Share Hör-Saal: 15 Minuten Forschung
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By Universität Graz
The podcast currently has 47 episodes available.
Eines Tages aufbrechen, alles hinter sich lassen und sich irgendwo ein neues Zuhause aufbauen: Was bedeutet das? Wie trifft man diese schwerwiegende Entscheidung? Wie erleben Migrant:innen den Wechsel zwischen Ländern, Sprachen und Kulturen? Und wie spiegeln sich diese Erfahrungen in der Literatur wider?
Mit diesen Fragen beschäftigt sich Christina Bäck. Die Literaturwissenschafterin erhielt – ex aequo mit Marco Jandl – den ersten Preis für die beste Masterarbeit des Jahres 2022, den die Geisteswissenschaftliche Fakultät seit zwei Jahren vergibt. In ihrer Abschlussarbeit „Erinnerungskulturen innerhalb der italophonen Migrationsliteratur“ widmet sie sich zwei Autorinnen, die Migrationserfahrungen in Kurzgeschichten und Romanen verarbeitet haben.
Igiaba Scego (*1974) und Shirin Ramzanali Fazel (*1953) sind italienische Autorinnen mit somalischen Wurzeln, die unterschiedliche Perspektiven auf ihre Migration bzw. jene ihre Eltern werfen. Mit welchen Mitteln diese Aufarbeitung stattfindet und was individuelle sowie kollektive Erinnerungen prägt, das berichtet Christina Bäck in ihrer Arbeit, die Ende November auch im Uni-Verlag erscheinen wird.
In der aktuellen Folge des Wissenschaftspodcasts "HörSaal: 15 Minuten Forschung" unterstreicht die Autorin auch, dass die Aufarbeitung von Migration durch die Geisteswissenschaften besonders wichtig ist, um sich die Empathie gegenüber Menschen, die alles Vertraute hinter sich lassen, zu bewahren.
Fragen, Anregungen, Kritik und Wünsche schreiben Sie bitte an [email protected]
Manche Bücher kann man kaum aus der Hand legen, bei anderen schafft man kaum eine Seite. Wie sehr uns Texte fesseln, hängt natürlich von dem/der Leser:in ab, von Interessen, Vorwissen, Tagesverfassung. Aber: Texte können wissenschaftlich nachweisbar spannend konstruiert und geschrieben sein.
Wie das funktioniert, weiß Edgar Onea, Sprachwissenschafter am Institut für Germanistik der Universität Graz. Er erzählt in dieser Folge von "HörSaal" auch, warum es für uns alle wichtig ist, ein Grundverständnis von einem spannenden Textaufbau zu haben.
Damit Zellen länger fit bleiben, brauchen sie den reinigenden Vorgang Autophagie. ForscherInnen untersuchen, was sie auslöst – zum Beispiel Intervallfasten oder die natürliche Substanz Spermidin.
Bakterien entwickeln immer schneller Resistenzen gegen Antibiotika. WissenschafterInnen erforschen, wie die Einzeller sich an herausfordernde Umstände anpassen und woraus sie ihre Infektionskraft schöpfen.
Chemische Produktionen, benötigt etwa in der Pharmaindustrie, sollen künftig möglichst schadstofffrei, schnell und kostengünstig werden – dank der Biokatalyse. Dieser Vorgang nutzt Enzyme aus der Natur und Sonnenlicht als Energiequelle.
Diese drei Forschungsbereiche geben einen (kleinen) Einblick in das inhaltlich weit gefasste Spektrum des Exzellenzfelds "BioHealth" der Universität Graz. Darin haben sich WissenschafterInnen aus den Disziplinen Molekularbiologie, Chemie und Pharmazie zusammengeschlossen, um Lösungen für gesundheitsrelevante Fragen von heute und morgen zu entwerfen. Wolfgang Kroutil ist stellvertretender Sprecher von "BioHealth". In dieser Folge erklärt der Chemiker, woran er gerade arbeitet, warum ein Verbund von WissenschafterInnen alle gemeinsam weiterbringt und wie auch die Universität Graz davon profitiert.
>> Mehr Infos auf: https://biohealth.uni-graz.at
Wie können wir Gewalt in Büchern "hören"? In Beschreibungen, Lautmalereien oder in Dialogen – das ist klar. Doch auch „zwischen den Zeilen“ ist sie spürbar. Sei es als direkte, körperliche Kraft, als strukturelle Form der Unterdrückung oder als bewusste Entziehung von Anerkennung oder Wertschätzung. Vermittelt werden diese verschiedenen „Gesichter“ der Gewalt in Werken der Literatur oft auf viel subtilere Weise als es auf den ersten Blick scheint.
Wie verschiedene AutorInnen den Wechsel zwischen Hörbarem ins Schriftliche bewerkstelligen und wofür die dargestellte Gewalt in ausgewählten Werken exemplarisch steht, das hat sich Dimitri Smirnov in seiner Dissertation angesehen. Zeitlich und räumlich verortet der Kulturwissenschafter seine Analyse im Postkolonialismus – konkret an Schauplätzen in Südafrika, Haiti, der Karibik und damit einhergehend England, sowie dem heutigen Kasachstan.
Für seine Arbeit zeichnete ihn die Geisteswissenschaftliche Fakultät der Uni Graz mit dem GEWI-Preis für die beste Dissertation 2022 aus (ex aequo mit Susanne Christ). In einer neuen Ausgabe des Wissenschaftspodcasts „HörSaal“ spricht Smirnov über gehörte/hörbare Gewalt in den folgenden Romanen: „Voyage in the Dark“ von Jean Rhys, „Waiting for the Barbarians“ von J.M. Coetzee, „Ein Tag länger als ein Leben“ von Tschingis Aitmatow und „Les Affres d'un Défi“ von Frankétienne.
Wie fühlt sich Demenz an? Wie erleben Betroffene die Krankheit, wie deren Angehörige? Was sagt der Umgang mit Demenzerkrankten über unsere Gesellschaft aus? Antworten auf diese Fragen bietet auch die Literatur. Sie erlaubt uns, tief in andere Lebenswelten einzutauchen, neue Perspektiven anzunehmen und auch zu erkennen, wie wenig wir über das Erleben eine Krankheit wissen, die es Betroffenen zunehmend schwer macht, sich mitzuteilen.
Vier Werke der zeitgenössischen englischen Literatur hat Susanne Christ für ihre Dissertation hinsichtlich der Darstellung von Demenz untersucht: "Elizabeth is Missing", "The Story of Forgetting", "May" und "Still Alice". Für die hervorragende Arbeit erhielt Susanne Christ (ex aequo mit Dimitri Smirnov) den von der Geisteswissenschaftlichen Fakultät der Uni Graz vergebenen GEWI-Preis für die beste Dissertation 2022. Im Podcast erzählt sie, wie diese Bücher die Krankheit darstellen, wie sich diese Repräsentation im Lauf der Zeit verschiebt und was das alles mit jedem und jeder von uns zu tun hat.
Verdrängen, kleinreden, ignorieren: Lange hat die Universität Graz ihre eigene Rolle während der Jahre des Nationalsozialismus nicht oder nur ungenügend aufgearbeitet. Marco Jandl (Centrum für Jüdische Studien) hat in seiner prämierten Masterarbeit die universitäre Erinnerungskultur untersucht. In einer neuen Folge des Wissenschaftspodcasts „HörSaal“ erzählt er, warum die Universität Graz lange – wie so viele in Österreich – in der Erzählung des Opfermythos schwelgte und warum der Großteil der Belegschaft nach Ende des Zweiten Weltkriegs die mentale Flucht zurück in die Zeit der Monarchie antrat. Er beschreibt, wann ein Umdenken begonnen hat einzusetzen, und wie die Universität Graz heute mit diesem Teil ihrer Geschichte umgeht.
Seit 2020 vergibt die Geisteswissenschaftliche Fakultät der Uni Graz die GEWI-Preise für hervorragende Dissertationen sowie Master- und Diplomarbeiten. Marco Jandl erhielt ex aequo mit Christina Bäck den ersten Preis für die beste Masterarbeit des Jahres 2022.
>> Zu den bisher veröffentlichten Publikationen: https://library-publishing.uni-graz.at/index.php/lp/catalog/series/gewiausgezeichnet
Der Bedarf an Deutschkursen und gut ausgebildeten Deutsch-Lehrenden steigt. Auch, weil - zum Beispiel durch den Krieg in der Ukraine - in den vergangenen Monaten viele Menschen in den deutschsprachigen Raum kommen, die dieser Sprache noch nicht mächtig sind. Dafür bringen sie selbst einen Sprachschatz mit, der gehoben werden sollte. Das spannende Feld zwischen dem Erlernen des Deutschen als Zweit- bzw. Fremdsprache und dem Entfalten der eigenen Muttersprache als wichtige Qualifikationen in einer neuen Heimat erforschen WissenschafterInnen am Fachdidaktikzentrum Deutsch als Zweitsprache & Sprachliche Bildung der Universität Graz.
Sabine Schmölzer-Eibinger, Professorin für Deutsch als Zweitsprache und Sprachdidaktik, erklärt in dieser Folge von "HörSaal", wie Deutsch als Fremdsprache das Tor zu Welt öffnet und warum Deutsch als Zweitsprache die Basis für gesellschaftliche Teilhabe und soziale Integration im Alltag ist. Sie ist auch Leiterin des Lehrgangs "Deutsch als Fremd- und Zweitsprache" an der Uni Graz, der bereits seit 20 Jahren gefragte ExpertInnen in Praxis und Forschung hervorbringt. Für den demnächst startenden Durchgang kann man sich noch bis 2. September 2022 anmelden. >> Mehr Infos
Damit die Erde sich um nicht mehr als 1,5 Grad erwärmt, müssen die Treibhausgas-Emissionen sehr rasch sinken. Insbesondere die Netto-Emissionen von CO2 müssen spätestens in 30 Jahren weltweit auf null reduziert werden. Wie schaffen wir das? Und was steuert die Wissenschaft dazu bei? Zu diesen Fragen sind der Klimaforscher Gottfried Kirchengast und die Biologin Bettina Weber zu Gast im Podcast „HörSaal: 15 Minuten Forschung“.
Die beiden sind Sprecher bzw. Co-Sprecherin des Exzellenzfelds „Climate Change Graz“, in dem rund 100 WissenschafterInnen an der Uni Graz verschiedene Aspekte des breiten Themenfelds Klimawandel bearbeiten. Immerhin durchdringt es ganz verschiedene Lebensbereiche und beschäftigt auch unterschiedliche Forschungsdisziplinen. Wie viel der sichtbare Zusammenschluss zu einem Exzellenzfeld den beteiligten WissenschafterInnen und auch der Universität bringt, unterstreichen Gottfried Kirchengast und Bettina Weber ebenfalls.
>> Weitere Infos auf: https://climate-change.uni-graz.at/de/
„Nur WhatsApp, keine Anrufe!“ Diese Statusmeldung liest man immer öfter – Schreiben schlägt Sprechen. Ob E-Mails in der Arbeit, Netzwerken in der Online-Welt oder Chatbots als Helferlein im Internet – ein Leben ohne Schrift wäre für viele vor allem eins: undenkbar. Dabei existiert Schrift erst seit einigen tausend Jahren. Sie ist also – vor alle im Vergleich zur gesprochenen Sprache – relativ jung. So richtig gut erforscht ist sie deshalb trotzdem nicht.
Das will der Linguist Dimitros Meletis ändern. Für seine Dissertation wurde er von der Geisteswissenschaftlichen Fakultät der Universität Graz ausgezeichnet, seine Habilitation schreibt er derzeit als PostDoc an der Universität Zürich.
In dieser Ausgabe des Podcasts „HörSaal“ erzählt er, welche Unterschiede und Gemeinsamkeiten er in verschiedenen Schriftsystemen weltweit – vom arabischen bis zum chinesischen – entdeckt hat; wie ihre Verwendung die Schrift immer wieder verändert und warum er, der zweisprachig aufgewachsen ist, sich ganz besonders für das Schreiben interessiert.
Mehr zum Forscher: www.meletis.at
Mehr zur Dissertation “The Nature of Writing”: http://www.fluxus-editions.fr/gla3.php
Lubo kommt aus dem All. Auf der Erde muss sich der kleine Alien allerhand Herausforderungen stellen, zum Beispiel in der Schule. Denn das Lesen und Rechtschreiben fällt Lubo schwer. Wie kann damit umgehen, dass er beim Buchstabieren und Addieren mehr Zeit braucht? Was motiviert ihn zum Lernen? Wie können ihn seine LehrerInnen unterstützen? Und wie helfen ihm seine Schulfreunde am besten?
"Lubo aus dem All" ist ein Trainingsprogramm für Kinder, die spätestens in der Schule durch ihr Verhalten auffallen. Durch den "Stellvertreter" Lubo lernen die Kinder, ihr eigenes Verhalten von außen zu betrachten, zu verstehen und daran zu arbeiten. Susanne Seifert, Katharina Prinz und Barbara Gasteiger-Klicpera haben dieses Training jetzt speziell an Kinder angepasst, die Schwierigkeiten beim Erlernen von Lesen und Rechnen haben.
In der aktuellen Folge von "HörSaal" erzählen die Bildungsforscherinnen, wie das Programm Kinder mit Lese-Rechtschreib-Schwäche unterstützt, wie es aufgebaut ist und wer mitmachen kann. Die ersten Ergebnisse des begleitenden Forschungsprojekts werden für nächstes Jahr erwartet.
Kontakt: [email protected]
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