Ein Standpunkt von Jochen Mitschka.
Der Grund warum Afrikas Staaten ziemlich einstimmig Israel als Apartheidstaat (1) und als koloniales Projekt betrachten, begründet sich in dem kolonialen Siedlerkonzept, das der Zionismus verfolgt. Der vermutlich wichtigste Gründer des Zionismus und Israels, Theodor Herzl, hatte selbst erklärt, „the idea of Zionism, which is a colonial idea…“ (5), als er in Großbritannien für die Besiedlung Palästinas durch Zionisten warb. Aber dennoch behaupten deutsche Politiker, den zionistischen Staatsapparat als koloniales Projekt zu bezeichnen, sei Antisemitismus.
Nun hat dieser hochgerüstete Atomstaat Israel, der nach Schätzungen von Fachleuten über 200 Kernwaffen verfügt, wieder einmal einen Angriffskrieg gegen Gaza geführt. So wie alle paar Sommer wurden wieder vorwiegend Zivilisten, viele Frauen und Kinder zum Opfer der Bomben. Und wieder wurde im Westen behauptet, „Israel hat das Recht auf Selbstverteidigung“.
Dies ignoriert natürlich zwei UNO-Erklärungen, welche dem diametral entgegengesetzt sind, aber leider nicht zur „regelbasierten Ordnung“ zählen, die ja ausschließlich durch die USA festgelegt wird. Da diese UNO Resolutionen im Westen weitgehend totgeschwiegen werden, seien sie hier noch einmal erwähnt.
Die Generalversammlung der Vereinten Nationen hat das Recht von kolonialisierten Völkern, und insbesondere Palästinensern bestätigt, sich mit „allen verfügbaren Mitteln, besonders auch dem bewaffneten Kampf'“ zu widersetzen (2). Die UNO-Generalversammlung hatte außerdem erklärt, sie „verurteile scharf alle Regierungen, die das Recht auf Selbstbestimmung und Unabhängigkeit von Menschen unter kolonialer und ausländischer Herrschaft sowie Unterjochung durch Fremde nicht anerkennen, insbesondere den Kampf der Menschen von Afrika und des palästinensischen Volkes“ (3).
Tatsächlich also hatte die Weltgemeinschaft entschieden, dass nicht Israel sich verteidigt, sondern dass Palästina als besetztes Land das Recht hat sich zu verteidigen.
Nun kann man sagen, dass das ungerecht sei, dass es den Holocaust nicht berücksichtige und was man sonst noch so anbringen kann. Dazu gibt es natürlich auch unzählige Antworten, nur eine sei hier erwähnt, dass nämlich die meisten Führer des Zionismus weder direkte Vorfahren in der Region hatten, noch Verfolgte des Nazi-Terrors waren. Vielmehr wird der quasi industrielle Massenmord an jüdischen Menschen durch das Naziregime immer wieder herangezogen, um die Kolonialisierung Palästinas zu rechtfertigen.
Was übrigens die Aussage von Juden ist, welche den Zionismus als größten Feind des Judaismus ansehen. Da der Zionismus Militarismus glorifiziert, während der Judaismus nur direkte Selbstverteidigung, und das auch nur in beschränktem Maße, erlaubt (10). Solche Juden, wie die 15.000, die sich in den USA trafen, um gegen den Zionismus zu demonstrieren, werden dann als „selbsthassende Juden“ verunglimpft und sogar des Antisemitismus bezichtigt. Und nicht-jüdische Wissenschaftler, die den Zionismus klar definieren (11) und zwar eben nicht als einzige Vertretung der Menschen jüdischen Glaubens, sind „nur“ Antisemiten.
Nun heißt es, dass man das „Existenzrecht Israels“ aberkenne, wenn man von Kolonialstaat redet. Dazu drängen sich Fragen auf: Ich will nur eine hier äußern, ansonsten auf ein ganzes Kapitel in meinem Buch verweisen (4): Rechtfertigt ein „Existenzrecht“ die Unterdrückung, Vertreibung, Ermordung von Menschen und einen Apartheidstaat?
Das Massaker
Also fand im August 2022 wieder eines der üblichen Massaker durch Israel an Palästinensern statt. Wurde eine eng besiedelte Region bombardiert, die schon vor dieser Bombardierung von der UNO eigentlich als unbewohnbar angesehen wurde. Verursacht durch vorherige Bombardierungen, welche große Schäden anrichteten, durch Trinkwasser, das inzwischen eigentlich ungenießbar ist, und vor allen Dingen durch eine unmenschliche Blockadepolitik. Eine Politik,