In meinen ersten Jahren als Führungskraft, wollte ich meinen Job um jeden Preis gut machen. Ich wollte für mein Team da sein, jeden einzelnen und das gesamte Team weiterentwickeln und motivieren, die Umsatz- und Effizienzziele erreichen, die Agentur voranbringen, vertrauensvolle und wachsende Kundenbeziehungen aufbauen und erfolgreiche Projekte umsetzen + die Zusammenarbeit zwischen allen Abteilungen in der Agentur optimieren. Mit dem Ziel, dass es allen gut geht und alle gemeinsam erfolgreich sind.
Vielleicht ist euch aufgefallen, dass ein wichtiger Faktor in der Aufzählung fehlt. Ich selbst.
Ich habe selbstlos gegeben und gegeben und gegeben. Aus meinen Coachings weiss ich, dass es vielen Führungskräften so geht. Selbstlos zu handeln, ist grundsätzlich gut und wichtig als Führungskraft. Wer selbstlos ist, denkt an das Wohl der anderen und an das Gemeinwohl. Es birgt aber auch die Gefahr zu selbstlos zu handeln.
Langfristig kann selbstloses Verhalten sogar schaden. Warum?
1) Du gibst viel und bekommst wahrscheinlich nicht die gleiche Energie zurück. Das erzeugt Stress bzw. laugt aus.
2) Der Stress kann dazu führen, dass du nur noch funktionierst. Das erlaubt keine Zeit, Erfolge zu erkennen und zu feiern. Das hat wiederum negativen Einfluß auf das Selbstwertgefühl. Das Ergebnis: Du fühlst dich getrieben. Dabei will man als Führungskraft doch gestalten.
3) Stress sorgt dafür, dass du in alte Verhaltensmuster fällst. D.h. wir sind nicht offen für andere, für neuen Input. Wir verfallen in angstgetriebene und bewertende Verhaltensmuster.
4) Du löst Probleme für andere und nimmst anderen die Chance an ihnen zu wachsen. Dadurch verlierst du über kurz oder lang das Vertrauen in deine KollegInnen und das Team.
5) Du bist kein gutes Vorbild (gerade als Führungskraft). Weil du nicht auf dich aufpasst.
In dieser Podcastfolge spreche ich darüber, was du tun kannst, um engagiert und selbstlos, aber nicht „zu selbstlos“ zu sein und damit dir und anderen zu schaden.