Stellen Dir vor du bist der Sohn Gottes und nachdem du die Menschen von all ihren Sünden befreit hast, um Sie auf das Kommen des Reich Gottes vorzubereiten.
Haben diese nichts besseres zu tun als dich und deinen Namen immer und immer und immer wieder zu missbrauchen.
Es ist ja auch einfach: Denn einer irdisch-toten Person kann man wunderbar alle möglichen Sachen zu sprechen.
Zum Beispiel skurrile Moralvorstellungen: Ich bin mir sicher du hast auch einen Purity Ring getragen. Kann ja nicht anders sein!
Es ekelt mich an für welche Machtmissbrauchfantasien Jesus so herhalten muss.
Und dann wären wir schon bei der Politik. Diese christlich-abendländische Kultur,
die seit Jahren erst von Strammrechten, dann von ausschließlich besorgten Bürgern und nun in den Köpfen der CSU herumirrt
und neuer Dings mit Nägeln durch Kreuze an die Wand all ihrer Machtzentren genagelt wird.
Und weil Jesus damit wohl noch nicht genug erniedrigt worden ist,
wird sein Symbol auch noch umgedeutet,
von der Befreiung aller Menschen, reduziert auf die Teilung in Kulturen.
Ja. So hat das Kreuz keine Spitze mehr nach innen, sondern nur noch nach außen.
Es schmerzt nur noch denen, die Ausgegrenzt werden, statt die, die Mauern schließen daran zu erinnern Brücken zu bauen.
Die Dornen in der Krone werden nach außen gedreht. Ist ja auch viel modischer.
Und wie Mode nun mal so ist: Oberflächlicher. Ohne Inhalt. Ohne Gott.
Die Kreuze, die nur noch als Kulturschmuck an Wände genagelt werden,
sind der Ausdruck der Selbstverabsolutierung eigener Machtfantasien
und keine Einsicht in den Dienst in der Liebe, die das Kreuz verlangt.
Peter Aschoff hatte eine angemessene Idee. Der möchte ich mich anschließen:
Wenn Menschen denken das Kreuz als Waffen demonstrativ nach außen zu tragen,
sollten wir anfangen das Kreuz zu schützen: Und es zu verhüllen!
Nicht um es zu verstecken! Sondern um es vor missbrauch zu schützen.
Von der Wand zu nehmen, um es im Herzen zu tragen!