Rund um die Insel

Japanisches Taiwan - Umstrittenes Erbe


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Taiwan war 50 Jahre lang japanische Kolonie. Obwohl diese Kolonialzeit 1945 zu Ende ging, hat diese Zeit zum Teil bis heute ihre Spuren hinterlassen. Dabei geht es nicht nur um Gebäude aus dieser Zeit oder das japanische Essen. Die Spuren sind zumindest bis vor einiger Zeit viel tiefer, auf psychologischer Ebene gewesen. Laienhaft ausgedrückt, kann man vielleicht sagen, dass sich viele ältere Taiwaner eher mit Japan als mit China identifiziert haben. Andererseits identifizierten sich die Festlandchinesen, die im Zuge des chinesischen Bürgerkrieges nach Taiwan kamen, nicht nur mit China, sondern hatten aufgrund der Kriegsgeschichte mit Japan im Allgemeinen ein sehr bitteres Gefühl den Japanern gegenüber. Dies führte nach der japanischen Kolonialzeit in Taiwan zu einigen Konflikten und leider nicht nur auf der Gefühlsebene. Ilon Huang hat sich zu diesem Thema mit Professor Andrew Morris unterhalten, der zusammen mit einigen anderen Autoren ein Buch zu diesem Thema verfasst hat – „Japanese Taiwan: Colonial Rule and its Contested Legacy“, was man in etwas mit „Japanisches Taiwan: Koloniale Herrschaft und ihr umstrittenes Erbe“ übersetzen kann. In dem ersten Teil des zweiteiligen Interviews geht es um den ersten Teil des Buches "Making Japanese Taiwan“, also wie Japan versucht hat, Taiwan zu einem Teil Japans zu machen".

Wenn man durch die zentraltaiwanische Stadt Changhwa (彰化) spaziert, kann man übrigens zwei Gebäude sehen, die ein wenig dieses komplizierte Erbe symbolisieren - neben einer Gedenkstätte an Widerstandskämpfer gegen Japan steht eine ehemalige japanische Trainigshalle, in der Polizisten z.B. Kendo trainierten. 

Hier geht es zu Teil 2 des Gespräches: Teil 2

Wer sich für das Buch interessiert findet hier eine Leseprobe:

„Japanese Taiwan: Colonial Rule and its Contested Legacy“

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Rund um die InselBy Ilon Huang, Rti