Eine Tagesdosis von Rüdiger Lenz.
Ich möchte nie wieder von irgendeinem Deutschen hören, was er in der DDR gemacht hätte, oder was er gegen Adolf Hitler gemacht hätte. Kayvan Soufi Siavash
Ich habe kein Recht, zu gehorchen, ich tat es schon in der Schule nie
Leute, die meine Texte regelmäßig lesen, wissen, dass ich nicht gerne ein Problem beschreibe und beim Beschreiben bleibe. Oft biete ich Lösungen an, die dann kontrovers diskutiert, abgewertet oder euphorisch angenommen werden. Viele von euch, das schreiben auch viele in die Kommentare, sind oft verwirrt über meine Person und können mich nicht einschätzen, da ich viele Themen beschreibe.
Ich habe das Glück gehabt, mich immer für das interessieren zu können, für was ich brannte. Das durchzieht mein ganzes Leben. Schon in jungen Jahren habe ich für mich verstanden, auf was das hier alles hinausläuft und wo das hinführen wird. Alles, was ich tue, tue ich, weil es in mir ist, ich lebe mich selbst. Das ist es, was ich tue.
Ich habe die Zivilgesellschaft immer als etwas Fremdes verstanden, die mich daran hindert, sein zu können, wer ich bin und leben zu können, was in mir ist. Das, was heute Arbeit genannt wird, geschieht in einem für unsere Menschheitsgeschichte relativ kurzen Zeitraum. Viel länger ist der Zeitraum, wo Menschen das gearbeitet haben, was gerade anlag oder worin sie von Natur aus gute Anlagen hatten. Sie lebten in der Mehrheit wie ich heute.
Ein Ausbildungscurriculum zu vollführen und zuvor möglichst lange in Schulen gesessen zu haben, um Abschlüsse und Zusatzqualifikationen zu besitzen, weil die Zivilisationsmechanismen dies vorschreiben, ist eines von den zahlreichen Herrschaftsprinzipien, um die Masse möglichst fremdbestimmt zu lenken. Der Mensch verkauft seine Arbeitstätigkeit selbst auf dem Markt und der Markt bestimmt den individuellen Marktwert der Menschen. Karl Marx hat das alles wunderbar beschrieben. Der Mensch, der zuvor selbst bestimmte, was er und wie er zu arbeiten gedenkt, wurde im Zeitalter der ersten industriellen Revolution selbst zum Bestandteil des Marktes und sein Marktwert wurde von außen bestimmt, von den Konzernchefs.
Rockefellers Erbe, der Philanthrokapitalismus
Ich begreife alle industriellen Revolutionen, auch die jetzige vierte industrielle Revolution als eine von vielen Rückentwicklungen der Menschheit, weil sie den Menschen selbst durch viele Zivilisationsprozesse in seiner wesenhaften Entwicklung stark einschränkt und vor allem emotional und vom gesunden Menschenverstand her missbildet und gegen sich verformt. Was der Mensch wirklich ist, wird ihm ausgetrieben, ja ist den meisten Menschen heute suspekt und wesensfremd. Diese menschliche Austreibung seiner inneren Bindung zu sich selbst begann vor über zweihundert Jahren als Programm und hatte seinen Kulminationspunkt mit der Entstehung der ersten Superreichen unter John D. Rockefeller.
Rockefeller war damals das, was heute ein Bill Gates ist. John D. Rockefeller kümmerte sich mit seinem enormen Vermögen darum, sein Kapital in politische und soziale Zielsetzungen so zu investieren, dass es ihm gelang, Teile der damaligen Finanzkapitalwirtschaft vollständig zu verändern. Nichts geschah zum Guten der Menschen. Alles geschah, um möglichst viele Produkte aus dem Öl in Umlauf zu bringen. Und so wurde J. D. Rockefeller nicht nur immer reicher, sondern gleichfalls auch immer mächtiger. J. D. Rockefeller wird oft als der erste Mensch beschrieben, der reicher und mächtiger wurde als damalige Staaten.
Mayer Ahmscher Rothschild, der den Geldwechsel von seinem Vater lernte, wurde noch vor J. D. Rockefeller der erste Mensch, der reicher und mächtiger wurde, als so manches Reich damals. Heute gilt vielen Bill Gates als in dessen Fußstapfen watender Nachkömmling solchen Denkens und Handelns. Wie seine Vorgänger verändert er mittels seines Vermögens ganze Industriezweige zu seinen finanziellen Gunsten.