Bei reversiblen Betäubungsverfahren wie der CO2-Betäubung erfolgt die Tötung der Schlachtschweine durch Blutentzug. Werden die Tiere nur unzureichend entblutet, besteht die Gefahr der Rückkehr des Empfindungs- und Wahrnehmungsvermögens auf der Nachentblutestrecke. Neben dem damit verbundenen gravierenden Tierschutzproblem sind auch Auswirkungen auf die Fleischqualität und den Ausblutungsgrad denkbar. Deshalb wurden bei 1835 genetisch definierten Schlachtschweinen die bei der Entblutung gewonnenen Blutmengen (in Prozent des Lebendgewichts) erfasst und in Relation zu Parametern der Fleischqualität und des Ausblutungsgrades gesetzt.
Die relativen Stichblutmengen hatten signifikanten Einfluss auf die Lebergewichte, die Hämoglobingehalte der Muskulatur und die Fleischqualität. Mit zunehmender Stichblutmenge nahmen das Lebergewicht sowie der Hämoglobingehalt der Muskulatur, d. h. der Restblutgehalt ab. Die Fleischqualität wurde durch höhere Stichblutmengen positiv beeinflusst, wie höhere pH-Werte und niedrigere Leitfähigkeitswerte zeigten. Entscheidend für die Entbluteeffektivität ist die korrekte Ausführung des Entbluteschnittes. Die Qualifikation des Stechers hat somit einen bedeutenden Einfluss auf die letztlich resultierende Fleischqualität wie auch auf das wirtschaftliche Ergebnis der Schlachtung.