Kapitän Leu lässt eine grosse Reisegruppe in Luzern an Land gehen, von wo aus sie ihre Reisecars besteigen. Diese Cars gelten in der Stadt schon als Feindbild, denn sie halten direkt vor den Uhrengeschäften oder vor der Kappelbrücke. Als Leu eingreift, weil ein Tourist fast von der Brücke fällt, wenn er ein Selfie mit einem Schwan knipst, wird er aufgrund seiner Uniform für den Chauffeur des Reisecars gehalten, der mit laufendem Motor den Verkehr aufhält. Er soll sofort wegfahren, wird er von allen Seiten aufgefordert, und Leu springt ein: ein Steuerrad ist schliesslich ein Steuerrad! Er pilotiert den Wagen so sicher durch die Strassen als wäre es ein Kanal, hat dabei noch Zeit, auf Löwendenkmal hinzuweisen, das an Schweizer erinnere, die in der Französischen Revolution umkamen, also im Kampf gegen Fremde! Die chinesische XXL-Reisegruppe wollen von ihrem vermeintlichen Reiseführer zu ihren Airbnb’s gebracht werden (das Stimmvolk hat die Initiative zur Beschränkung der Zahl von Airbnb angenommen), doch so neuartiges Zeugs ist Leu kein Begriff. Stattdessen lädt er die ganze Reisegesellschaft am Hotel Wilder Mann ab, wo sie authentische Luzerner Historie erleben sollen. Sie verlangen das in China populäre Knorpelfleisch, doch Leu lässt Besteck aufdecken und Luzerner Chügeli-Pastetli servieren. Als Gutenacht-Geschichte erzählt er ihnen, wie das Hotel zu seinem Namen kam: die Sage, wie ein Wilder Mann die Stadt vor Fremden schützte. Die chinesischen Gäste erkennen Gemeinsamkeiten: denn in ihrer Mythologie gibt es auch solche Figuren, die Unheil aus dem Ausland abwehrten! Mitten in der Nacht erkennt der Käpt’n noch eine Gemeinsamkeit: als man sich heimlich in der Küche am Kühlschrank wiedersieht, wo alle es auf die Reste der Chügeli-Pastetli abgesehen haben, und Leu, da keine Gabel mehr aufzutreiben ist, nun seinerseits zu Ess-Stäbli greift.
Auf Kurs gebracht von Luzern Tourismus. Mit Rückenwind von Schifffahrtsgesellschaft Vierwaltstättersee und Hotel Wilden Mann.
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