Es waren Monate, die tiefe Wunden geschlagen haben. Als Anfang 2020 Lautersprecherwagen durch die Städte fuhren und uns aufforderten, zuhause zu bleiben, begann mit der Covid-19-Pandemie eine Krisenzeit, wie sie das Land nie zuvor erlebt hatte. Inzwischen sind fünf Jahren vergangen und es hat eine Aufarbeitung begonnen. Waren staatliche Maßnahmen gerechtfertigt oder überzogen? Mussten Schulen wirklich geschlossen werden? Welche Folgen hat das Krisengeschehen bis heute? Wie staatliche Akteure mit den verängstigen Menschen kommuniziert haben, ob Warnungen wirklich gehört wurden und zur Beruhigung der Stimmung beigetragen haben, wird dabei wenig analysiert. Dabei wäre es gerade hier wichtig, aus Fehlern zu lernen. Ein breit angelegtes Forschungsprojekt zur Risiko- und Krisenkommunikation versucht, Abhilfe zu schaffen. So untersuchen Forschende des Karlsruher Instituts für Technologie die Nutzung von Social-Media-Kanälen durch Behörden und Institutionen wie dem Robert-Koch Institut während der Covid-Zeit. Erste Ergebnisse zeigen: einiges hätte man besser machen können.
Gesprächspartner: Prof. Hans-Jürgen Bucher, Department für Wissenschaftskommunikation, KIT
Campus Report vom 04. November 2025