Retain Young Professionals Podcast

015 Interview mit Natalie Brüne: Wie man lernt, unternehmerisch zu denken

11.24.2017 - By Daniel WalzerPlay

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Key-Take-Aways   Vorbild Führungskraft: „Erst wenn die Führungskraft unternehmerisch denkt, dann können’s auch die Mitarbeiter lernen und tun.“ (Natalie Brüne) Wir brauchen in Deutschland einen anderen Blick aufs Scheitern, denn: „Es gibt für mich kein Scheitern. Man scheitert nur dann, wenn man nicht losgeht, um etwas zu versuchen.“ (Natalie Brüne) Unternehmer sollten ruhig auch in den Abteilungen, die vordergründing nichts mit Entrepreneurship zu tun haben, nach Ideen fragen, denn dort findet man oftmals die besten Einfälle.   Zur Person: Natalie Brüne   Gründerin von friendsome.de Promoviert und lehrt an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf zum Thema „Entrepreneurship Education“   Shownotes: Die wichtigsten Inhalte aus meinem Interview mit Natalie Brüne Natalie Brüne darüber, was große Unternehmen über Mitarbeiterbindung von Start-ups lernen können   Start-ups fangen die Lebensrealität und -mentalität junger Leute oft besser ein, deshalb können etablierte Unternehmen hier viel lernen, z. B.: Wie man richtig junge Leute führt, für die Selbstverwirklichung das wichtigste Lebensziel ist Wie man eine unternehmerische Atmosphäre und ein unternehmerisches Umfeld kreiert Daher empfiehlt Natalie Brüne jedem Unternehmen, egal, wie groß oder klein, mit Start-ups in Dialog zu kommen und dort Austausch und Kooperationen zu pflegen.   Natalie Brüne über die Etablierung neuer Strukturen im Unternehmen: die Start-up-Kultur fördern   Strukturen zu ändern, braucht einiges an Zeit, da ein Einstellungswechsel hermuss, der nicht von Heute auf Morgen gelingen kann. Deshalb brauchen Unternehmer Geduld.   Wenn Strukturen geändert und ein unternehmerisches Denken etabliert werden soll, dann muss man bei der Führungskraft anfangen, findet Natalie Brüne: „Erst wenn die Führungskraft unternehmerisch denkt, dann können’s auch die Mitarbeiter lernen und tun.“ Die Führungskraft soll also ein Vorbild sein. Idealerweise hat die Führungskraft einigermaßen praktische Erfahrung mit unternehmerischem Denken. Falls dies nicht der Fall sein sollte, empfiehlt Natalie Brüne, einen Workshop zum Thema zu besuchen und dadurch mit den relevanten Inhalten und Erfahrungen in Berührung zu kommen. Starre Strukturen bricht man am besten dadurch auf, dass man spontan einfach mal etwas anders macht, meint Natalie Brüne: „Warum nicht mal ein Team-Meeting mit Musik? Laut und bunt? Einfach mal anders machen, um alte Strukturen aufzubrechen.“ Die Freiheit mag anfangs überfordern, aber mit ein bisschen Anleitung und sukzessivem Rückzug dieser Anleitung im Laufe der Zeit wachsen die Mitarbeiter in die Freiheit hinein und genießen sie später, davon ist Natalie Brüne überzeugt. Sie empfiehlt deshalb: Unternehmer sollten ihren Mitarbeitern den Freiraum bzw. die Möglichkeit zur Freiheit bieten. Nicht jeder möchte so viel Freiheit bzw. kommt damit zurecht. Aber die Möglichkeit muss offen sein und zwar für alle jederzeit: Alles kann, nichts muss. „Ich glaube nicht, dass jedes Unternehmen Google sein kann, aber man kann sich kleine Dinge abschauen, um eine für mich passende Unternehmer-Kultur abzuleiten und zu etablieren.“ (Natalie Brüne) Unternehmer sollten ruhig auch in den Abteilungen, die vordergründing nichts mit Entrepreneurship zu tun haben, nach Ideen fragen, denn dort findet man oftmals die besten Einfälle.   Natalie Brüne über die Ursachen, weshalb Menschen gründen wollen   Natalie Brüne glaubt, dass das Gründen uns im Blut liegt. Deshalb sieht sie verschiedene Motivationen am Werk, warum Menschen gründen wollen: „Ein Start-up gründen? Ich glaube, etwas Eigenes zu kreieren, ist ein zutiefst menschliches Bedürfnis. Es steckt in jedem von uns.“ Daher sind die Gründe auch vielfältig: Sie wollen ihr eigenes Ding machen und nicht für die Ziele von jemand anderem schuften. Sie wollen kreativ sein. Können sie das wirklich in einem klassischen 9-to-5-Job? Viele Menschen, gerade die junge Generation, ist beseelt davon, etwas Aufregendes zu machen statt routinierte Sicherheit zu haben, nach dem Motto: „Life should be fun.“   Natalie Brüne über das Scheitern   Natalie Brüne ist davon überzeugt: „Es gibt für mich kein Scheitern. Man scheitert nur dann, wenn man nicht losgeht, um etwas zu versuchen.“ Sie fordert deshalb einen anderen Blick aufs Scheitern, gerade in Deutschland, wo Scheitern noch immer als der Fehler schlechthin angesehen wird. Natalie Brüne wünscht sich deshalb einen anderen Umgang mit der Idee des Scheiterns. Der könnte bspw. darin bestehen: Einstellungsänderung: Es ist viel besser, etwas auszuprobieren und ggf. zu scheitern, statt gar nichts zu versuchen. Einen Start-up-Sprint durchführen: Mitarbeiter bräuchten einen geschützten Raum, in dem sie bspw. eine Woche lang gemeinsam an einer Idee herumbasteln und Verschiedenstes einfach mal ausprobieren können. Führungskräfte müssen sich ändern: Anstatt Scheitern zu verurteilen, müssen Führungskräfte motivierend und unterstützend auftreten und das Ausprobieren befördern. Das ist im Übrigen auch ein super Instrument, um die Mitarbeiterbindung zu erhöhen: „Wenn Du Mitarbeitern die Möglichkeit bietest, zu wachsen, dann werden sie auch wachsen.“ (Natalie Brüne) Und wer verlässt schon ein Unternehmen, in dem er die Möglichkeit hat, zu wachsen? Wer verlässt schon ein Unternehmen, in dem er etwas Eigenes aufgebaut hat?   Natalie Brüne über den Arbeitsmarkt von morgen   Die Anforderungen werden nicht nur für Führungskräfte steigen, sondern auch für die Mitarbeiter, vor allem darin, wie man am besten mit allen Facetten der Digitalisierung umgeht und immerzu lernbereit und offenbleibt. Unternehmerisch zu denken und unternehmerisch zu sein, ist für Natalie Brüne „das Skill des 21. Jahrhunderts“. Die Unternehmer-Persönlichkeiten werden immer mehr gefragt sein, auch in kleineren Unternehmen. Mitarbeiter werden immer mehr einfordern, sich selbst verwirklichen zu können. Deshalb sollten Unternehmen auf zwei Säulen setzen: Die Arbeit sollte Spaß machen Der Arbeitgeber sollte ein Unternehmen sein, in dem Mitarbeiter motiviert werden   Wie kannst Du Kontakt zu Natalie Brüne aufnehmen?   Natalie führt einen eigenen Podcast: die Start-up-Schule. Darin fragt sie z. B.: Was ist ein unternehmerisches Mindset? Warum ist jeder ein Unternehmer? Über Instagram: @start-up_schule Über die Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, dort u. A. über das Gründungszentrum CEDUS

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