Der japanische Begriff des „Kintsugi“ bedeutet auf Deutsch „Goldverbindung“ und bezeichnet eine traditionelle Methode, zerbrochene Keramik zu reparieren. Das Besondere dieser Methode besteht darin, dass man nicht so sehr darum bemüht ist, ein zerbrochenes Gefäß nach Möglichkeit wieder so herzustellen, dass keine Bruchlinien zu erkennen sind. Vielmehr bleiben diese Bruchlinien durch das in den Klebelack bzw. in die Kittmasse eingestreute Gold (oder andere Edelmetalle) dauerhaft sichtbar, so dass im Grunde ein neues durch die Kintsugi-Methode veredeltes Gefäß entsteht. Im Gottesdienst am Ewigkeitssonntag wird dem das Psalmwort aus Psalm 147,3 gegenübergestellt:
"Er heilt, die zerbrochenen Herzens sind, und verbindet ihre Wunden".
Bei der Trauer um einen geliebten Menschen kann "Heilung" nicht bedeuten, dass die Brüche verschwinden. Aber sie können wie bei Kintsugi vergoldet werden...