Ich habe nach Menschen, Mütter, Frauen gesucht, die einen modernen Weg gehen und Mut machen. Am Tag der Offenen Tür 2019 in der Moschee Dar Assalam habe ich eine Powerfrau entdeckt, die so herrlich authentisch, mutig und offen gesprochen hat.
Sie erschien mir als wunderbares Vorbild für viele junge Frauen. Und hat auch mich mit ihrem klaren Verstand, mit ihrer Spiritualität und Menschlichkeit beeindruckt. Sie ist meiner Einladung gefolgt. Ich will wissen, was denken die Frauen und Mütter anderer Religionen und was hält uns alle zusammen.
Vor fast fünfzehn Jahren habe ich im Soldiner Kiez (Berlin-Wedding), im Jugendclub Soko 116, einige Male als Support und Gesprächspartner für Kinder und Jugendliche mitgemacht, ehrenamtlich. Ich war in einem Workshop über Medien, Erstellung einer Zeitung, angetreten. In dem Bezirk leben überwiegend Muslime und ich durfte einige von den Kids dort kennenlernen. Hat mir gut gefallen und die Neugierde war sehr herzerwärmend. Ich habe Eindrücke gesammelt, die bis in die Familien hineinreichten. Es hat mich zu der Erkenntnis gebracht, dass bei vielen Kids die Neugierde und das persönliche Potenzial nicht zum Entfalten und Ausleben kommen, nicht kommen können, nicht kommen sollen. Das hat mich erst schockiert, bin ich doch mit „Freiheit“ seit 1990 verwöhnt. Besonders die pfiffigen talentierten Mädchen taten mir leid, denn ihr Weg ist in konservativen Familien festgelegt. Ich werde nie vergessen, dass ein Mädchen (13 J.) nicht mehr zu meinem Kurs kommen durfte. Das tat mir weh.
In allen Kulturen und Religionen gibt es Menschen, die nicht aus alten Mustern heraustreten. Weil sie nicht können, nicht erkennen, kein Bewusstsein dafür oder unglaublich viel Angst haben. Die Kinder wären die Chance für etwas Neues, bekommen diese jedoch zu wenig.
Heute, in Zeiten des Globalisierungskrankheiten, müssen wir uns mehr und mehr damit auseinandersetzen, unsere Kinder zu stärken, zu ermutigen und Vorbild zu sein.