Nachdem wir der These "Es gibt einen Fortschritt des Wissens" gefolgt sind, haben wir einen strukturellen Zusammenhang von Wissenschaft und Macht bemerkt, wobei sich beide Momente gegenseitig zu bedingen scheinen. Deshalb diskutieren wir diese Folge über die These: Die bestehenden Macht- und Eigentumsverhältnisse sorgen für eine Verzerrung dessen, was die Wissenschaft als Wissen präsentiert, zumal durch die strukturellen Bedingungen der Rahmen der Wissenschaften, die Richtung vorgegeben ist, in die überhaupt geforscht wird bzw. werden kann. Wir explizieren dieses Problem anhand aktueller Beispiele und fragen uns auch, ob das Problem nicht sogar tiefergreifender ist, denn wenn wir von einer Verzerrung sprechen, treffen wir implizit die Annahme, dass es etwas Wahres vor den Wissenschaften existiert. Diese Annahme ist aber anzuzweifeln, in dem Sinne, dass die Wissenschaft selbst erst das konstruiert, was sie zu untersuchen meint. Welche Folgen hat der Einfluss der Macht auf die Wissenschaft und wodurch können wir das Problem beseitigen oder bekämpfen?