderschönes Buch.
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