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008 Interview mit Diana Roth: Als Frau im HR

10.30.2017 - By Daniel WalzerPlay

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Key Take-Aways Führungskräfte sind der Dreh- und Angelpunkt aller Entwicklung im Unternehmen, sie sind deshalb besonders in der Pflicht, gute HR zu machen. Anpassung an den jeweiligen Charaktertyp nötig: „Behandle den anderen nicht so, wie Du behandelt werden willst, sondern so, dass er Dich in seiner Sprache versteht.“ Diversität wird auf allen Ebenen und für alle Unternehmen, egal wie groß oder klein, langfristig zu der größten Herausforderung überhaupt.   Zur Person: Diana Roth   Seit über 30 Jahren im HR-Bereich tätig Früher HR-Praktikerin auf unterschiedlichsten Ebenen, heute Beraterin und Vortragsrednerin für HR-Angelegenheiten Fokussiert sich in ihren Coachings hauptsächlich auf Frauen und wie sie in HR Erfolg haben können Podcasterin und Bloggerin: Abenteuer HR   Shownotes: Die wichtigsten Inhalte aus meinem Interview mit Diana Roth   Diana Roth über die Möglichkeiten der HR, um unerwartete Fluktuation zu verhindern   Diana Roth empfiehlt Führungskräften als Arbeitsinstrument grundsätzlich das goldene Talent-Dreieck: Erkennen bzw. finden Fördern  Binden   Ein gutes Personalmanagement überhaupt erst einmal etablieren: „Das Zweitteuerste in einem Unternehmen ist die Personalentwicklung. Das Teuerste ist keine Personalentwicklung.“   Führungskräfte sind der Schlüssel für den HR-Erfolg, nicht die HR-Abteilung: Diana Roth bedauert, dass heutzutage noch immer die sozialen (Führungs-) Kompetenzen bei Führungskräften stiefmütterlich behandelt werden. Im Zweifelsfall würde die Fachausbildung der sozialen Kompetenz vorgezogen werden. Diana Roth empfiehlt daher, Schulungen für Führungskräfte durchzuführen und einen ständigen Austausch zwischen HR und Führung zu etablieren.   Diana fordert: „Führungskräfte müssen Sherlock Holmes spielen: Welche Mitarbeiter sollen gefördert werden, welche nicht?“ Es braucht ein Umdenken: „Man muss das Risiko hinnehmen, dass Mitarbeiter nach einer guten Ausbildung wechseln. Das Ziel ist heute nicht mehr Bindung, sondern Anwerben.“ Denn oftmals kehren ehemalige Mitarbeiter wieder zurück. Der Personaler wird zum Beziehungsmanager: Wer gerade ein neues Projekt anstehen hat, kann bei einem Ehemaligen nachfragen, wie wohl er sich bei seiner neuen Stelle fühlt und ob er nicht wegen des neuen Projekts zurückkehren möchte. Deshalb sind auch besonders Führungskräfte in der Pflicht, ein engeres Verhältnis zu Mitarbeitern aufzubauen, auch über die Kündigung hinaus: einen fairen Austrittsprozess gewährleisten, Kontakt zu den Ehemaligen halten, sie zu Firmenfesten einladen usw.   Diana Roth über die Herausforderungen von Frauen in der HR   Noch immer sind Frauen in HR-Führungspositionen stark unterrepräsentiert. Dies liegt oft an einer frauenfeindlichen Haltung, die Frauen die Führungskompetenz abspricht, weil sie angeblich zu weich seien. Trotz (bzw. gerade wegen) der Männerdominanz rät sie den Frauen: „Frauen, bleibt Frauen und werdet keine Männer. Denn nur wer authentisch ist, wird langfristig eine gute Leistung bringen.“ Außerdem sollten Frauen versuchen, der Technik und der Zukunft viel offener gegenüberzustehen und diese nicht ablehnen.   Diana Roth empfiehlt deshalb Frauen (aber auch Männern): Erstellt Profile von den Menschen, mit denen ihr zusammenarbeiten müsst: Welche Typen von Führungskräften gibt es? Wie kann ich mit jedem Einzelnen klarkommen? Selbstanalyse: Wie ticke ich eigentlich? Wie werde ich wahrgenommen? Wie kann ich an meinem Auftritt feilen?   Dianas Maxime: Anpassung an den jeweiligen Charaktertyp ist nötig: „Behandle den anderen nicht so, wie Du behandelt werden willst, sondern so, dass er Dich in seiner Sprache versteht.“   Diana Roth über die Rolle von Diversity, heute und zukünftig   Diana Roth sieht im Umgang mit Diversity die größte Herausforderung unserer Zeit. Für sie ist es nur eine Frage der Zeit, bis alle – vom Großkonzern bis zum Zwei-Mann-Betrieb – mit Diversity in Berührung kommen werden.   „Der Fachkräftemangel zwingt uns immer mehr dazu, international zu rekrutieren.“, so die in der Schweiz arbeitende Beraterin.   Unter Diversity versteht Diana neben kulturellen Hintergründen und Geschlechterfragen auch Fragen der Staatsangehörigkeit (v. a. für Unternehmen in Grenzgebieten) und das Alter bzw. das intergenerationelle Arbeiten.   Wie geht das konkret vonstatten? Diana Roth gibt ein Beispiel aus ihrer eigenen Beratungserfahrung: Eine junge Führungskraft stand einmal einem altersmäßig bunt gemischten Team vor, innerhalb dessen es wegen der Altersunterschiede erhebliche Differenzen gab. Die junge Führungskraft ließ daraufhin das gesamte Team gemeinsam Vorteile über die unterschiedlichen im Team vertretenen Altersstufen aufstellen. Daraus wurde ein Team-Credo entwickelt, das von nun an erfolgreich den Umgang regelte.   Diana Roth über den Arbeitsmarkt von morgen   Die Entwicklung des Arbeitsmarktes ist ein Steckenpferd von Diana, weshalb sie dazu einige Thesen auf Lager hat.    Langfristig betrachtet, wird HR sich selbst abschaffen. Die Führungskräfte werden immer mehr Teilaufgaben der HR übernehmen. Gleichzeitig werden viele Aufgaben, die heute von der HR erledigt werden, zukünftig digitalisiert und automatisiert, z. B. von Robotern, übernommen werden.   Der klassische HR-ler werde sich immer mehr zu einem „Wohlfühl-Manager“ entwickeln, so Diana Roth, der sich ausschließlich um die Zufriedenheit der Mitarbeiter kümmern soll.   Langfristig wird es keine Festanstellung mehr geben. Es wird nur noch projektbezogen angeheuert und zwar international. Dieses bunt gemischte Team wird dann eher virtuell als regional-räumlich zusammenarbeiten.   Wie kannst Du Kontakt zu Diana Roth aufnehmen?   Über Facebook: Sie hat eine geschlossene Gruppe nur für Frauen aus dem Personalmanagement gegründet und freut sich über jede (engagierte) Diskutantin. Über ihren Podcast: Abenteuer HR Außerdem hat sie Dir hier ein E-Book mit 26 Personaler-Tipps zusammengestellt. Natürlich kannst Du Diana auch direkt per Email kontaktieren:  [email protected]

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